Heute wurde ich eindeutig das Opfer einer üblen Verschwörung: Meine Mannschaftskollegen hatten offenbar hinter meinem Rücken vereinbart, heute ausnahmsweise mal nicht verlieren zu wollen. Und weil mir keiner was davon gesagt hatte, stand ich am Ende als einziger Verlierer da. Dass wir beide Mannschaftspunkte aus Haunstetten entführten, konnte ich damit aber auch nicht mehr verhindern.

Brett 1

Am Spitzenbrett lautete die Paarung Peter Reichardt gegen Grimberg. Beim Übergang von der Eröffnung zum Mittelspiel zauberte Peter eine Kombination wie aus dem Lehrbuch aufs Brett (Läuferopfer auf f7), die ihm unterm Strich eine Mehrqualität einbrachte. Später verspielte er seinen Vorteil wieder. Nach meinem Eindruck war er in der Schlussstellung mit dem vereinbarten Remis schon wieder ganz gut bedient.

Brett 2

Lothar Sepp gegen Isaak Urbach. Ich probierte es mit Schwarz erneut mit der Caro-Kann-Verteidigung, kam damit auch recht gut aus der Eröffnung und meinte im Mittelspiel sogar spürbaren Positionsvorteil herausgearbeitet zu haben. Beim Übergang ins Endspiel manövrierte ich aber dann mit meinen Leichtfiguren so ungeschickt, dass sich mein Läufer in der gegnerischen Stellung verhedderte - also wieder mal ne Null am zweiten Brett.

Brett 3

Thomas Städele tat gegen Zwick alles Menschenmögliche, um irgendwie Angriff zu kriegen, aber der Gegner wollte sich einfach ums Verrecken nicht angreifen lassen. Die Stellung schien mir von Anfang bis Ende zu jedem Zeitpunkt im Gleichgewicht gewesen zu sein - das vereinbarte Remis ging daher völlig in Ordnung.

Brett 4

Achim Margraf haderte hinterher mal wieder mit seinem Schicksal, weil er seinen Gegner Koutecky mit Schwarz eigentlich überspielt zu haben glaubte und am Ende dennoch nur ein Remis raussprang. Ob wirklich mehr drin gewesen wäre, habe ich nicht so genau gesehen; Thema der Partie war im Mittelspiel der Kampf gegen den weißen Zentral-Isolani.

Brett 5

Als ich nach etwa zwei Stunden meine Runde drehte und zum ersten Mal bei Peter Grabowski etwas länger reinguckte, waren da auf dem Brett immer noch alle 16 Bauern am Leben, allerdings ziemlich ineinander verzahnt - lediglich drei Leichtfigurenpaare waren getauscht. Sah recht schwerblütig aus. Allmählich schaffte Peter es, in ein sehr gewinnträchtiges Schwerfiguren-Endspiel zu tauschen (Druck auf rückständigen Bauer des Gegners, Beherrschung der einzigen offenen Linie). Den Sieg ließ er dann offenbar durch eine fehlerhafte Abwicklung doch noch aus, so dass auch hier nicht mehr als Remis heraussprang.

Brett 6

Dafür überspielte Stefan Kiechl mit Schwarz seinen Gegner Ludwig Hehl (Pressewart des Kreisverbands) überzeugend. Nach gut zwei Stunden Spielzeit hatte Stefan bereits Qualität und Bauer mehr. Kurz bevor er noch eine weitere Figur gewann, hisste sein Gegner die weiße Flagge. Endlich ein voller Punkt für uns!

Brett 7

Erwin Gänsler war gegen Villagomez nie in Verlustgefahr, bekam aber auch keinen entscheidenden Vorteil aufs Brett. Mit Dame, Turm und Läufer gegen Dame, Turm und Springer bei jeweils sechs Bauern einigte man sich schließlich in einer ziemlich spannungsarmen Stellung auf ein gerechtes Remis.

Brett 8

Neben Stefan Kiechl zeigte Rosemarie Sodbakhsh heute die überzeugendste Leistung. Von Anfang an nahm sie das Heft des Handelns in die Hand. Trotz der schwarzen Klötze überspielte sie ihren Gegner, den Haunstetter Jugendleiter Werner Ost, scheinbar mühelos, knöpfte ihm irgendwo mal ein Bäuerchen ab und schob das Ding dann souverän nach Hause. Ich denke, man sollte Rosi für die nächste Saison ruhig einen Stammplatz in der Dritten anbieten - und dafür vielleicht dann diesen erfolglosen Sandler da am zweiten Brett rausnehmen...

P.S.: Die Tabelle unten stimmt leider nicht ganz, denn aus der 5. Runde fehlt noch das Ergebnis des Kampfs Gersthofen gegen Mering.