Zweite gewinnt 4,5:3,5 gegen Kötz/Ichenhausen

Wichtiger Sieg gegen den Abstieg


Betrifft Mannschaft: 2. Mannschaft (Schwabenliga II Nord)

Wo Viktor draufsteht, ist heute Roland drin.

Mein Gegner verhinderte an Brett zwei durch schnelles Ziehen, daß ich sprituellen Kontakt zu meiner Stellung herstellen konnte. Nach dem nach zwanzig Zügen in ausgetrockneter Stellung erfolgten Remisschluß hatte ich viel Zeit, bei der ersten und zweiten Mannschaft zuzuschauen, und bot Viktor an, heute den Part des Chronisten zu übernehmen.

An Brett eins bekam Felix 1. f4 vorgesetzt, ging forsch dagegen an und rochierte lang, sein Gegner hingegen kurz. Interessanterweise hatte der kurz rochierte Weiße auf der f-Linie, Felix als lang rochierter auf der c-Linie die Türme verdoppelt.

An Brett drei hatte Helmut als Schwarzer eine Stonewallstellung auf dem Brett, hatte aber ungewöhnlicherweise das Feld e5 gut unter Kontrolle und ging am Königsflügel in die Offensive. Das sah sehr gut aus.

Peter Reichardt war gesundheitlich etwas angeschlagen, kam zwei Minuten vor elf ans vierte Brett, führte seinen ersten Zug aus, entledigte sich seiner Jacke, saß kurzärmlig am Brett, behielt aber seine Mütze auf. Die Eröffnung ging ausgeglichen aus, das war noch offen.

Peter Grabowski an Brett fünf hatte einen Gegner, der so alt war wie sein Sohn. In einem c3-Sizilianer kam es zu einer typischen Stellung, in der der Weiße einen isolierten Bauern auf d4 hat, dafür aber freies Figurenspiel und leichte Raumvorteil. Auch das war kein Grund zu Beunruhigung.

Bruno an Brett sechs verwaltete den Anzugsnachteil in einem Abtauschfranzosen auf unnachahmliche Art und Weise. Da er damit schon jahrzehntelange Erfahrung hat, ließ auch das meinen Puls im Keller.

An Brett sieben hatte es Viktor als Schwarzer mit einem geschlossenen Sizilianer zu tun. Ich weiß nicht, wie er sich fühlte, aber ich kann mir vorstellen, daß es Systeme gibt, gegen die er lieber spielt. Seine Gegnerin brachte im Bemühen, Viktors Fianchettoläufer abzutauschen, etwas Disharmonie in ihre Stellung, aber ernstlich gestört war hier das Gleichgewicht auch nicht.

Erich am achten Brett hatte in einem Holländer seinen Damenläufer gegen den schwarzen Springer auf f6 getauscht, um danach e4 durchzusetzen. Das war vielleicht ein Minimalvirteil für Weiß, aber Entscheidendes war hier auch noch nicht passiert.

Das gibt den Stand nach ca. zwei Stunden wieder. Ich machte mich auf den Weg nach gegenüber ins Pfarrheim, um bei der ersten Mannschaft einen Blick zu riskieren. Als ich zurückkehrte, bot sich folgendes Bild:

Felix' Gegner hatte versucht, sich Zugang zum gegnerischen König zu verschaffen, hatte dabei aber etwas überzogen und einen Bauern eingebüßt. Felix war klar am Drücker, aber die Partie lief noch. Helmut hatte ich einen Mehrbauern erspielt, den er aber wenig später wieder einstellte (wenn ich das richtig gesehen habe). Er bekam trotzdem ein optisch sehr ansprechendes Turmendspiel mit einem aktiven Turm und gegnerischen Bauernschwächen aufs Brett, allerdings mit ausgegelichenem Material. Peter "Papa Schlumpf" Reichardt hatte es geschafft, die Damen zu tauschen, allerdings auf Kosten seiner Bauernstruktur. Hier sah es nach längerer Quälerei aus. Bei Peter Grabowksi hatte sich der Isolani auf d4 nach einem Leichtfigurentausch nach c5 vorgeschoben. Die schwarze Stellung hatte zwar den Trumpf eines ewigen Springers auf d5, sah aber etwas passiv aus. Bruno hatte einen Bauern im Leichtfigurenendspiel weniger, aber unser Architekt zeigte was er kann, und war dabei, eine Festung zu errichten. Bei Erich gab es hübsche Turmtänze auf der dritten Reihe zu bestaunen, bis mich der Verdacht beschlich, er könnte die Kontrolle verloren haben. Zum Glück war dem nicht so, und die Partie endete bald remis. Viktor sprang hüpfte mit seinem Hüpfer Springer in die gegnerische Stellung, ohne größeren Schaden anrichten zu können, und so kam es auch hier bald zur Punkteteilung. Viktor hätte wohl an einigen Stellen besser spielen können, seine Gegnerin aber auch.

