Kulinarisches

Bis 1980 lief die Verpflegung eigentlich ganz normal. In den Gaststätten und im Pfarrheim bei Frau Grimminger wurden wir nach getaner Arbeit (d.h. Schachpartien) auf Wunsch mit einer Brotzeit versorgt:
- Weißwürscht ohne Senf, mit Haut (Xaver Hochstatter)
- Wurstsalat (Zimmermann)
- "auszogner Hering mit Semmel" (Hans Merkt) (zur Erläuterung: das war ein Brathering ohne Gräten)
- ein paar Debreziner (Erich Bartel)
- Strammer Max (Herbert Benesch)

Nach unserem Auszug aus dem Pfarrheim wurde es dann etwas schwieriger mit der Verköstigung, denn entweder wurden um 22 Uhr Bedienung und Küche heimgeschickt (Heimgarten, Unterbaarer) - und wir dann auch bald hinausexpediert -, oder es war nichts zu essen in der Küche verfügbar (Lustiger Hans, Prinz Max Emanuel) und als wir dann im Privathaus Munk angekommen waren, war die gesamte Verköstigung unser eigenes Problem. Getränke war ja noch lösbar, aber wenn einen dann das kleine Hüngerchen überfiel? Und die Spielabende in den eigenen Räumlichkeiten zogen sich dann bis in die Morgenstunden hin.

Damals, 1983, fing es an, dass der Vereinsabend für mich damit begann, dass ich nach der Arbeit in einen Supermarkt meines Vertrauens raste (Öffnungszeiten waren damals noch bis 18.30 Uhr, jaja, Kinder, und Lieferando und so gab es auch noch nicht!) und etwas zum Essen für den Schachabend einkaufte. Anfangs Wurstsemmeln.

Im Zollhaus veranstalteten wir dann zweimal ein 24-Stunden-Blitzturnier; damals rückte ich jeweils mit einem Umzugskarton voller Wurstsemmeln an, dazu noch Leberkäs zum Selberbacken.
War natürlich viel zu viel, danach gabs bei Franks eine Woche lang Wurstsemmeln, damit nix schlecht wird.
Dann kam irgendwann mal jemand zum Schach und hatte vom legendären schottischen Spezialitätenlokal ein paar Burger dabei, mit dem Hinweis, dass man Wurstsemmeln nicht mehr sehen könne und so. Ich schaute mir die Dinger mal an, schaute die Preise bei Fastfoodladen an und beschloss, dass ich das genauso gut könne.

Die Geburtsstunde der "Ecki-Semmeln".
Ich habs mal kürzlich überschlagen. In ca. 33 Jahren (2 Jahre musste ich aussetzen, weil ich beruflich in Berlin war und erst gegen Mitternacht eintraf) habe ich so roundabaout 30.000 Hamburger / Fischburger produziert und in den Klub transportiert. In den ersten Jahren stieg die Nachfrage permanent an, mein Spitzenabend waren einmal 30 (dreißig!) Hamburger für einen regulären Klubabend.

Um mich von den Fastfoodbruzzlern kulinarisch abzuheben habe ich anfangs mit verschiedenen Würzungen beim Fleisch experimentiert, was sich in den ersten Jahren vor allem durch Beigabe von Knoblauchpulver in die Fleischmischung ergab (es gab auch Varianten mit Chilipulver - prima für den Getränkeumsatz, Curry - nicht so der Burner, Kräutern - naja). Das fiel zeitlich mit der Einführung des Rauchverbots beim Schach zusammen und fiel deshalb stärker in Erscheinung, bis mal jemand meinte, ich solle das vielleicht weglassen, sonst lässt ihn seine Frau nicht mehr in die Wohnung. Seither bin ich dann beim originalen Rezept geblieben.
Beim Brot haben wir ebenfalls experimentiert: Hamburger Milchbrötchen, Aufbacksemmeln, Mohnsemmeln, Laugensemmeln, Römerl, aber auch hier ist das Einfache das beste: einfach abendfrische Bäckersemmeln.

Jahreshauptversammlung:
Bei der Jahreshauptversammlung lassen wir es dann auch wieder etwas krachen (in memoriam Pfarrheim), dann gibt es zusätzlich zu den Hamburgern warmen Leberkäs frisch aus dem Ofen (wenn der Leberkäs fertig ist, nimmt die Aufmerksamkeitsspanne der Teilnehmer an der HV schlagartig ab), Wiener oder Debreziner, theoretisch alles mit frischen Abendbrezn aus der Bäckerei, praktisch futtert immer jemand genau so viele Brezn "leer" weg, dass es nachher um eine oder zwei net aufgeht.

Sonntagsspiele:
In den Schwabenligen war das mit der Mittagsverpflegung noch irgendwie lösbar, wenn man nicht gerade in Kempten oder Sonthofen antreten musste, konnte man in der Regel noch zu hause etwas verspätet etwas essen und die Spanne zwischen Frühstück und Mittagessen war auszuhalten. Dann stiegen wir in die Regionalliga auf und auf einmal standen dann längere Fahrten auf dem Programm: Niederbayern, München, Oberbayern.

