Kreisliga II: Kriegshaber IV verliert 2,5 : 5,5 gegen die SGA II

Mit einer bitteren, aber verdienten Niederlage starten wir in die Saison

In der ersten Runde trafen wir nach unserem Aufstieg in die Kreisliga II gegen den Absteiger aus der Kreisliga I, und die Mannschaft der SG war durchaus sehr stark besetzt. Bei uns hatten Werner und Paul absagen müssen, doch mit Christian und Patrick hatten wir motivierte und erfahrene Spieler als Ersatz gewinnen können.

Kurz nach 18 Uhr waren wir auch schon zu fünft (der Gegner war komplett), wir konnten also loslegen. Peter, Christian und Rolf tröpfelten in den nächsten Minuten ebenfalls ein, so dass etwa 20 nach 6 alle Partien liefen.

Am Spitzenbrett hatte ich mir Dr.Klaus Münch den stärksten Spieler unserer Gegner, aber nachdem ich weitgehend theoriebefreit durchs Leben gehe, spielte ich meine Lieblingseröffnung und siehe da, ich kam in so etwas ähnliches wie einen Stonewall, allerdings mit besserem Figurenspiel. Nach zehn Zügen wurden die Damen getauscht, danach noch jeweils zwei Leichtfiguren und wir kamen in eine Stellung, die Bauernmäßig ziemlich zugestellt war, jeder mit Turm- und Läuferpaar und ohne erkennbare Chancen. Ich bot dann remis an, bei deutlich besserer Zeit, und gefühlt minimal besserer Stellung und das wurde nach kurzer Überlegung angenommen. Selbst in der nachfolgenden Analyse waren keine wirklichen Chancen erkennbar, wenn man mal das jeweils beste Spiel ohne Einsteller annehmen wollte.

Eine halbe Stunde später kam Darko vorbei und wollte wissen, was er machen solle, er habe ein Remisangebot. Der Spielstand an Brett 2 war ausgeglichen, bei den Partien war noch nicht wirklich ein Trend zu sehen, also meinte ich, er könne frei entscheiden ob annehmen oder weiterspielen. Sowas war Darkeo scheints nicht gewohnt, er fragte nochmals nach und ging dann ganz glücklich und willigte in die Punkteteilung ein.

Immer noch ausgeglichen, aber langsam fingen für uns einige Partien an zu kippen. An Brett 8 wählte

Patrick nicht nur einmal den falschen Plan und kam zunehmend auf die Verliererstraße; nach Materialverlust und komplett ruinierter Stellung kämpfte er zwar noch fast weitere 30 Züge weiter, aber das war mehr Selbstquälerei, tapfer aber chancenlos.

Auch die Stellung auf Brett 7 von Christian gefiel mir jetzt immer weniger; sein Gegner hatte einen Freibauer auf der 6. Reihe und die Figurenstellung von Christian mit "gedrängt" zu beschreiben, war eher noch geschmeichelt. Und er bekam auch keine Tempi, um seine Stellung etwas zu konsolidieren zu können. Die Verteidigungsfiguren waren dann zu isoliert um die Stellung halten zu können.

Die Stellung von David an Brett 5 hätte ich lange Zeit als ausgeglichen angesehen; allerdings hatte ich hier nicht sehr oft reingespickt, denn ich war hier von einem langen Match mit Entscheidung im Endspiel ausgegangen; auf einmal kam David in den Analysebereich, faltete seine Notation zusammen und meldete die Niederlage.

1 : 4
Peter meinte hier, dass wir wohl nicht mehr hoch gewinnen würden.
Wo er recht hat...

Rolf (Brett 6) war als letzter gekommen, und diese 20 Minuten Bedenktzeit fehlten ihm jetzt. Eigentlich befand er sich auf bekannten Terrain, hatte er doch fast eine identische Partie am Vortag beim Zollhaus-Pokal gespielt, aber er hatte ein Gegnerin mit jahrelanger (Damen)Bundliga-Erfahrung und selber nicht genügend Zeit, um sich angemessen mit der Stellung beschäftigen zu können. Als dann die gegnerischen Türme in seine Stellung einfielen sah es dann schon ziemlich mies aus. Die Bauernstellung am Damenflügel war sehr zersplittert und Gegenspiel für Rolf nicht erkennbar, so musste er ebenfalls die Segel streichen.

0 : 4 Punkte aus den hinteren 4 Brettern, das ist natürlich schon bitter, vor allem weil wir unerwartet an den Spitzenbrettern Punkteteilungen erreicht hatten und die beiden letzten Begegnungen an Brett 3 und 4 sehr vielversprechend für uns aussahen.

An Brett 4 hatte Peter viel Zeit, denn sein Gegner überlegte lang, fand aber trotzdem nicht immer die besten Abspiele. Statt zwei Doppelbauern mit Figurendruck zu erobern, setzte er seine Energie darauf, den vorderen zu blockieren und so am Vorrücken zu hindern (rausschlagen hätte das Vorrücken höchstwahrscheinlich ebenfalls verhindert...). So konnte Peter immer sich immer wieder den einen oder anderen Bauern sichern, bis er am Damenflügel 2 Mehrbauern hatte und den dritten gerade am Erobern war. Dann wurde es witzig: Sein Gegner stellte mehr oder weniger einzügig eine Qualität ein, die Peter allerdings nicht nahm, und als er sich in einem mühsamen endspiel gerade daran machte, den Bauernvorteil in zählbare Erfolge umzusetzen, gab der Gegner auf.

Die längste Partie des Abends - Brett 3 - war auch die wildeste. So nach ca. 3 Stunden hatte Moritz zwei Leichtfiguren gegen einen Turm mehr, bei kompakter Stellung. Allerdings: mit dem Läuferpaar und viel freien Diagonalen.
Als ich das nächste mal reinschaute, war das etwas gewöhnungsbedürftig.
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Kurzer Abstecher in die Theorie: Wenn man der "Wert" von Figuren angeben möchte, dann beschreibt man den "Wert" einer Dame in Etwa mit dem von 3 Figuren. Hängt natürlich alles von der Stellung ab, aber drei Leichtfiguren kompensieren grundsätzlich eine Dame. ---
Das wollte Moritz doch mal genauer praktisch untersuchen. Der Mannschaftskampf war verloren, es ging also um praktisch nichts mehr, da wollen wir doch wenigstens ein bißchen Spaß haben, beim Teutates. Wir erinnern uns: zwei Leichtfiguren gegen einen Turm. Also: Moritz gibt die Dame gegen einen Turm und eine Leichtfigur und jetzt waren die beiden in einem Endspiel mit jeweils 6 Bauern, sowie D+T (Gegner) gegen T+S+L+L )Moritz. Und das war ganz offensichtlich spielbar. bei den weißen Steinen war nur die Dame aktiv, Moritz hingegen griff mit seinen Leichtmatrosen den gegnerischen Käpt'n an, drang aber nicht ganz durch. Das erste Remisangebot lehnte er ab ("ich wollte was lernen"), das zweite nahm er dann an: die Zeit wurde knapp, die Stellung war nicht mehr ganz so prickelnd und Chancen sah man nicht. Dann also remis wegen dreimaliger Zugwiederholung.

Insgesamt würde ich sagen, dass die Niederlage auch in der Höhe wohl angemessen war. Wir sollten dann für die nächsten Mannschaftskämpfe noch die eine oder andere Schippe zulegen. Diese Saison wird wohl ein langer Kampf gegen den Abstieg werden.



Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
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