Die BJEM der U10m bzw. U16m 2011 in Bad Kissingen; 3. Tag

4. Runde bzw. „Will they come back?“

Nachdem der gestrige Nachmittag und der Abend von sehr viel Psychologie und Empathie geprägt war, gingen unsere beiden Jungens mit gewohntem Elan an die Bretter. Dabei gefiel mir besonders, dass beide trotz der angespannten Tabellensituation nicht blindlings auf Gewinn, sondern nach dem gestrigen Tag einfach nur eine gute Partie spielen wollten. Eigentlich beste Voraussetzungen, um im Turnier weiter mitzumischen.

Sascha bekam es mit dem starken M. Tafertshofer zu tun, der in der vergangenen Saison ständig für den SK Weilheim in der Landesliga Süd im Einsatz war. Schon nach wenigen Zügen war es klar, dass der junge Weilheimer Sascha nicht einfach würde überrennen können, was mit Schwarz gegen unseren Großen ohnehin nicht möglich ist, vielmehr durfte er sich auf einen unangenehmen Vormittag einstellen. Denn unsere Vorbereitung war einfach genial! Ob sich unsere Mädchen auch so gut oder gar noch besser vorbereiten, wenn sie so erfolgreich sind? Vielleicht wird uns ja unsere „rasende Reporterin“ diese spannende Frage im nächsten Bericht beantworten, sofern dies kein Geheimnis ist! :))

Doch zurück zur Partie, Sascha erreichte eine Traumstellung, entschloss sich dann aber statt für den nachhaltigen Königsangriff für einen Qualitätsgewinn bei gleichzeitiger Hergabe eines Bauern und stand danach zwar immer noch gut, aber eben nicht mehr überragend. Als er dann noch anfing einige ungenaue Züge einzustreuen, da sah ich das Unheil schon kommen, weshalb ich mich wieder meinen Berichten widmete, in der Hoffnung, das Wunder der 2. Runde würde sich wiederholen. Doch leider blieb es aus und nachdem Sascha sich die Bauern seines kompletten Damenflügels hat abnehmen lassen, war die Niederlage bald besiegelt! :(

Wirklich schade, denn vor allen Dingen die letzte Niederlage war extrem unnötig und hätte bei größerer Spielpraxis vermieden werden können. Da wir aber da Problem kennen, werden wir es auch leicht beheben können, oder? :)

Zarko ist bei diesem Turnier wohl die Rolle des Förderers der Jugend zugedacht worden, denn ihm wurde wieder ein achtjähriges Talent vorgesetzt. Gewarnt durch dessen erbitterter Gegenwehr in der ersten Runde gegen Sebastian Reimann und gebrannt durch die Erfahrung in der vorherigen Runde ging Zarko sehr konzentriert zu Werke. Das war auch bitter nötig, denn ihm wurde erstmals die Königsindische Verteidigung präsentiert. Beim Anblick dieser Eröffnung wandte ich mich mit der Frage ab, wer einem Kind so etwas antut, verließ den Raum und harrte der Dinge beim Schreiben und Snookerschauen mit einem anderen Vater. Nach ca. 2 ½ Stunden kam Zarko abgekämpft, aber mit strahlenden Augen zu mir und meldete einen Sieg, der zudem wirklich schön zustande kam. Nun steht er mit 2,5/4 mitten in einem Verfolgerfeld und man wird nach der morgigen Doppelrunde sehen, wohin die Reise geht.

Nach soviel Schach entschlossen wir uns nach dem Mittagessen, das Essen ist hier überhaupt sehr schmackhaft, im Wald zu spazieren/Rad zu fahren, eine Burgruine zu besichtigen – Sascha hatte die tolle Eingebung, dass man im Schach Türme, die geschlagen werden können, Ruinen nennen sollte! :) -, im dortigen Café etwas zu trinken und dabei sich einfach nur ausgelassen zu unterhalten und Spaß zu haben. Eben all das, was uns unsere „Mädels“ nicht zutrauen!! ;-)

Und da wir das nicht nur vorhatten, sondern das auch, ganz wie es unsere Art ist, auch wirklich umsetzten, verbrachten Eure vier „Jungens“ einen wunderschönen Nachmittag, dem wir auch noch einen noch schöneren Abend mit Kissenschlacht und Vorlesen folgen ließen.