Als wir erstmals gegen Siemens Müchen antreten mussten, wurde ich als Fahrer verpflichtet und im Kofferraum hatte ich dann einen Tragekorb mit 20 Hamburgern und Leberkässemmeln dabei. Nachdem wir im Siemens-Sportheim ohne Pächter antraten, waren wir ordentlich verpflegt, während den Gastgebern beim Zuschauen der Magen durchhing.
Verloren haben wir aber trotzdem.

Bei den Heimspielen hat es sich dann eingebürgert, dass am Sonntag nach dem Mannschaftskampf ein warmes Essen in den Schachklub gebracht wird, frisch aus der frankschen Küche. Anfangs war das eher bürgerlich-bayerische Küche (Schweinsbraten mit Knödel, Ente mit Knödel), inzwischen ist eher leichter angesagt (mediterran oder asiatisch). Wenn es dann auch noch zwei oder drei Gerichte zur Auswahl gibt, dann liegt das weniger am Service, sondern daran, dass mir die passenden Töpfe fehlen und ich deswegen auf zwei verschiedene Kochstellen ausweichen muss und dann kann ich auch gleich zwei verschiedene Gerichte produzieren.
Das Essen wird immer abgeholt, denn ich brauche nach Lieferung immer eine gute Stunde, um die frank"sche Küche danach wieder soweit aufzuräumen, dass sie wieder betreten werden kann.
Inzwischen haben wir am Sonntag zwei Mannschaften im Spielbetrieb, die meist alternierend Spieltag zu hause haben, das bedeutet dann 9 statt 4-5 Kochsonntage.

Feiern:
Immer wieder wird mir angeboten, dass man ja was zu einer Feier mitbringen können; das ist sehr lieb, aber nachdem ich die Planung, was es zu essen geben wird, daran ausrichte, was mir beim Einkaufen (auf dem Stadtmarkt) so ins Auge springt, würde ich mich mit Planung und Koordination schwerer tun als mit der Produktion von einem Buffet für 30-40 Personen.
Bei der ersten Sylvesterfeier, 1984, stand ich an Sylvester von morgens bis abends in der Küche, inzwischen kann ich das selbe Buffet in 3 Stunden zusammenzaubern. Wir erinnern uns an das Thema Knoblauch bei den Hamburgern, siehe oben.
- Heute darf ich keinesfalls ein Buffet organisieren ohne das legendäre Knoblauchhuhn (mit 4 Knollen Knoblauch) siehe das Bild rechts. Jedenfalls wurden anschließend im Klub noch niemals Vampire gesichtet, ist auch immer als erstes weg.
- Fingerfood (vietnamesische Frühlingsrollen, Minischnitzel, gefüllte Weinblätter, und was mir sonst so einfällt) geht ebenfalls sehr gut, läuft allerdings weniger unter regulärem Essen, sondern geht so nebenbei
- Tex-mex passt prima zu Bier und (nach Mitternacht) Feuerzangenbowle (Enchilladas, Chili con carne, Tacos...)
- Bei diversen Salaten frage ich mich während des Putzen und Schnippelns immer, warum ich mir das antue
- und dann halt noch die Tagesgerichte, was mir halt so spontan einfällt (Würstchen im Schlafrock hatte ich mal, Filet im Blätterteig, Tortellini in Käse-Sahne-Sauce, Nasi Goreng...)

Wenn es das Wetter hergibt, dann grillen wir beim Sommerfest. Weil das beim Sommerfest mit den Voranmeldungen praktisch nie klappt, habe ich dann meistens zu viel Grillgut da; nur einmal (1996) ging uns alles aus, weil damals über 60 Leute im Garten des Zollhauses waren. Verhungert ist da auch keiner.

Ach ja, das Sommerfest: 2010 hatte die Soldatenkameradschaft mal ein großes Bundeswehr-Mannschaftszelt im Zollhausgarten aufgestellt. Das war sehr praktisch, denn für den Tag des Festes war Regen angesagt. Wir saßen dann alle kuschelig eng aber trocken im Zelt, während sich langsam von Westen her ein heftiges Gewitter anmeldete.
Den Grill nahmen wir nicht mit ins Zelt. Das war zwar praktisch (Rauchentwicklung) allerdings erwies es sich als nicht optimal, als ein Regenguss herniederprasselte. Den Versucht, mit einer Schutzplane das Feuer vor Nässe zu bewahren, machte eine heftige Windboe zunichte, so dass letztendlich zwei tapfere und wasserfeste Grillmeister mit Regenschirmen das Grillgut schützten, dabei aber selber etwas feucht wurden.

AFRO und Weihnachts-Open:
Beim AFRO haben wir inzwischen ein ziemlich ausgfeiltes Catering, mit einem täglich wechselnden, warmen Essen, tägllich irgendeine andere Art von Salat (Nudelsalat, Kartoffelsalat ...), wir hatten schon Wassermelone (vorgeschnitten), Edelsandwiches, Calabrese (das ist Tomate-Mozzarella), natürlich diverse Kuchen, aber das geht nur mit einer nicht zu kleinen Küchencrew und man benötigt die entsprechende Kücheninfrastruktur.
Beim Weihnachtsopen ist der Rahmen keiner, wir haben keine Küche, deswegen beschränken wir uns hier auf ein Minimalangebot mit Würstchen, Wurst- und Käsesemmeln, sowie Getränke und den für Schachspieler obligatorischen Kaffee.

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