Kampfremis in der Oberliga – SKK spielt unentschieden gegen Rottal

Bericht von Christoph Hahn

Endlich wieder Oberliga! Bzw. endlich Oberliga, da meine Wenigkeit ja erst nach dem Wiederabstieg in die Landesliga zum SKK stieß. Zur Erinnerung: ein Jahr lang spielte der SKK schon mal in der höchsten bayerischen Liga.Nun, jetzt haben wir es geschafft, erneut in dieser harten Liga zu spielen. Unser Ziel: Klassenerhalt!

Betrachtet man die Mannschaftsaufstellungen unserer Gegner, so ist dieses Ziel erreichbar, wenngleich nicht unbedingt einfach. Um den Klassenerhalt zu sichern, müssen wir gegen die anderen „schwachen“ Mannschaften unsere Punkte holen. Insofern ist bereits die erste Runde ein äußerst wichtiger Kampf, da Rottal nicht besser als wir besetzt ist. Dumm nur, dass wir uns bei früheren Begegnungen immer ziemlich dumm gegen Rottal angestellt haben. Kurzum: wir Rottal ist so eine Art Angstgegner, warum auch immer.

Gerade diese wichtige erste Runde stand von vornherein unter einem schlechten Stern, da wir zwei Ausfälle zu verzeichnen hatten. Alex und Felix waren nicht an Bord. Felix sollte hinten die so wichtigen Punkte holen und Alex wäre an zwei eine wirkliche Hilfe gewesen…

Mit Frank und Dima hatten wir aber den bestmöglichen Ersatz zur Hand – dann muss es eben auch so gehen.

Zu den Partien: Dank der kurzweiligen bis stressigen Fischerzeit konnte ich nicht viel um mich herum wahrnehmen, versuche aber das Bisserl in Worte zu fassen.

Andi spielte an fünf mit den schwarzen Steinen und kam m.M.n. recht bald zu deutlichem Vorteil. Irgendwie ging die Eröffnung für Weiß ziemlich schief. Andi stellte aber fest, dass er irgendwie einen schlechten Tag hatte und nicht gerade viel sah (auf die Partie bezogen). Drum wickelte er in eine einfache Stellung ab, in der er zwar einen kleinen Vorteil behielt, die letzten Endes aber sehr remislich war. Folglich wurde der Punkt recht bald geteilt.

Paul befand sich in einer Eröffnungsschlacht, die er recht bald für sich gewann. Jedenfalls schien es so, da er frei wählen konnte, ob er seine Dame für zwei aktive Türme hergeben soll (mit Vorteil für ihn) oder ob er sogar einen Turm und zwei Leichtfiguren für sie bekommt.

Helmut an eins stand der Eröffnung entsprechend solide und konnte die Damen tauschen, was einen Königsangriff gegen ihn ausschloss. Not to bad…

Reinhold s Partie an zwei bekam ich kaum mit. Schien o.k. zu sein. Michael spielte seine üblichen „Stiefel“, was diesmal zu einer dynamischen, interessanten Stellung führte, Frank an sieben stand bald solide und sicher nicht schlecht und Dima baute Druck auf.

Paul wählte Turm plus zwei Figuren für die Dame, unterschätzte aber leider, dass er Zeit brauchte, diese zu koordinieren bzw. überhaupt zu aktivieren. Die Dame unterstützte hingegen einen Freibauern, was dazu führte, dass Paul den Turm für diesen spucken musste. Jetzt hatte er zwei Springer gegen Dame im Endspiel. Buchi, unser Edelfan, und ich hatten unabhängig voneinander die gleiche Idee – Burg bauen, Laden ’zam halten und Remis sichern. Sagt sich leichter als es umzusetzen. Das Ende vom Lied: Aufgabe.

Dima holte sich einen Bauern ab und ich dachte, das war’s. Leider spielte er entweder gleich darauf einen schwachen Zug oder der Bauer an sich war vergiftet (müsste ich genauer anschauen). Jedenfalls musste er den Bauern zurückgeben und stand dann irgendwie seltsam. Zum Remis reichte es aber. Trotzdem schade, da der Gegner zumindest auf dem Papier deutlich schwächer war.

Nachdem auch Reinhold an Brett zwei die Hände schüttelte, stand es nun 1,5 : 2,5 für die Gäste.

