25. AFRO 2018 - Eindrücke vom Turnier

05.08.2018

08:50 Uhr: Guten Morgen aus der Kabine, die erstmals im Turnierverlauf erträglich und betretbar ist (man bekommt sogar nach ein paar Minuten noch Luft), da die Lüftung lange lief und früh alle Türen hier auf gingen. Auch der Regenschauer gestern Abend, der kurz aber kräftig war, sorgt für ein allgemein etwas angenehmeres Klima als die letzten Tage, also hoffen wir mal auf ein paar Wolken, damit das so bleibt...

09:30 Uhr: Die letzte Runde läuft! Und sofort nach Spielbeginn ist die Halle wie das Sprudelwasser, das ich gestern hier gelassen habe: Still.

09:56 Uhr: Schon früh ist Gruppe A entschieden: Mit einem Remis an Brett 1 holt sich Marco Baldauf seinen sechsten Punkt und ist damit bereits, unabhängig von Buchholz, uneinholbar der Turniersieger des AFRO 2018.

10:37 Uhr: Man hätte fast meinen können, dass das besondere Verhältnis, das wir zur Pächterin der Sportgaststätte des TSV dieses Jahr mal ganz normal und nicht besonders sein würde, und das bis heute. Dass ich gestern mit randvollen Müllsäcken vor verschlossenem Tor stand und zu den Mülltonnen klettern durfte kann ja Zufall/Pech/unaufmerksam gewesen sein.
Dass sich aber unser Küchenteam heute anhören darf, dass es überhaupt nicht ginge, dass wir unsere Glasflaschen in den Tonnen entsorgen, ist allerdings grenzwertig. Nicht, weil es nicht stimmt, dass die da nichts verloren haben, sondern eher weil die Flaschen, von der die Rede war mehrere Hugos und ähnliche Getränke beinhaltet hatten, was hier weder ausgeschenkt noch getrunken wird. Aber Hauptsache die bösen Schachspieler waren's...

11:42 Uhr: Am letzten Spieltag ist es nie einsam in so einer Turnierleitung. Regelmäßig kommen Spieler, nur um mal Hallo zu sagen, und vielleicht gaaaanz nebenbei ihre Chancen auf Preisränge oder ihre Änderungen der Wertungszahlen zu erfragen. Aber solange nicht jeder Spieler nach seinem Spiel hier steht (wäre auf 5m² auch eher kuschelig) geht das auch noch alles.

12:02 Uhr: Hach, es gibt doch kaum was schöneres, als Partien vollständig eingeben zu müssen, weil aus der Notation nicht hervorgeht, was dort geschehen ist. Gut, genau genommen gibt es einiges schöneres als das, noch dazu blieben leider meine Updates ein wenig auf der Strecke (eineinhalb Stunden ohne ein einziges, man könnte meinen ich fange an zu schwächeln.

12:15 Uhr: Mittlerweile haben die Sachpreise für die Jugendlichen (im Gesamtwert von über 1000€) den Weg zu unseren Räumlichkeiten gefunden. Allerdings muss ich gleich dazu sagen, dass alle davon und alle Geldpreise wirklich direkt bei der Siegerehrung abgeholt werden müssen, dafür hoffen wir auf Verständnis.

12:31 Uhr: Und auch in Gruppe B ist das Spitzenbrett mit einem Remis entschieden.
Brett 2 in A ist ebenfalls gerade entschieden worden, und das mit einem für viele doch überraschenden Ergebnis: SKK-Jugendspieler Sebastian Reimann holt einen Sieg gegen Anton Bilchinski und setzt sich damit zumindest vorerst in den Preisrängen fest, als einer der jüngsten unter diesen Plätzen noch dazu!

13:05 Uhr: Langsam aber sicher (aber viel mehr sicher als langsam) sorgt die Mittagssonne dafür, dass sämtliche angenehme Folgen des Regens gestern Abend dahin sind. Wir kehren also zur eher warmen und dampfigen Luft zurück, die wir doch alle in den letzten Tagen kennen und lieben gelernt haben.

