Welchen Nutzen hat es, wenn Sascha und Zarko die bescheidene schachliche Kompetenz unseres Vereins zur Verfügung steht, wenn dem entsprechenden Betreuer offensichtlich das erforderliche Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl fehlen, um das Wissen weiterzugeben? Vielleicht sollte man daher künftig eher auf eine „Patchwork-Betreuung“ zurückgreifen, wonach ausschließlich Frauen das Betreuen der Kinder und Jugendlichen vor Ort übernehmen und man die Männer nur dann telefonisch konsultiert, wenn Fragen schachlicher Natur auftauchen sollten. Eben ganz so, wie es am heutigen Tag geschehen ist. Hat die Hilfe aus dem Norden etwas gefruchtet?

Dass diese Ratlosigkeit, gepaart mit einer gehörigen Portion Frust verbunden ist, das hängt in erster Linie mit meiner Doppelfunktion als Vater und Trainer zusammen. Denn nachdem Zarko heute Morgen schon aufgrund der besagten Unzulänglichkeiten verloren hatte, setzte er unbeirrt seinen eingeschlagenen Weg fort und war vollkommen außer sich, als er wiederum absolut unnötig – man muss sich eben nur die Zeit nehmen, die ungedeckten Figuren des Gegners zu schlagen – unterlegen war. Zwar kann ich Zarkos Reaktion nachvollziehen, nichts tut mehr weh als selber ursächlich die eigenen Niederlagen zu sein!

Mit 2,5/6 bleibt er deutlich unter seinen Möglichkeiten in diesem Feld, wird aber hoffentlich dadurch für die Zukunft lernen, dass man wirklich jeden Gegner ernst nehmen muss, haben doch anfangs beide Seiten nahezu identische Voraussetzungen. Ich bin auf alle Fälle gespannt, wie die Abschlussrunde ausgehen wird, auch wenn ich aufgrund meiner langjährigen Erfahrung schon eine düstere Vorahnung habe! :(

Obwohl vom Erfolg her ähnlich, so verhält es sich bei meinem anderen Sorgenkind, nämlich Sascha, gänzlich anders. Bisher kämpfte er, rackerte er, versuchte er immer wieder das umzusetzen, was wir uns erarbeitet haben, wurde aber immer wieder das Opfer mangelnder Spielpraxis.

In der 6. Runde jedoch, da offenbarte er zudem ein zu geringes Verständnis der Position in einer ihm unbekannten Eröffnung, sodass er nicht einmal die Gelegenheit bekam, sich durch Kampf ins Spiel zu bringen. Die Folge war der Verlust von drei Bauern, dem alsbald der Verlust der Partie folgte! :(

Wirklich schade, denn angesichts seiner in den ersten fünf Runden gezeigten Leistungen, seines Positionsverständnisses, seines kämpferischen Einsatzes und seiner nahezu professionellen Einstellung, sind die bisher erzielten 2/6 der blanke Hohn!

Beiden wünsche ich für die Abschlussrunde je einen Sieg, damit sie das Turnier nicht nur mit einem positiven Erlebnis beenden, sondern den Schwung des letzten Sieges in das nächste Turnier mitnehmen. Bleibt nur zu hoffen, dass das auch eintreffen wird!