Ich wählte bereits früh ein positionell vielleicht etwas fragwürdiges Abspiel, welches ich aber – dem Widerspruch zum Trotz – aus positionellen Gründen wählte. Ich gab früh das Läuferpaar auf, um die Bauernstellung des Gegners zu kompromittieren und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Dank der Fischerzeit kam ich aber bald in Zeitbedrängnis, dank der Stellung mein Gegner dann ebenfalls und plötzlich lief es fast von alleine. Nach der Zeitkontrolle kam ich mit einem Turm mehr heraus und sicherte den 2,5 : 2,5 Ausgleich.

Frank stand mittlerweile deutlich besser und konnte sogar direkt den Sack zumachen. Michael hat seinem Gegner eine Leichtfigur abgeknöpft, nur Helmut stand mittlerweile ziemlich unter Druck. Plan des Gegners: eine Qualle geben, um drei Bauern weit nach vorne zu bringen, und dann das Material mit großen Zinsen zurückzubekommen. Michals Gegner wickelte in ein interessantes Endspiel mit Minusfigur ab – Thema: falscher Läufer zum Randbauern. Einhellige Meinung: „Müsste remis sein“.

Frank konnte den Vorteil dann doch nicht nutzen und die Partie verflachte nach Damentausch in eine Remisstellung (mit Damen am Brett hätte der Gegner ganz schön ums Remis kämpfen müssen).

Am Ende also wieder eine knappe Niederlage gegen Rottal – the same procedure as every year? Und das, nachdem wir in mehreren Partien trotz Vorteil nur Remisen holten?!

Zum Glück hat Michael echte Kämpferqualitäten gezeigt und hat mit etwas Mithilfe des Gegners den König soweit abgedrängt, dass dieser den Randbauern nicht erreichte und den ganzen Punkt geholt. 4 : 3 für uns.

Jetzt lief nur noch Helmut s Partie. Kommentar eines unserer Gäste „Mei, jetzt verliert er des no!“ (und meinte seinen Mannschaftskollegen Heiduczek). Dieser brütete und gab fast seine gesamte Restbedenkzeit her und zauberte eine hübschen Killerzug aus dem Ärmel. Von wegen, er verliert. Helmut musste jetzt wirklich Zinsen zahlen und kam mit einem Läufer zu wenig aus dem Ganzen heraus. Undankbar – er hatte zwar zwei Bauern als kleinen Ausgleich dafür bekommen, aber diese standen ungünstig. Einer war ein isolierter Freibauer, der andere war verdoppelt, sodass der eigentliche Bauenpulk nicht recht vorankam. Keine Chance, die beiden letzten Bauern des Gegners zu tauschen. Ergo: nach langem, harten Kampf der Ausgleich für unsere Gäste.

Insgesamt war die Punkteteilung unglücklich. Es hätte aber noch ganz dumm ausgehen können, wenn z.B. Michael das Endspiel nicht durchgebracht hätte.Der Punkt hilft uns zwar, aber zwei Punkte wären sehr wichtig gewesen. Unser nächster Gegner ist besser besetzt, aber zumindest in Reichweite… Wir müssen uns also steigern!

Anbei die Paarungen. Die erste Zahl ist DWZ, die zweite Elo.

SKK - SC Rottal
1 1 Wolfsteiner, Helmut 2287 2315 - 2 Heiduczek, Josef 2164 2199 0 - 1
2 3 Schnelzer, Reinhold, Dr. 2241 2271 - 4 Riediger, Martin 2187 2232 ½ - ½
3 4 Demel, Paul 2111 2140 - 5 Ager, Josef 2161 2190 0 - 1
4 5 Bintakies, Michael 2119 2164 - 6 Bensch, Patrick 2122 2175 1 - 0
5 6 Stör, Andreas 2185 2170 - 7 Wagner, Hans 2163 2193 ½ - ½
6 7 Hahn, Christoph, Dr. 2113 2186 - 8 Walch, Ingo 2016 2117 1 - 0
7 9 Jermann, Frank, Dr. 2049 2242 - 9 Schwarzmeier, Klaus 2063 2020 ½ - ½
8 10 Schechter, Dimitri 2061 2176 - 11 Bichlmeier, Jürgen 1927 ½ - ½



Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
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