13:32 Uhr: Das Turnier ist mittlerweile in der Zielgeraden, beide Gruppen haben noch fünf offene Partien vorzuweisen.

15:04 Uhr: Lange Sendepause aus der Kammer, aber mit gutem Grund: Mit Beendigung von Brett 3 im A-Feld waren alle Partien gespielt. Jetzt geht es zur Siegerehrung!

15:33 Uhr: Und das war's! Jetzt kommen noch sämtliche Auswertungen, Ratinglisten und Tabellen bevor wir hier unser Lager abbauen können und in einen wohlverdienten Feiertag können - um uns schon bald auf das 26. AFRO 2019 freuen zu können!

16:00 Uhr: Alles ist online, leider fehlt die Jugendrangliste der Gruppe B noch aufgrund eines Fehlers meinerseits, ich hoffe, das macht niemandem allzu viele Probleme, das wird spätestens heute Abend nachgereicht.
Jetzt gilt es also, mich noch zu den anderen ins Aufräumchaos zu stürzen, bevor noch der Abbau und der Transport von Tischen, Stühlen, Kühlschränken etc folgt.

17:08 Uhr: Das Aufräumen ist geschafft und wir sind zum ersten Mal seit Turnierbeginn bei Tageslicht zu Hause angekommen. Jetzt kümmere ich mich schnell um den Nachtrag der Jugendrangliste für Gruppe B und gebe hier anschließend noch ein letztes Mal für dieses Jahr meinen dazu.

17:40 Uhr: Und damit ist auch die fehlende Sonderrangliste online und meine Arbeit für heute ist endgültig getan, also ist das hier meine letzte Wortmeldung (außer ich erfahre, dass sich genug Leute brennend für die Tisch- Kühlschranktransporte morgen interessieren, aber daran habe ich milde Zweifel).
Das AFRO ist zwar von der Vorbereitung bis zum Abtransport ein nahezu durchgehender Stress, die Tatsache, dass es von vielen wertgeschätzt wird, was man tut, macht es das aber auf jeden Fall wert. Ich für meinen Teil hoffe jetzt einfach, dass alle, die, egal ob von nah oder fern, den Weg auf sich genommen haben, zufrieden mit sich, dem Turnier und uns allen dahinter (unsere Helfer sind jedes Jahr wieder herausragend und ohne sie alle würde das in dieser Form nie stattfinden) sind und dass vor allem die Leute mit längerem Heimweg diesen gut bestreiten. Außerdem will ich mich noch ein Mal bedanken (genau genommen zwei Mal): Einerseits bei Sarah Hausmann, die mir während der späteren Runden in der Turnierleitung unter die Arme gegriffen hat (und leider nicht mehr in der Dankesrede vorkommt) und zum anderen erneut bei allen, deren Feedback mich, direkt wie indirekt, erreicht hat! Ich war und bin immer noch total perplex, wie viele Leute sich die Zeit nehmen und nebenbei noch meine Kommentare lesen.
Damit ist also das 25. AFRO vorbei (ein Vierteljahrhundert Friedensfest Open, man will es kaum glauben) und so schwierig es teilweise war, so schön war es auch und ich denke, man kann sich schon jetzt auf das AFRO 2019 freuen und auf alle, die wieder den Weg zu uns finden werden!

04.08.2018

08:58 Uhr: Blankes Chaos statt erholsamer Nacht. Da kommt man gestern abend nach Hause, zufrieden, erschöpft und nichtsahnend, da kommt die telefonische Meldung: Da fehlt einer. Beim diesjährigen Teilnahmeroulette (manch einer meldet sich hier täglich zwei mal ab oder an für das nächste Spiel, macht die Sache nicht viel übersichtlicher). Also durfte mein Vater erst zum Schlüssel holen rasen und dann zurück zum TSV, wo (natürlich) alle Laptops mit allen Daten waren. Langweilig war's heute Nacht also nicht.
Und auch in der Früh ging es genauso munter weiter: Begrüßt wurden wir von einem Spieler, der meldete, dass seine Partie falsch eingetragen wurde, was nach kurzer Überprüfung schnell bestätigt war. Ist allerdings auch ein wenig kompliziert für uns, das richtige einzutragen, wenn einer auf dem Partieformular das falsche Ergebnis einträgt und der andere Spieler überhaupt nichts. Humor ist, dann noch zu fragen, ob die Runde eine halbe Stunde vor Spielbeginn neu gelost werden würde... also gleich ein kleiner Tipp schon in der Früh: Die Spieler sind für die Richtigkeit der Formulare verantwortlich!

