In der Abstiegsschlacht wurden die letzten Reserven mobilisiert: SGA III lief (nominell) so stark auf, wie die gesamte Saison zuvor nicht und Schachfreund Labadie verlor dann ein paar neckische Worte über die Kriegshaber Edelreservisten (da meinte er vor allem mich). Rosy hatte ihre Truppe eingeschworen (Arthur versprach Kampf bis zum Abwinken), los gehts.

Brett 1 - Rosy: Unsere Mannschaftsführerin hatte den härtesten Brocken erwischt; sie stand eigentlich gedrückt, so lange ich reinschaute, aber irgendwie hielt die Stellung. Naja, ein Grundreihenmatt war dann das schnelle Ende. Aber gegen Lang darf man schon verlieren...

Brett 2 - Christian: Gegen F.Dr.Münch saßen hier zwei Positionsspieler am Brett; kompliziert bis sonst wohin, kombiniert mit einer Zeitnotschlacht in der Fast Finish-Phase. Christian wählte eine Abwicklung, mit der er eigentlich kaputt war, aber in der Zeitnot machte Frau Dr. Münch die Stellung zu - remis, wir haben gewonnen!!

Brett 3 - Michael: Ein freundschaftliches Remis, nachdem sich beide gegenseitig von ihrem schlechten Gesamtzustand und den friedlichen Absichten überzeugt hatten.

Brett 4 - Thomas: Hier hatten wir eigentlich nie eine echte Chance; lange stand es ausgeglichen mit leichten Vorteilen für den SGA-ler, aber dann ging die Stellung von Thomas zunehmend über den Jordan und ein Figurenverlust beendete die Partie.

Brett 5 - Sarna: Im Zentrum ging es recht turbulent zu, wenngleich auch irgendwelche zwingenden Chancen für keine Seite zu entdecken waren. Sarna versuchte ein paar Schwindeltricks und Scheinangriffe, aber was durchsetzungskräftiges war nicht dabei. Dann wurde abgetauscht und die Punkteteilung vereinbart.

Tja, das sah nicht so doll aus; nach 3 Stunden stand es aus unserer Sicht 1 : 3; wenn wir nicht tief in den Abstiegsstrudel gesaugt werden wollten, mussten wir jetzt mal langsam was zeigen!

Brett 6Wenn man schon in eine Orang-Utan-Eröffnung reinläuft! Naja, einfach ignorieren, was der Gegner so macht und nach 12 Zügen hatte ich 3 Mehrtempi. Jetzt muss ich einfach einen natürlichen Zug des Gegeners abwarten und dann voll in die gegnerische Stellung langen, aber nein, die jungen Leut haben keine Geduld! Nach zwei abgewiesenen Semiangriffen stand mein Gegner fast besser, also musste ich es im Endspiel richten. Anschlusstor.

Brett 7 - Arthur: Das war ne flotte Kiste gegen Labadie! Arthur suchte immer offensives Spiel und einer seiner Angriffe gewann die Qualität (nachdem alle gegnerischen Angriffsversuche ausgekontert waren) gewann die Qualität, nach dem nächsten Figurengewinn per Zwischenschach hatten wir den Ausgleich.

Brett 8 - Stefan: Nach 25 Zügen hatte Stefan zwei ungefährdete Mehrbauern, nach 40 waren es dann drei; danach testete Stefan erst mal das Nervenkostüm aller Beteiligten (der Brüller war, als er mit seinem König in eine Springergabel reinzog, die einen Läufer gekostet hätte, den Lapsus zum Glück aber bemerkte, solange er den König noch in der Hand hatte und korrigierte!). Ich räumte zur Beruhigung mal alle Bretter auf, die so rumstanden und hätte wahrscheinlich das Schachzentgrum noch naß rausgewischt, aber zum Glück verwandelte Stefan vorher zum 4 : 3. Den Schlusspunkt setzte dann Christian.

Aus dem Abstiegsstrudel sind wir wohl heraus; es gab ja vor der Runde leise Aufstiegsträume, die sich darauf begründeten, dass Caissa II wegen des Abstiegs von Caissa I für die Kreis I gesperrt ist und somit Platz 3 reicht. Leider hat aber Steppach völlig unerwartet gegen Friedberg gepatzt und das auch noch hoch, so dass Friedberg 2 Mannschafts- und 7,5 Brettpunkte und damit praktisch uneinholbar vor uns liegt.
Hinterher hab ich dann Rosy erklärt, dass sich die Mannschaft an der alten Fussballerregelorientiert hat, dass man hinten geschlossen stehen und alles dicht halten muss, dann müssen die Stürmer halt das eine oder andere Tor schießen und es passt. q.e.d.
Am meisten staune ich ja immer noch, dass ausgerechnet unsere 4.Mannschaft die Klasse gehalten hat. Jetzt werden wir kommende Saison gegen unsere 3.Mannschaft antreten.