Glück gegen Dillingen, ein rabenschwarzer Tag gegen Puschendorf

Erste Mannschaft in Nöten...

Glück gegen Dillingen, ein rabenschwarzer Tag gegen Puschendorf

 

Dillingen war bislang – zumindest für uns – ein gutes Pflaster, da wir immer punkten konnten. Fast in Bestbesetzung, da Andi kurzfristig erkrankt ist, durch Felix ideal vervollständigt, traten wir an.  

Der Einstieg war sehr genehm. Mein Gegner verlor sehr früh in der Eröffnung den Faden, gab mir als Schwarzem erst leichten Vorteil bei Zug 6, um dann im achten Zug eine Figur plus Stellung zu verschenken. Die Folge: sofortige Aufgabe und ein Punkt für uns gleich zu Beginn.

Bald sah es aber nicht mehr so gut aus. Helmut an Brett 1 kam in ein furchtbares Endspiel gegen zwei verbundene Freibauern und hatte da keine Chance mehr. Dabei sah die Position vor der Abwicklung gar nicht schlecht aus. 

Reinhold stand auch nicht besonders gut und musste kämpfen, hielt dann aber remis.

Vadim an Brett drei überspielte seinen Gegner und kam dann mit einem Läufer gegen zwei Bauern mehr (sonst beide Seiten nur noch Bauern) ins Endspiel. Sah nach vollem Punkt aus, war aber gar nicht so einfach zu spielen. Wenn ich’s richtig gesehen habe, hätte Vadim einmal seinen Gegner austempieren können (erst Läufer auf eine gute Diagonale, dann ein Bauernzug und als Folge Zugzwang. Vadim versuchte es anders herum und plötzlich war der Gegner nicht mehr auszutempieren. Seine Gewinnversuche brachten die Partie dann fast noch zum Kippen, aber am Ende hielt er remis. 

Michael an Brett vier stand meines Erachtens sehr verdächtig und kam in ein gruseliges Turmendspiel, das ich als verloren ansah. Er hielt es dann aber zäh und holte einen halben Punkt.

Paul an Brett fünf stand eigentlich ganz gut, kam dann aber irgenwie äußerst ungünstig mit eine Qualle gegen x Bauern raus. X war gefühlt irgendwo bei fünf, real – glaube ich – bei drei. Es gab eigentlich nur noch eine einzige Schwindelchance: mit dem König beim Gegner eindringen, einen Bauern schnappen, sich so einen Freibauern holen und den durchdrücken. Nur muss der Gegner da ja nicht zulassen. Aus irgendeinem Grund tat er das aber und schaffte es so, die Partie komplett herzugeben. Den Punkt hatte ich schon bei Dillingen verbucht.

 Thomas an Brett sechs stand hingegen aus der Eröffnung heraus hervorragend. Der Gegner spielte sehr passiv und wurde dann zerdrückt. Ein souveräner Punkt

Ich hatte ja schon an sieben gewonnen.

Und an acht spielte ja Felix. Die Stellungen verstehe ich da meistens gar nicht. Vom Gefühl her dachte ich, Felix sei breit. Aber das passiert ihm ja öfters, was nicht heißt, dass er dann verliert. So auch hier: Alles, was angreifen kann, wurde in die Attacke geworfen – und siehe da: Vollzug. 

Insgesamt ein hoch klingendes 2,5 : 5,5 für uns. Da Paul und Michael breit standen und auch Felix wohl hätte verlieren können, hätte das alles auch dumm für uns ausgehen können.

Sei’s drum, Brett- und Mannschaftspunkte gegen den Abstieg, die wir dringend brauchten… 

 

Weiter geht's gegen Puschendorf.

Die Liga ist heuer in zwei Hälften getrennt. Wir gehören leider zur unteren. Puschendorf stand das Wasser bis zum Hals. Mit 0 Mannschaftspunkten auf dem letzten Platz. Und dann noch ersatzgeschwächt mit zwei Spielern unter DWZ 2000 an sieben und acht. Was soll da noch schiefgehen?

Nun, so einiges!