09:20 Uhr: Ein erstes dickes Grinsen wurde mir heute entlockt, als mir mit den Worten "Falls dir heute zu warm wird" eine Packung Erfrischungsstäbchen gebracht wurde... perfekte Nervennahrung bei dem Wetter, mit solchen aufmerksamen und lieben Menschen ist man doch gerne in einem Verein!

09:30 Uhr: Startschuss zur fünften Runde, der dritte Turniertag läuft!

09:50 Uhr: Nach all dem Chaos seit gestern scheint die fünfte bisher eine recht ruhig Runde zu werden. Einziges Highlight: Eine überenthusiastische Wasserflasche (mit jetzt nicht mehr so viel Kohlensäure) flutet ein Brett in Gruppe B.

10:19 Uhr: Mehrere Partien in A und eine in B kommen bereits zu einem schnellen Ende. Das Lobenswerte dabei: Keine davon ein frühes Remis, Arbeitsverweigerung ist also Fehlanzeige, hier wird für die eigenen Punkte gearbeitet!

11:27 Uhr: Der einzige Nachteil daran, dieses Jahr zwei Schiedsrichter zu haben: Immer, wenn man den letzten Stapel Partien, der gebracht wurde, eingegeben hat, kommt der andere von beiden mit seinem Stapel. Also ganz schnell den aktuellen Haufen eintragen und sortieren, um still und heimlich ein kurzes Update zu machen.

12:45 Uhr: Brett 1 in Gruppe A zeigt uns allen eine Marharyta Khrapko, die dem höchsten Titelträger des Turniers, IM Marco Baldauf, einen sehenswerten Kampf liefert. Wenn sie das Spiel gewinnt, ist sie auf dem besten Wege, AFRO-Geschichte zu schreiben indem sie die erste weibliche Turniersiegerin wird!

13:03 Uhr: In Gruppe B geht es Schlag auf Schlag, nur noch 12 der 56 Bretter werden bespielt. Die Kämpfe im A-Feld ziehen sich dafür mehr in die Länge, dort sind noch ein Drittel der Partien offen. Update folgt demnächst.

13:17 Uhr: Und wieder ist die Phase erreicht mit Ergebnismeldungen im Minutentakt. Im Zuge dieser Meldungen kommt auch die Nachricht von Brett 1 in Gruppe A, wo IM Marco Baldauf seine Favoritenposition innebehält, indem er sein Spiel gewinnt und mit 4,5 Punkten weiterhin ungeschlagen ist, während sich die Spieler an Brett 2 schon früh mit Remis trennten.
In Gruppe B sind inzwischen nur noch fünf Partien im Gange.

13:30 Uhr: Als würden die Mittagshitze, die drückende Luft und die immer wieder aufschwappende Lautstärke im Analysebereich den Spielern nicht schon genug zusetzen, beschließt jetzt die freiwillige Feuerwehr in Kriegshaber (die natürlich schön nahe am Kobelweg liegt), mal zu testen, was die Sirenen noch so können. Lärm machen können sie übrigens noch prima, war aber wieder recht flott vorbei und mit etwas Glück in der Halle auch nicht so hörbar wie in meinem Kämmerchen.

13:43 Uhr: Das Handy der Turnierleitung hat die magische Fähigkeit, nur dann zu ertönen, wenn ich gerade nicht da bin. Und so läutete es eben erneut, ich sprinte so leise und schnell es geht hin, um einen Anruf eines Vaters entgegen zu nehmen, der wissen wollte wie sich sein Sohn mit dem Wetter schlägt.
So lobenswert dieser elterliche Einsatz auch sein mag, die Übersicht über das Wohlbefinden von 200 Spielern ist doch recht schwer zu behalten. Immerhin konnte ich den Mann darauf vertrösten, dass eben bevor er anrief das Partieformular des Juniors bei mir eintraf, der Remis gespielt hatte. Der Zustand kann also nicht so schlecht sein, zumindest nicht viel schlechter als der des Gegners.

