Kreisliga II: Kriegshaber IV gewinnt in Rain 5 : 3

Entscheidung fällt durch Zeitentscheid

In Rain (ich muss mal überlegen, wann wir das letzte mal gegen Rain in Kriegshaber gespielt haben? Besuchen Sie das schöne Donau-Ries ...) hatten wir immer wilde Kämpfe, und ich kann mich an etliche Begegnungen unserer dritten oder vierten erinnern, wo die eine Mannschaft sich schon auf der Siegerstraße wähnte und dann doch noch ein 4 : 4 zustande kam.

In der letzten Runde waren wir noch in Nominalaufstellung angetreten, dieses mal mussten wir "ohne zwei" antreten, Theo und Paul waren verhindert, und weil parallel die 5. spielte, bekamen wir mit Elmar nur noch einen Ersatzspieler ans Brett. Motivation ist alles, also wurde als neues Ziel eben "nur" ein 7 : 1 ausgegeben. Größenwahn ist ja bekanntlich die Steigerung von Motivation und bangemachen gilt nicht.

Die Uhr an Theo's Brett lief immer noch bis zur Zeitkontrolle eine Stunde nach Spielbeginn, da saß Mannschaftsführer Herbert bereits tief entspannt da und schaute bei Stefan zu. Sein Gegner hatte im 15. Zug bereits einen Abzug nach dem legendären h7+ übersehen und dabei ging die Dame verloren. Mit Dame gegen Springer kann man dann ganz entspannt aufspielen. Immerhin schon mal das Ausgleichstor.

Kurze Umschau: Stefan K. hatte seine Bauern am Königsflügel weit vorgetrieben, stand am Damenflügel etwas passiv, das Spiel fand eher am Damenflügel statt, aber nichts zu sehen. Ich hatte meine Eröffnungsprobleme überwunden und stand mit den schwarzen Steinen ganz zufriedenstellend. Einen Bauernraub, der für mich sofortigen Damenverlust zur Folge gehabt hätte, ließ ich zur Abwechslung mal aus. Bei Werner war am Damenflügel die gesamte Schwerfigurbatterie aufgestellt worden, aber durchkommen war für keinen zu sehen und bevor man noch was einstellt, einigten sich beide auf Remis. Anton hatte eine der Stellungen, die er so liebt und auch oft aufs Brett zaubert; irgendwie sind überall auf dem Brett Möglichkeiten zu sehen und man denkt, hier oder da oder dort müsste jetzt eigentlich ein Bauer verloren gehen, aber irgendwie hält das alles oder mit einem Bauerngewinn sind so heftige Gegenchancen verbunden, dass man es als Gegner lieber lässt. Noch wilder sah es bei Stefan S. aus: Jeder spielte in der Hälfte des Gegners; Stefan zielte auf die gegnerische Königsstellung, musste aber ein Matt gegen den eigenen König im Auge behalten, dazu waren sein Türme durch einen Läufer unterbrochen und dieser Läufer hatte eigentlich keine richtigen Felder, au weia, schnell weiter, ich krieg Kopfweh! Aber man muss einfach vertrauen, Stefan liebt solche Stellungen und hat sie eigentlich immer im Griff. Elmar hatte beim ersten Rundlauf schon eine Qualität und einen Bauern mehr, allerdings hatte sein Turmpaar recht wenig Entfaltungsmöglichkeiten und der Königsflügel sah auch irgendwie unschön aus. Aber: Mehrholz bleibt Mehrholz.

Mit zwei etwas unsauberen Zügen verschlechterte mein Gegner seine Stellung erheblich, ich konnte seine stärkeren Figuren tauschen und hatte auf einmal einen Mehrbauern. Bei Dame und Doppeltürmen sagt das erst mal noch gar nichts, aber ich konnte dranbleiben; nach Damentausch standen meine beiden Türme deutlich besser, ich hatte den gegnerischen König so an den Rand gedrängt, dass matt drohte, konnte einen Turm tauschen und den letzten Bauern meines Gegners gewinnen. Im Turmendspiel gegen meine zwei verbundenen Mehrbauern gab er dann auf.

Elmar bog jetzt auf die Siegerstraße ein, der Königsflügel war konsolidiert, die Engen am Damenflügel aufgelöst und jetzt setzte sich das Turmpaar problemlos in Szene. 3,5 : 1,5.

Die Stellung von Anton war jetzt recht wild, D+T und jeweils 4 Bauern, Anton mit einem entfernten Bauern auf a6, der Gegner auf b2, am Königsflügel jeweils 3 Bauern vor dem König. Es gab dann noch diverse Drohungen auf matt, ehe man per Zugwiederholung zum Remis kam. So, 4 : 2, verlieren können wir nicht mehr.

Kurze emotionale Welle: Stefan S. hatte sich befreien können, zwei Bauern gewonnen, konnte den Läufer endlich von der Grundreihe wegziehen und die Initiative behalten. Das sieht jetzt nach Sieg aus...
... da stellt Stefan einzügig seinen Läufer ein. Schwerfigurenendspiel mit einem Wenigerläufer bei 6 : 4 Bauern.

Am Spitzenbrett waren auch bis auf einen Läufer alle Figuren getauscht, das Brett war noch fast voll mit Bauern. Leider stand jetzt Stefans König zu weit weg, beide hatten gleichfarbige Läufer, Stefans Bauern standen alle auf der Läuferfarbe, das war dann zu viel. Das Endspiel war dann nicht mehr zu halten, trotz tapferem Kampf. 4 : 3

Schon wieder ein 4 : 4 nach langem Kampf?

Stefan S. hatte recht viel Zeit verbraucht, nur noch 20 Minuten für 9 Züge, aber die Zeitkontrolle schaffte er. Die Türme wurden getauscht und jetzt stand er mit D und 6 Bauern gegen D + L und 4 Bauern. Der Gegner probierte jetzt mal einen Mattangriff, aber das führte nur dazu, dass er Stefans König über das gesamte Feld trieb und auf einmal Stefan mit seinem König Mattangriff mit der Dame unterstützen konnte, bzw. er konnte seinen zentralen Freibauern bei der Umwandlung unterstützen. Der Gegnerische Läufer stand jetzt so passiv, dass er am Geschehen nicht mehr mitwirken konnte und dem Rainer lief die Zeit davon.

Stellung nach 51. Zug von Weiß: Kh1

In komplizierter Stellung hätte jetzt Stefan die Damen tauschen können und hätte danach zwingend das Endspiel für sich entschieden:
Meine IDee wäre hier gewesen: 51. ... DxDg2+ 52. LxDg2 (oder 52. KxDg2) d3 und ich wüsste nicht genau, wie man den Bauern noch halten sollte. Auf g4 spielt Schwarz f4 und der nächste Bauer läuft.
aber auch in der gewählten Variante stand der Gegner klar auf Verlust, denn Stefans Bauer wäre zur Dame eingelaufen, aber da fiel bei dem Rainer Spieler die Zeit.

Wichtige Punkte gegen den Abstieg!



Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
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