Meine Partie (an Brett fünf) dauerte zwar am längsten, war aber am schnellsten vorbei. Kein Widerspruch! Mein Gegner spielte die Eröffnung suboptimal, gab mir sofort (ich hatte Schwarz) Ausgleich. Ich kannte zwar ein paar Theorievarianten und ich hatte mit f5 vor, meinen f- und e-Bauern für Figurenspiel und Entwicklung zu opfern (wie gesagt – Theorie). Aber mein Gegner nahm nicht auf f5 und ich bekam ohne Risiko leichten Vorteil. Tja, und dann wollte ich zu viel. Ich stocherte am Königsflügel (vermutlich unnütz), opferte dann einen Bauern im Zentrum (und hatte eine Variante zu ungenau abgeschätzt – und genau die wurde gespielt), der einfach ein Minusbauer war, denn mein mehr oder weniger forcierter Rückgewinn stellte eine Qualle nebst Rest der Stellung ein. Mit Bauer, Stellung und Qualle weniger quälte ich mich dann bis in den 65. Zug und musste dann endgültig aufgeben. Im 16. kam das inkorrekte Bauernopfer, im 22. Zug die Qualle (stand da aber eh scho9n auf Verlust).

Thomas neben mir an Brett 6 stand auch sehr gut, fand ich, und kam dann mit zwei Minusbauern mit jeweils Turm plus zwei Springer ins chancenlose Endspiel. Am Ende spielten nur noch wir beide mit unseren Ruinen, brauchten aber noch einen Brettpunkt. Sowas macht Freude… Thomas hatte natürlich keine Chance. 

Helmut kam am Spitzenbrett unter Druck. Ich habe dann nur noch gesehen, wie die Stellung völlig kollabierte. Das ist jetzt Helmuts vierte Niederlage in Folge. Zum Glück reißt jede Serie irgendwann. Es kann also (fast) nur noch aufwärts gehen.

Michael an Brett drei stand meines Erachtens sehr passiv und musste aufpassen, dass der Gegner nicht zum Königsangriff kam. Er konnte dann doch die Luft rauslassen und holte ein remis. 

Vadim an vier kam in ein etwas ungemütliches Endspiel gegen einen entfernten Freibauern, wickelte dann in ein Turmendspiel ab, in dem er das remis ebenfalls halten konnte.

Die Bretter fünf und sechs hatten wir ja schon… 

An Brett sieben holte Andi wieder souverän den Punkt. Das ist nicht immer so einfach, wenn man gegen einen vermeintlich deutlich schwächeren Gegner antreten muss. Wenn es um etwas geht, ist man manchmal überambitioniert. Nicht aber bei Andi. Er hat jetzt (mal wieder) 100%, konnte aber erst dreimal antreten. Das muss sich ändern, also das mit dem Antreten, nicht die 100%.

Bei Felix an Brett acht ging es mal wieder rund. Er lehnte Budapester Gambit ab und kam dadurch – finde ich – in keine wirklich gute Stellung. Wie immer wurde es dann sehr taktisch, doch Felix konnte wohl nichts mehr herausholen (ich war zu sehr mit meiner Ruine beschäftigt) und musste dann denn Punkt hergeben. 

So haben wir es geschafft, gegen den Tabellenletzten zwei mehr als wertvolle Mannschaftspunkte herzugeben. Aber die Niederlage war verdient (leider). Tja, hätten wir nicht wiedermal gegen Gröbenzell Punkte glatt verschenkt… aber das ist Schach.

Jetzt hängt alles an der 2. Bundesliga. Im Moment steht Leipzig auf einem Abstiegsplatz. Alle anderen Mannschaften rundherum sind aus Bayern. Wacker muss nur noch gegen den Tabellenletzten und bereits abgestiegenen SK Passau gewinnen und bleibt dann drin in der Liga. Falls sie aber verlieren, könnte sich Leipzig retten. Sollten dann Passau, Pang und Neutraubling absteigen, gäbe es in der Oberliga drei Absteiger. Dann wird’s eng, sehr eng sogar.

Schafft Neutraubling den Klassenerhalt (was ein Riesenerfolg wäre), könnten wir durchatmen. Dass wir auf den Vorletzten Platz kommen, wäre auch bei restlichen Niederlagen relativ unwahrscheinlich. 

Statistisch gesehen halten wir zu 89% die Klasse. Vor der Niederlage wurden uns 95% gegeben.Das Ligaorakel sieht uns am Ende auf dem drittletzten Platz.

Das bedeutet: nachdem wir Puschendorf geholfen haben, müssen wir einfach in Nürnberg punkten. Dann hätten wir’s geschafft. Und wenn nicht, dann eben in der letzten Runde gegen Erlangen. Gegen Göggingen dürften wir hingegen nur gröbste Außenseiterchancen haben  Es bleibt spannend!