14:00 Uhr: Brett 1 in Gruppe B ist ein Spitzenspiel wie man es haben will: Vier Bauern und Turm auf weißer Seite gegen fünf Bauern (ein Doppelbauer, dafür ein freier Randbauer) und ein Turm auf schwarzer Seite.
Mittlerweile haben wir in Gruppe A noch fünf Spiele, in Gruppe B mühen sich währenddessen neben dem Spitzenbrett nur noch die Herren am 18. ab. Man könnte also fast schon demnächst abgleichen und die nächste Runde vorbereiten...

14:18 Uhr: Gesagt getan, kaum war vergangene Meldung öffentlich gab es die Entscheidung zugunsten von Schwarz am ersten Brett. Während in Gruppe A noch zwei Partien übrig sind, konnten wir alle bis auf die letzte aus dem B-Feld abgleichen.
14:20 Uhr: Wo wir gerade von Timing geschrieben haben, kaum ist die Meldung zu Ende verfasst kommt vom Schiedsrichter das Fingerzeichen, Brett 18 hat Remis geendet. Damit ist Gruppe B fertig mit der Runde und wir legen mit dem Los los.

14:25 Uhr: Auch wenn uns Franks natürlich nichts ferner liegen könnte als Eigenlob, möchte ich trotzdem mal festhalten, dass zwischen meiner letzten Meldung und der Veröffentlichung der Ergebnisse, Tabelle und neuen Begegnungen gerade einmal fünf Minuten vergangen sind. Wir haben, vermutlich erstmals in der AFRO-Geschichte also mal richtig gemütlich Zeit zwischen den beiden Gruppen und ihren neuen Partien. Was macht man eigentlich mit so viel Zeit?

14:50 Uhr: Mittach! Alles ausgelost, alles online. Es könnte tatsächlich ein wenig Ruhe einkehren...

15:30 Uhr: Runde 6 läuft! Jetzt kommen die richtig spannenden Spiele, schließlich werden die Gegner mit jeder Runde ausgeglichener. Man darf sich also schon mal freuen...

16:22 Uhr: Des Schachspielers bester Freund ist die Stille. Deswegen ist es immer ein Abenteuer, die (nach peniblen Vorschriften durchgeführte) Müllsammlung, Mülltrennung und Müllentsorgung so zu gestalten, dass die Stille möglichst bleibt. Und so machten Wolfgang und ich uns auf dieses Abenteuer, was zwar zu einem deutlich besseren Klima überall geführt hat (nahezu nirgends mehr Müll!), aber leider auch eine Geräuschkulisse verursacht hat (wenn man Plastikverpackunen in Plastikbeutel und die wiederum in Spezialplastikbeutel stecken muss). Tut uns zwar leid, aber ist ja schon vorbei und wir haben wieder ein abfallfreieres Turnier.

16:30 Uhr: Sachen gibt's, die gibt's gar nicht. Eine Stunde der vorletzten Runde ist durch und uns hat noch kein einziges Remis erreicht, starke Moral also trotz drückenden Wetters. Aus dem A-Feld ist genau genommen noch gar niemand fertig, alle grübeln noch flei0ig weiter, was mir das erste Update für Gruppe A natürlich erspart.

16:56 Uhr: Noch sind wir in der ruhigeren Phase der Runde. Lediglich an einem der hinteren Bretter der Gruppe B übten sich schon junge Spieler im Diskurs mit den Unparteiischen, Thema: Berührt, geführt.

17:50 Uhr: Während man es normal vom AFRO kennt, dass die Partien an den Spitzenbrettern entweder früh durch Remis oder nach langem, erbittertem Kampf entschieden sind, holt Marco Baldauf vergleichsweise früh seinen Sieg und setzt sich mit 5,5 Punkten, die keiner mehr in dieser Runde noch einholen kann, ab. Mit einem Sieg morgen würde er damit direkt mit mindestens 0,5 Punkten Abstand den ersten Platz sicherstellen.