Beim Stand von 1,5:1,5 führt dann Peter Reichardts Gegner seine vorteilhafte Stellung zum Sieg, und wir lagen 1,5:2,5 hinten; der Abstieg schien nun in greifbare Nähe zu rücken, zumal es - abgesehen von Brett eins - nicht sehr rosig aussah. Als nächster kam der andere Peter Grabowski zu einem Remis, was sicherlich für uns in Ordnung ging. Beim Zwischnstadn von 2:3 liefen also noch drei Partien: Felix an Eins hatte im Turmendspiel einen Mehrbauern, Helmut an Drei ein mir unklares Bauernendspiel, und Bruno an Sechs hatte ein Leichtfigurenendpsiel mit Minusbauer. Felix machte seine Sache souverän, zumal der gegnerische König eine Reihe zu weit von Felix' Freibauern abgeschnitten war, um Felix noch in die Verlegenheit bringen zu können, einen Brückenbau demonstrieren zu müssen. Nach dem Ausgleichstreffer zum 3:3 geschahen bei Helmut die tollsten Dinge: Die Stellungsbewertung änderte sich halbzüglich, bis es zu einem Damenendspiel mit zwei Mehrbauern für Helmut kam. Dieses konnte er dann für sich entscheiden, und wir konnten den Kampf zumindest nicht mehr verlieren. Brunos Gegner gab schließlich eine Figur für zwei Freibauern, was aber keine ausreichende Kompensation darstellen sollte. Buchi wollte die Stellung nur unter Vorbehalt bewerten, weil er sich schon sechzehn andere Partien angeschaut habe und - sinngemäß - seine Rübe trübe wäre. Am Ende sprang dann doch nur ein Remis heraus, was aber für den letztendlichen 4,5:3,5-Sieg genügte.

Fazit: Mit dem Glück des Tüchtigen haben wir ganz wichtige zwei Punkte geholt. Somit können wir in einem Viererpulk von Mannschaften mit drei Punkten auf einem Nichtabsteigsplatz überwintern.



Autor dieser Meldung:Viktor Kaiser
Aufrufe:Dieser Artikel wurde bisher 262 Mal gelesen.


Der vorliegende Bericht ist älter als ein Jahr und kann daher nicht mehr mit Kommentaren versehen werden!
Terminvorschau:
Schachcafé am Mittwoch - Klublokal geöffnet ab 17 Uhr am Mittwoch, 24.04.2024

Zirbel-Cup Runde 6, Beginn 19:30 Uhr am Freitag, 26.04.2024

Kreisliga 2: Kriegshaber IV - SF Augsburg V, Beginn 18:00 Uhr am Samstag, 27.04.2024

Kreisliga 2: Kriegshaber V - Caissa Augsburg II, Beginn 18:00 Uhr am Samstag, 27.04.2024

Alle Saisontermine

Künftige Termine




Aktuelle Downloads:
Alle Partien des AFRO-A 2023 (PGN-Format)
(Dateigröße: 218.92 KB)

Schwäbische Meisterschaft 2024
(Dateigröße: 168.66 KB)

Beitrittsformular Jugendliche
(Dateigröße: 92.43 KB)

Alle Partien des Augsburger Weihnachts-Opens 2023 im Format .pgn
(Dateigröße: 127.75 KB)

Satzung des Schachklubs Kriegshaber
(Dateigröße: 108.62 KB)

Alle Partien des AFRO-A 2022 (PGN-Format)
(Dateigröße: 211.47 KB)

Beitrittsformular Erwachsene
(Dateigröße: 91.84 KB)

SEPA-Lastschrift für Mitgliedsbeiträge
(Dateigröße: 95.79 KB)

Ausschreibung Zirbel-Cup 2024
(Dateigröße: 217.41 KB)

   Datenschutz     |    Haftungsausschluß     |    Administration / Redaktionssystem     |    Impressum

Anzahl der Zugriffe seit 21.12.2008 um 18:46 Uhr: 835360

Powered by PHP 7.2