Ein 6 : 2 Sieg - klingt erst mal souverän. Naja, aber tatsächlich wurde nur an 4 Brettern gespielt.

Ist a bisserl wie Weihnachten, das kommt auch jedes Jahr völlig unerwartet und völlig überraschend. Konnte keiner mit rechnen. Tja, und so beginnt die Schachsaison auch jedes Jahr wieder völlig überraschend Ende September / Anfang Oktober. "Geht es tatsächlich schon wieder los? Das ist jetzt blöd, ich hab leider schon was vor." Auf diese Weise wurde ich dann auch zum Mannschaftsführer. Glücklicherweise haben wir dann doch eine etwas größere Spielerdecke und mit ein bißchen Mailverkehr und Telefonaten bekam ich dann eine Mannschaft zusammen. Wobei - irgendwie lief in der Kommunikation dann doch was schief, denn Elmar "wo bleibt Elmar????" kam dann doch nicht. Ich hatte die offenbar nicht ganz eindeutige Antwort wohl versehentlich als Zusage aufgefasst, wie auch immer.

Samstag abend, 18 Uhr. Wir sind weitgehend komplett, von Steppach sind 5 Spieler da, mehr wirds dann auch nicht mehr. Mit den Aufstellungsregeln hats der Mannschaftsführer nicht so recht, ich muss helfen, sonst hätten wir ab Brett 2 alles wegen Aufstellungsfehlern gewonnen ("ach, man muss auch jemanden reinschreiben, wenn man ein Brett leer lässt?"). Alles lösbar.

Wie gesagt, gespielt wird an 4 Brettern.

Brett 1: Ich komme zum gefühlt tausendsten mal gehen Hans Bussjäger dran. e4 c5 c3 d4. Spannend... Er kommt aus der Eröffnung mit einem isloierten Mittelbauern, den ich ihm dann auch rausoperiere. Danach habe ich Läuferpaar (gegen S+L), Mehrbauern im Turmpaar- und Damenspiel. Man kann aber auch jeden Vorteil verschustern, nach Damentausch tausche ich ohne jede Not mein Läuferpaar ab, danach entsteht ein Doppelturm-Bauern-Endspiel, wo mir mein Mehrbauer nicht sehr viel hilft. Inzwischen steht es übrigens 4 : 1 für uns, Hans bietet mir Remis an und ich nehme sofort an ohne einen weiteren Gedanken, denn das ist der Mannschaftssieg.

Brett 2: Moritz steht nach 8 Zügen bereits vorteilhaft bzw. auf Sieg (gegnerischer König im Zentrum, der eigene ist wegrochiert, Moritz hat Angriff), naja, den lässt er aus. Steht immer noch aktiv. Schwarz bekommt seinen König nicht aus der Mitte. Zweite Chance zum Gewinn, aber wir sind zu nett. Dann dringt Moritz mit Turm und 2 Springern in die gegnerische Stellung ein und die fällt einfach auseinander, sauberer Punkt!

Brett 3: Mit Meldenummer 10 steht Theo auf Tisch 3 und hier entwickelt sich ein zähes Spiel, bei dem Theo für meinen Geschmack zu passiv steht. (ist aber eine Frage der Mentalität, ich mags nicht so hinten drin zu stehen). Chancen konnte ich während der gesamten Partie bei keinem der beiden erkennen und so reichte man sich nach 3 Stunden (es stand bereit 4,5 : 1,5 für uns) die Hand.

Brett 6: Ist die letzte Partie die noch läuft. Ralf fragt nach dem Spielstand; 5 : 2. "Dann kann ich ja spielen, ist ja egal wie es ausgeht". Und Ralf läuft zu großer Form auf und überspielt seinen Gegner klar und zügig, es dauert nicht mehr lange bis zum finalen Spielstand.

Ein großes Dankeschön an Matthias, Ludwig und Ricardo, die sich alle bereit erklärt haben, zu spielen und die dann keinen Gegner fanden. Sie haben auf jeden Fall mitgeholfen,den Mannschaftssieg zu sichern. Und beim nächsten Match finden sich auch bestimmt Gegner!