18:55 Uhr: So langsam bricht die Wetterlage physikalische Gesetze: Beim Eintreten in die Turnhalle ist der Übergang von einigermaßen erträglicher Luft (draußen) zu einer absolut stickigen, feuchten Luft (Halle) wie eine Wand; teilweise ist es möglich, mit einem Bein in der Frischluft zu stehen und mit dem anderen in der Erstickungszone. Nicht sehr schön, wenn man in letzterer noch Schach spielen muss, aber doch interessant zu beobachten.

19:07 Uhr: Das Wetter heute verleitet manch einen Spieler zu Einfallsreichtum, und so wurde heute in einer der früheren Partien der sechsten Runde das Angebot gemacht, einfach Remis zu spielen und anschließend gemeinsam die Abkühlung im nahegelegenen Bärenkeller Freibad zu suchen. Das Angebot wurde allerdings ausgeschlagen und die Spieler quälten sich doch noch um einen Sieger zu ermitteln.

19:52 Uhr: Wärme macht erfinderisch! Das ganze Turnier über habe ich schon Spaß dabei zu sehen, was alles zu Fächern umfunktioniert werden kann - und das ist im Prinzip alles was flach ist und bei Bewegung Luft aufwirbelt, von Partieformularen über Kopfbedeckungen bis hin zu (teilweise benutzten) Papptellern aus der Küche. Wenn's hilft!

20:09 Uhr: Die Hälfte der Anwesenden im Saal waren direkt verschwunden, als Brett 8 in Gruppe A zu Gunsten von weiß endet. Die Spannung der Zuschauer dieser Partie schien teilweise größer als die der beteiligten Spieler, zwischenzeitlich hätte man die metaphorische Stecknadel wohl wirklich fallen gehört.
Mittlerweile sind noch vier Partien im Gange, eine in Gruppe A, drei im B-Feld.

20:32 Uhr: Mittlerweile wandle ich also seit durchgehend 12 Stunden durch die Hallen des TSV Kriegshaber und laut Schiedsrichtern ("Die Partie in Gruppe A könnt' noch dauern") ist ein Ende nicht allzu bald in Sicht. Das stimmt mich jetzt nicht viel zufriedener mit der Gesamtsituation.

20:45 Uhr: Ein Trend, der sich beim diesjährigen AFRO mit fortschreitendem Verlauf immer größerer Beliebtheit erfreut, ist das Loswerden der eigenen Schuhe und betreten aller Räumlichkeiten mit bloßen Füßen. Dass dies zwar hilft bei diesem Wetter ist außer Frage, dass das Raumklima dabei bedacht wurde bezweifle ich allerdings stark.

21:01 Uhr: Der Sinn des Unterschreibens vom gegnerischen Partieformular scheint an manchen spurlos vorüber gegangen zu sein. Und so endet die vorletzte B-Partie damit, dass wir beim Vergleich feststellen, dass beide Gegner verschiedene Ergebnisse eingetragen haben und beide bereitwillig auf der Notation des anderen unterschrieben haben. Zitat E. Frank: "Manchen von denen könnte man einen Kühlschrank verkaufen und die würden's unterschreiben". Da greift wohl der alte Spruch, dass wer lesen kann, klar im Vorteil ist.

21:14 Uhr: Die letzten Spiele des Tages (die sich dank Fischermodus doch ein wenig gezogen haben) sind abgeschlossen und die neue Runde gelost. Heute mal ein ganzer Turniertag ohne ein Abschmieren des alten Swiss Chess Computers! Und bevor dem das auch auffällt fahre ich ihn schnell herunter und kümmere mich um die Veröffentlichungen der Auslosungen.

21:22 Uhr: Und mit der Veröffentlichung der letzten Runde geht der längste Turniertag also (zumindest offiziell) zu Ende. Jetzt noch die abendlichen Aufräum- und Vorbereitungsarbeiten und es geht in einen späten, aber stark ersehnten Feiertag, um sich morgen noch ein letztes Mal in alter Frische auf eine schöne siebte Runde zu sehen.

