Bevor ich auf den heutigen Spieltag eingehe, möchte ich zunächst noch kurz über das stattgefundeneGespräch zwischen der Turnierleitung und mir berichten bzgl. der Rundenanzahl in der U10 bzw. U12:Das Gespräch war sehr offen und konstruktiv. Missverständnisse konnten ausgeräumt werden und beideSeiten bekamen Einblick in den jeweils anderen Standpunkt. In meinen Augen ist eine gesunde Basisfür zukünftige Gespräche geschaffen worden. An dieser Stelle möchte ich den Herrenmeinen Dank aussprechen für Ihre bekundete Bereitschaft, Anregungen und konstruktiver Kritik gegenüber stets offen zusein. Im Gegenzug werde ich derartige Diskussionen ab sofort aus dem World Wide Web heraushalten. VerabschiedetEuch also bitte hiermit von der Lauten Frau.

So, aber nun zum heutigen Geschehen in Dinkelscherben:
Da ich heute etwas spät mit dem Schreiben dran bin (den Grund dafür erfahrt ihr etwas weiter unten imBericht), beschränke ich mich HIERauf den obligatorischen Link zu den Tabellen von Alex W.

Alex V. war ja bereits Vormittags vor Ort und hat mir berichtet, dass die Spiele allesamt wohl nicht soberauschend gewesen seien. So suchte Vadim z.B. in erneut taktisch komplizierter Stellung schon wiedernach seinem Dauerschach, anstatt das Matt zu finden. Und Noa betrieb wohl so etwas ähnliches wie"Selbstmord mit Anlauf", bei dem nach dem 5. Zug die Partie quasi schon gelaufen war. Auch die Kurzenhaben sich kollektiv dem Punktesammeln verweigert. Felix spielte zwar erneut zäh über die ganze Distanz,konnte aber dennoch seinem Gegner nur einen Abklatsch seiner Fähigkeiten entgegensetzen.
Nur Robert scherte aus und machte souverän seinen Punkt. Man sollte eben nicht immer der Herde folgen...

Dafür musste Robert in der ersten Nachmittagsrunde der Kleinen gegen seinen Bruder ran. Zarko holte sichden Punkt, genauso wie Anja und Felix bei ihren Parien. Dann kam die zweite Nachmittagsrunde: die U10er holten sich allenoch einmal einen Punkt. Wobei mich die Bemerkung von Anja trotz gewonnener Partie überraschte. Denn siemeinte: "Ich spiele so schlecht!" Als ich noch verzweifelt nach einer adäquaten Antwort suchte, ergänzte sienoch: "Ich hätte mehr üben sollen." STIMMT GENAU! Während ich mir überlegte, ob ich diesen Gedankenauch laut aussprechen durfte, schwenkte sie jedoch schon wieder um. "Aber ich habe eigentlich mein Zielerreicht." meinte sie. Auf meine Nachfrage, welches dies denn gewesen sei, bekam ich zur Antwort: "NICHT gegen Reimann und dieVuckovices spielen zu müssen!" Das hat mich erst einmal komplett verstummen lassen. In ein paar Tagen werdeich dann wohl mal ein klärendes Gespräch mit meiner Tochter führen über Sinn und Eigenart von Zielen...
Und wie erging es Felix? Der spielte schon wieder einsam und verlassen im ansonsten verwaisten Turniersaalund kämpfte verbissen darum, seine Verluststellung noch einmal zu drehen. Da ich versprochen hatte, das Ende abzuwarten,saß ich also herum, sah zu wie die Zeit verrann und machte mir erneut Gedanken über die dritteRunde am Tag. Nein, es kann mich immer noch keiner davon überzeugen, dass es zumindest für meinem Sohn keinen großenphysischen und psychischen Stress darstellt. Um 17:45 h ging die Tür auf und ein müder, abgekämpfter, aber dennoch stolzer Felix schlich auf mich zu. Er hatte es wirklich noch geschafft, ein Remis herauszuholen.Ich möchte meinen Bericht mit den letzten Worten von Felix abschließen, die er mir bei unserem Abschiednoch mit auf den Weg gab: "Mama, ich bin so froh, wenn ich morgen endlich wieder zu Hause bin!" -Das klang letztes Jahr noch völlig anders.