Spielbericht U20 Landesliga Süd in Haar

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Frei nach dem Motto "Der frühe Vogel fängt den Wurm" wurden heute vier (fast) muntere SKK-Jugendliche zusammen mit Fahrer, Betreuer und Vater Eckhardt Frank nach Haar (das ist bei München, falls jemand ähnlich irritiert ist wie ich anfangs) beordert, um dort die zweite und dritte Runde der U20 Landesliga Süd zu spielen. Die Mannschaft war ersatzgeschwächt, da gleichzeitig zwei weitere Jugendmannschaften in anderen Spiellokalen um Punkte in anderen Ligen kämpften, des weiteren mussten wir heute auf Stammspieler wie Sebastian Reimann oder Matthias Frenkel verzichten. So saßen neben meiner Wenigkeit die Herren Matthias Reimann, Maximilian Kling und Benjamin Wohlfarth im damit gut gefüllten Gefährt.

In der ersten Runde gegen Dorfen war für mich die Partie am schnellsten beendet. Nachdem ich bereits in der Eröffnung nur halbherzig gerechnet habe und so mit einem Bauern weniger aus dieser hervorging ließ ich meinen Gegner auch noch mit einem netten Abzugsschach meine Dame vom Brett stibitzen (selbstverständlich gratis) und trotz verzweifelter Aufbäumversuche, die kurzzeitig in eine Verringerung des Nachteils durch eine Gabel, die mir den Turm einbrachte, führten, hatte mein Gegner noch ein wenig Spaß damit, mich zu quälen bis ich mit einem leisen "Jetzt reicht's dann doch" aufgab.

Benjamin war der zweite in der Runde, der fertig wurde. Nachdem er nach der Eröffnung trotz leichten Vorteils darauf beharrte, Remis anbieten zu wollen, was der Gegner durchgehend verneinte, motivierte ihn mein Scheitern am Nebenbrett wohl doch zum weitermachen. Trotz starken Spiels gegen einen Gegner mit einer Wertungszahl über der 1500 (darf ich an dieser Stelle erwähnen, dass Benni noch im Grundschulalter ist und seine DWZ noch dreistellig ist?) konnte dieser sich dann doch noch durchsetzen und holte das zwischenzeitliche 2:0 für Dorfen.

Max hatte an Brett 2 ein Spiel, das durchgehend als relativ unentschieden eingeschätzt wurde. Trotz etwas schwächerer Wertungszahl im Vergleich zu der unseres Spielers konnte sich sein Gegner stets mit ihm auf Augenhöhe halten, was dafür gesorgt hat, dass die Einschätzungen sich als richtig erwiesen. Mit 0,5:1,5 war das Ding also gelaufen, lediglich
Matthias war, wie so oft, der letzte am Brett. Auch wenn sich in der Analyse eine Situation gezeigt hat, in der er kurzzeitig auf Gewinn stand, war das Spiel ansonsten ausgeglichen und endete ebenfalls Remis, was zum Endstand von 1:3 führte.

In der nächsten Runde wurde mir ein ähnliches Debakel wie in meiner ersten Partie des Tages erspart, da Position 4 bei Regensburg heute unbesetzt war; also verbrachte ich Teile des Nachmittags mit Freunden in Haar, weswegen Teile des folgenden aus Erzählungen und Mythen stammen. Des weiteren gab es bei uns einen positionellen Wechsel: Matthias musste sich noch ein wenig um seine Spanischvokabeln kümmern, weswegen Max auf die 1 nachrückte und Oliver Adam pünktlich ein paar Minuten vor Rundenbeginn eintraf, um Position 2 zu füllen.

In dieser Runde hatte Benjamin einen Gegner, der von der Wertungszahl ungefähr in seinem Bereich lag. Nachdem ihm dieses Mal gepredigt wurde, bloß kein Remis anzubieten (mit Blick in die Vergangenheit hat sich gezeigt, dass er danach so ziemlich immer verloren hatte). Ein Mann, ein Wort, und so hielt er sich an die Weisung, wofür er sich mit einem Sieg belohnte (Ich möchte erneut erwähnen: In diesem Alter in der U20-Landesliga zu gewinnen ist schon echt stark!). Es sah also nicht schlecht aus, 2:0 nach zwei Spielen.

Oli's Spiel erlebte ich nur noch zum Ende hin mit. Als ich zurückkam und meinen Vater fragte, wie es denn an Brett 2 aussehen würde, kommentierte er es nur mit "Ich habe reingeschaut, bekam Kopfschmerzen und bin wieder rausgegangen". Und in der Tat: Es war seltsam. Eine Zeit lang bot sich einem der Blick von Oli, der in klarem Nachteil steht. Kurze Zeit später ist alles ausgeglichen, beide sitzen sich mit König und einer Hand voll Bauern auf dem Brett gegenüber, es geht also in ein spannendes Endspiel. Noch kürzere Zeit später kam Oli mit der Meldung einer Niederlage ins Nebenzimmer, für große Analysen blieb allerdings keine Zeit, da er sofort ins Auto springen musste, um zum Spieltag der fünften Mannschaft auszuhelfen. So stand es also 2:1 und alles hing von Max ab.

Max hatte einen Gegner, der sowohl von der Zahl als auch im Spiel selbst extrem ausgeglichen war. Als psychologische Kriegsführung beendete er kurz vor Ablaufen der regulären Zeit demonstrativ seinen 40. Zug, um anschließend gleichermaßen demonstrativ aufzustehen, um eine Kleinigkeit zu essen. Das ganze zeigte allerdings nur bedingt Wirkung, da das Spiel ausgeglichen blieb und auch so endete. Endstand 2,5:1,5 für uns.

Sämtliche Ergebnisse der U20-Landesliga Süd sind im Ligamanager einsehbar: https://www.ligamanager.schachbund-bayern.de/bsj/ergebnisse/spielplan.htm?ligaId=1178

Runden 4 und 5 finden am 27. Januar 2018 statt. Nach dem heutigen Spieltag sind wir zusammen mit dem SC Haar auf dem geteilten vierten Platz der Liga.

Bei den Fotogalerien sind dazu ein paar Bilder eingestellt.



Autor dieser Meldung:Sebastian Frank
Zuletzt geändert von: Eckhardt Frank (am 02.12.2017)
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