21:55 Uhr: Alle sind zu Hause und hinter verschlossenen Türen wartet eine vorbereitete Halle für den Endspurt, die siebte Runde.
An dieser Stelle ist es für mich mal mehr als angebracht mich zu bedanken, für das zahlreiche positive Feedback zu meiner Berichterstattung auf dieser Seite, das mich über die Schiedsrichter, das Küchenteam, meinen Vater und persönlich erreicht! Es freut mich jedes Mal wieder zu hören, dass das ganze hier gelesen und so gut aufgenommen wird und ich bin froh, einigen die Ereignisse und Kuriositäten, die sich beim AFRO so zutragen, so ein wenig näher zu bringen! In diesem Sinne verabschiede ich mich für den heutigen Tag und wünsche eine erholsame Nacht, ich freue mich darauf, morgen ein schönes Turnier auch so schön zu Ende zu bringen!

03.08.2018

08:55 Uhr: Tag zwei beim AFRO 2018 und man hat ein Déjà-Vu in der Turnierleitung: Der alte PC, auf dem Swiss Chess läuft (wobei "laufen" übertrieben ist) beschließt wie gestern, dass man in den Tag am besten startet, indem man sich völlig verabschiedet. Nachdem dann bis auf den Task Manager gar nichts mehr lief mussten wir zu rabiateren Mitteln greifen und haben ihn direkt abgewürgt, in der Hoffnung, dass heute mal nicht das gesamte A-Feld aus der Datenbank gelöscht wird. Und siehe da, beim zweiten Anlauf läuft er, und das ohne irgendetwas vernichtet zu haben. Na geht doch!

09:30 Uhr: Pünktlicher Startschuss zur dritten Runde!

09:52 Uhr: Schön: Diese Ruhe direkt nach Rundenbeginn.
Weniger schön: Schon um diese Uhrzeit brennt die Sonne herunter und weder Wetterbericht noch der wolkenlose Himmel lassen Hoffnung auf ein wenig Abkühlung zu. Das kann noch heiter werden heute...

10:58 Uhr: Weiterhin ist nicht viel los, vom B Turnier treffen nach und nach erste Partien bei mir ein, im A-Feld laufen bis auf eine noch alle. Zeit für die ersten Zwischenstände.

11:50 Uhr: Die fertigen Partien kommen schneller je mehr wir uns der Mittagshitze annähern. Nachdem ich hier einige sehe, die Abkühlung nur zu gut brauchen könnten ein kleiner Tipp: Wer bereits fertig ist kann quasi um die Ecke ins Bärenkeller Freibad gehen und ein paar Stunden zwischen Wasser und Schatten pendeln anstatt zwischen Turniersaal und Sonne. Tut uns und euch aber den Gefallen, trotz aller Erfrischung wieder pünktlich zur vierten Runde zurück zu sein, man weiß ja wie schwer der Abschied aus Freibädern ist bei diesen Temperaturen...

13:07 Uhr: Nachdem schon länger keine Meldung mehr kam, hier die Klarstellung: Ich bin noch nicht geschmolzen. Partien kommen gerade en Masse bei mir an, gleich kommt also ein dickes Update. Ein wenig Unterhaltung zwischen dem schweißgebadeten Schuften bieten lediglich einige Partien wie Brett 14 in Gruppe B, wo Sarah Hausmann und Helmut Kessler gerade wild für (bzw. gegen) die Umwandlung des letzten Bauern von weiß, wobei beide mit ihrem jeweils verbleibenden Turm einige Argumente haben.

13:20 Uhr: Noch ein kleiner Tipp für den weiteren Turnierverlauf: Sieht man mich oder meinen Vater in der Turnierleitung, umgeben und begraben von Unmengen an Formularen, vielleicht mal ein paar Minuten nicht stören (so dringend wird's nicht sein). Ich durfte jetzt jedenfalls mit Eingabe und Sortierung der aktuellen A-Gruppenspielen zum dritten Mal von vorne beginnen, da wundert es mich langsam nicht mehr, dass meine Updates alles andere als regelmäßig kommen...

