Nachdem die gegnerische Mannschaft die beiden letzten Begegnungen jeweils mit einem gespielten 8 : 0 für sich entschieden hatte, war es klar, dass die Latte für einen Mannschaftserfolg sehr hoch liegen wird. Dazu kam, dass ich im Vorfeld so viele Absagen bekam, dass ich schon dankbar war, dass ich am Mittwoch dann doch einen komplette Mannschaft aufbieten konnte. Sportlich ging es dann eher in die Richtung, die ich im Vorfeld befürchtet hatte, wobei wir dann bisher immerhin die meisten Brettpunkte gegen den Tabellenersten erobern konnten.

In den Eröffnungen passierten schon mal keine Katastrophen, viel Theorie-Training scheint sich doch allmählich auszuzahlen.

An Brett 3 saß Herbert Birkle mit einer sehr trickereichen Stellung. Ein kurzzeitiger Mehrbauer war wohl eher einem taktischen gegnerischen Opfer geschuldet und dann ging es in ein Leichtfigurenspiel mit allerlei Verwicklungen und irgendwann mal hatte Herbert nicht mehr alles im Griff und eine Figur war weg. Da war dann nicht mehr viel zu holen.

Brett 7, Ralf Gerber ließ sich matt setzen. Da habe ich kaum was mitbekommen, nur dass auf einmal das Brett verwaist war und mir jemand zumurmelte, dass Ralf verloren hatte.

Daneben an Tisch 8 kam Ludwig Schmitt immer besser in die Partie; sein Gegner hatte eine Leichtfigur vor der Dame geparkt, die aber mit einem Turm gefesselt war. Ludwigs Gegner konnte seine schlechte Stellung nur etwas erleichern unter Aufgabe von Material und das Endspiel verwandelte Ludwig sicher zum Anschlusstreffer.

Die Partien an Brett 5 und 6 gefielen mir für uns zunehmend weniger gut: Josef Fischer hatte eine Wenigerqualität im Bauernendspiel und der Turm hatte zusammen mit einem Freibauern einfach bessere Chancen als der Läufer, außerdem konnte der König nicht gegen den Freibauern mit eingreifen, weil vom Turm abgeklemmt. König und Turm und Freibauer gegen einen Läufer, das geht nicht. Bei David Schury war der Materialnachteil nicht so groß, aber ein gedeckter Freibauer band eine Figur und insgesamt hatte David auch kaum Gegenchancen. Irgendwann war die Stellung nicht mehr haltbar.

Bei mir am Spitzenbrett hatten wir eine recht scharfe Stellung erreicht, Weiß mit luftigem König, bei mir etwas gedrückt, aber dann konnte ich die gefährlichste gegnerische Leichtfigur tauschen, außerdem tauschte mein Gegner noch sämtliche Schwerfiguren in einem Rutsch ab und danach versandete die Partie immer weiter ins Remis.

Werner Krammer hatte sich an Brett 2 zu sehr auf dem Königsflügel eingeigelt und damit seinem Gegner ein Bauernübergewicht am Damenflügel gestattet. Dort konnte er dann einen Bauern auf die sechste Linie vorbringen. Werner verteidigte so gut wie möglich, aber es kam der Moment, wo die Stellung nicht mehr zu halten war.

Einen versönlichen Abschluss schaffte dann Elmar Bartel an Brett 4; seine Stellung gegen den gegnerischen Mannschaftsführer hatte mir eigentlich immer etweas besser gefallen und letztendlich konnte er in ein gewonnenes Bauernendspiel mit jeweils einem Turm abwickeln. Die beiden Freibauern am Damenflügel waren dann schon so weit vorgeschoben, dass er den zweiten vollen Zähler vermelden konnte.

Wir haben als erste gemeldet, interessant wird das Ergebnis Rochade gegen Lechhausen. Derzeit haben wir drei Verlustpunkte, Lechhausen nur zwei. Mit einem Sieg gegen Rochade würde Lechhausen an uns vorbeiziehen. Allerdings müssen die Lechhauser in der letzten Runde noch gegen den Spitzenreiter spielen. Naja, schaun wir halt mal.

Nachtrag: Hab gerade das Ergebnis von Lechhausen gegen Rochade gesehen; Lechhausen gewinnt 5 : 3 und zieht an uns vorbei. Also wird es für uns in der letzten Runde um Platz 2 oder 3 gehen.