 

Hier die Statistiken:

 

1

SC Dillingen 1

DWZ

ELO

-

SK Kriegshaber 1

DWZ

ELO

2½ - 5½

1

2

Nuber, Blasius

2373

2355

-

1

Wolfsteiner, Helmut

2372

2377

1 - 0

2

3

Nuber, Korbinian

2229

2282

-

2

Schnelzer, Reinhold, Dr.

2215

2239

½ - ½

3

4

Billing, Christian

2160

2198

-

3

Lavrinenkov, Vadim

2160

2202

½ - ½

4

5

Lederle, Vitus

2149

2214

-

4

Bintakies, Michael

2153

2195

½ - ½

5

6

Bäuml, Ulrich

2049

2083

-

5

Demel, Paul

2143

2169

0 - 1

6

7

Darr, Thomas

2075

2093

-

6

Hahn, Christoph, Dr.

2133

2175

0 - 1

7

8

Giss, Arthur

2060

2035

-

7

Reis, Thomas

2169

2193

0 - 1

8

9

Giss, Helene

1979

2057

-

9

Stelter, Felix, Dr.

2087

2073

0 - 1

Schnitt:

2134

2164

-

Schnitt:

2179

2202

 

 

 

1

SK Kriegshaber 1

DWZ

ELO

-

SV Puschendorf 1

DWZ

ELO

3 - 5

1

1

Wolfsteiner, Helmut

2372

2377

-

1

Lauer, Moritz

2338

2357

0 - 1

2

3

Lavrinenkov, Vadim

2160

2202

-

2

Koch, Moritz

2217

2252

½ - ½

3

4

Bintakies, Michael

2153

2195

-

3

Lowitz, Torsten

2132

2123

½ - ½

4

5

Demel, Paul

2143

2169

-

4

Kotz, Reinhard

2120

2172

1 - 0

5

6

Hahn, Christoph, Dr.

2133

2175

-

5

Diekers, Michael

2136

2173

0 - 1

6

7

Reis, Thomas

2169

2193

-

6

Schubert, Dieter

2092

2122

0 - 1

7

8

Stör, Andreas

2155

2189

-

11

Seregelyes, Csaba

1991

2090

1 - 0

8

9

Stelter, Felix, Dr.

2087

2073

-

12

Steinmüller, Alexander

1914

2049

0 - 1

Schnitt:

2171

2196

-

Schnitt:

2117

2167

 

 

 



Autor dieser Meldung:Christoph, Dr. Hahn
Aufrufe:Dieser Artikel wurde bisher 278 Mal gelesen.
Terminvorschau:
Schachcafé am Mittwoch - Klublokal geöffnet ab 17 Uhr am Mittwoch, 24.04.2024

Zirbel-Cup Runde 6, Beginn 19:30 Uhr am Freitag, 26.04.2024

Kreisliga 2: Kriegshaber IV - SF Augsburg V, Beginn 18:00 Uhr am Samstag, 27.04.2024

Kreisliga 2: Kriegshaber V - Caissa Augsburg II, Beginn 18:00 Uhr am Samstag, 27.04.2024

Alle Saisontermine

Künftige Termine




Aktuelle Downloads:
Alle Partien des AFRO-A 2023 (PGN-Format)
(Dateigröße: 218.92 KB)

Schwäbische Meisterschaft 2024
(Dateigröße: 168.66 KB)

Beitrittsformular Jugendliche
(Dateigröße: 92.43 KB)

Alle Partien des Augsburger Weihnachts-Opens 2023 im Format .pgn
(Dateigröße: 127.75 KB)

Satzung des Schachklubs Kriegshaber
(Dateigröße: 108.62 KB)

Alle Partien des AFRO-A 2022 (PGN-Format)
(Dateigröße: 211.47 KB)

Beitrittsformular Erwachsene
(Dateigröße: 91.84 KB)

SEPA-Lastschrift für Mitgliedsbeiträge
(Dateigröße: 95.79 KB)

Ausschreibung Zirbel-Cup 2024
(Dateigröße: 217.41 KB)

   Datenschutz     |    Haftungsausschluß     |    Administration / Redaktionssystem     |    Impressum

Anzahl der Zugriffe seit 21.12.2008 um 18:46 Uhr: 835371

Powered by PHP 7.2