Leider waren die anderen drei Mannschaften noch zu routiniert für uns - im Schnitt wohl auch ca. 1 - 2 Jahre älter - und so mussten wir uns diesmal noch auf dem vierten Platz einordnen.
Dennis war dabei der einzige der einen Brettpunkt geholt hat. Einen hübschen Sieg gegen Königsbrunn.Trotzdem bin ich mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden. Alle vier kämpften vorbildlich und zeigten gute Ideen.Bis auf Dennis spielten sie aber alle viel zu schnell und stellten daher irgendwann etwas ein. Die Gegner waren schlicht routiniert genug einen Materialvorteil zu verwerten.
Die Stimmung im Team ist ausgezeichnet. Die vier spielten in den Pausen miteinander, Schach oder Fangen, jedenfalls hatten sie alle ihren Spaß und waren auch nicht zu frustriert wegen der Niederlagen.

Im Einzelnen:
Paul - war ein würdiges Spitzenbrett und hätte durchaus mit zwei Punkten nach Hause fahren können. Den Königsbrunner hatte in der Eröffnung überspielt. Gegen Klosterlechfeld spielte er zeitweise ein klasse Endspiel. Und im ersten Spiel gegen Memmingen war nach ca. 10 Zügen nichts davon zu sehen dass da ein Kaderspieler mit fast 1200 gegen einen Neuling spielte. Zudem ist Paul ein Energiebündel und richtet die anderen in den Pausen mit seiner guten Laune wieder auf.

Benjamin - für ihn war die Mitschreibpflicht leider eine zu grosse Ablenkung. Rein schachlich war er seinen drei deutlich älteren Gegnern gleichwertig. Die waren aber eben deutlich erfahrener und nutzten unbarmherzig aus, dass Benni noch im Schnellschachmodus agierte und ab und zu was übersah. Dazu hatte er zweimal schwarz und es wurde ihm dabei jeweils eine neue und scharfe Eröffnung präsentiert. In so einer Situation straucheln auch erfahrene erwachsene Vereinsspieler. Umso schwerer ist es für einen Siebenjährigen in seinen ersten Turnierpartien! Mit ein wenig gezieltem Training im neuen Jahr bekommen wir die kleinen technischen Schwächen sicher in den Griff und dann wird sich sein Talent noch besser entfalten können.

Dennis - war für mich eine ganz grosse positive Überraschung. Dass er gut spielt hatte ich schon im Training gesehen. Beeindruckend war aber dass er sich bei seinen allerersten Turnierpartien perfekt der Zeitbeschränkung von 60 Minuten pro Partie anpasste und sich für seine Züge angemessen Zeit nahm. Gegen die sehr starke Spielerin aus Memmingen stand er auf Gewinn, übersah dann leider einen starken mehrzügigen Konter und verlor dadurch entscheidend Material.Wie er sich danach noch lange wehrte war sehenswert, leider war die Gegnerin ebenfalls sehr sicher und machte einfach keinen Fehler mehr. In der letzten Partie gegen Königsbrunn gewann er verdient eine Kampfpartie.

Arpad - hat in den letzten Wochen grosse Fortschritte gemacht. Er sieht viel und hat ein gutes Gefühl für den richtigen Zug. Leider kommt halt zwischendurch auch mal ein Flüchtigkeitsfehler durch einen zu schnellen Zug.Aber das ist nun wirklich nicht schlimm bei einem Achtjährigen. Ein Erfolgserlebnis hätte er sich wirklich verdient gehabt, aber leider waren auch an Brett 4 die Gegner beileibe keine Anfänger. Einer seiner Gegner hat sich für die Schwäbischen Einzelmeisterschaften qualifiziert. Auch die beiden anderen Gegner waren deutlich älter und schlicht erfahrener. Wie bei Benjamin sieht die Sache in einem halben Jahr sicher schon ganz anders aus und dann kommen zum guten Spiel auch die ersten Punkte.

Wäre ich nicht als Betreuer des SKK, sondern als Talentscout in Memmingen dabei gewesen hätte ich sicher einige Teilnehmer vom Fleck weg für künftige Auswahlmannschaft und Kaderlehrgänge empfohlen.Denn neidlos muss ich anerkennen dass in Memmingen, Klosterlechfeld und Königsbrunn tolle Arbeit geleistet wird und deren Schützlinge beeindruckend gut waren.Jetzt liegt es an uns Trainern den noch vorhandenen Abstand zu den Spitzenteams zu verringern. Da unsere Mannschaft einen Altersschnitt von 8 Jahren hatte und noch einige Zeit in der U 12 spielberechtigt ist bin ich da sehr zuversichtlich.

Verdienter Sieger wurde diesmal die Mannschaft des Post SV Memmingen, gefolgt vom SK Klosterlechfeld. Den dritten Platz vor uns belegt das Team aus Königsbrunn.

Von dieser Stelle aus, vielen Dank für die perfekte Ausrichtung an den PSV Memmingen und die schwäbische Schachjugend, an die mitfiebernden und fahrdiensteleistenden Väter und natürlich an unsere vier Spieler selbst für den gezeigten Einsatz!

Nächsten Freitag lassen wir das Schachjahr mit einer Jugendweihnachtsfeier ab 17 Uhr im Schachklub ausklingen. An dieser Stelle wünsche ich schon mal ein Frohes und besinnliches Fest, erholsame Ferien und einen guten Rutsch ins Neue Schachjahr 2017!