13:33 Uhr: Hurra hurra, ich durfte ein Update machen.
Nachdem in Gruppe B die Bretter 2 und 14 nach jeweils sehenswerten Endspielen Remis endeten, sind nun noch 2 Partien in diesem Feld offen. Und genau nach Beendigung des letzten Updates erreichte mich die Nachricht, dass Brett 1 in Gruppe A mit einem Sieg für IM Marco Baldauf auf der schwarzen Seite endet, was ich jetzt aber nicht ins letzte Update nachtrage, da das doch recht viel Aufwand für ein Zwischenergebnis wäre (man möge mir verzeihen).

13:48 Uhr: Und wieder tut uns die B-Gruppe einen großen Gefallen, indem dort nur noch eine Partie läuft. Also schnell schnell, solange mal ganz kurz Ruhe hier herrscht (man will es kaum glauben) abgleichen. Sobald Brett 8 fertig ist kann also wieder drauf losgelost werden!

14:10 Uhr: Dass in der Turnierleitung die Dinge auch mal laufen können mag man hier fast manchmal vergessen. Gruppe B und die Tatsache, dass wir sie jetzt in aller Ruhe losen konnten, während im A-Feld noch gekämpft wird, zeigen aber, dass die Dinge auch mal klappen dürfen. Auch wenn sich nicht jeder an den gut gemeinten Ratschlag halten will, genau in dieser Zeit die Turnierleitung zu meiden. (Muss es denn genau JETZT geklärt werden, wer aus welchem Verein jetzt wie viel bezahlt hat? Die Kontoauszüge betreiben übrigens keine spontanen Selbstentzündungen, das hat also wirklich Zeit, bis wir hier fertig sind).
Im A-Feld sind noch drei Partien im Gange, allerdings folgt das nächste Update erst nach der Losung von Runde 4.

14:52 Uhr: Es ist geschafft, nahezu ungestört und hinter verschlossenen Türen wurde Gruppe A abgeglichen, eingetragen und ausgelost und ist jetzt online einsehbar. Außerdem eine kleine Änderung zu den bisherigen Veröffentlichungen: Anstatt Ranglisten werden jetzt nach jeder Runde wie gehabt Fortschrittstabellen veröffentlicht.

15:37 Uhr: Pünktlich vor sieben Minuten hat die vierte Runde angefangen. So eine Mittagspause, in der ich in Ruhe mein Mittagswurstsemmel essen darf, hat schon was.
Jetzt also wieder eine kurze Ruhephase, in der es gilt, möglichst wach zu bleiben (erneut nur drei Stunden Schlaf für mich vergangene Nacht) und trotz der astronomischen Temperaturen in meiner Kammer nicht zu schmilzen.

15:55 Uhr: So ein Ventilator ist schon eine Spitzensache! In dieser wunderbar ruhigen ersten halben Stunde jeder Runde ist inzwischen der Gang zum Luftwirbler Pflicht für mich. Auch Abkühlunng durch kalte Speziflaschen oder durch zu Fächern umfunktionierte Pappteller machen das Leben wieder deutlich schöner.
Habe ich bereits erwähnt dass es heiß in diesem Zimmer ist?

16:12 Uhr: Pechvogel des heutigen Tages: Unser vereinseigener Peter Reichardt. Nachdem er die ersten drei Runden aufgrund von Arbeit verpasst hat, hat er uns trotzdem schon im Vorfeld informiert, ab der vierten das restliche Turnier zu bestreiten (lobenswerter Einsatz!). Und so kommt er pünktlich zur vierten Runde (und das auch noch schweißgebadet um jetzt wirklich pünktlich und beim restlichen Turnier voll dabei zu sein) und wer fehlt? Der Gegner. Hoffen wir mal, der taucht noch auf damit Peter endlich sein erstes AFRO-Spiel 2018 bestreiten kann...

16:33 Uhr: Die unerträgliche Spannung an Brett 1 in Gruppe A war wohl weder sehr unerträglich noch von sehr langer Dauer, Ende vom Lied: Remis nach 15 Zügen.

16:45 Uhr: Auch eine der etwas selteneren Anfragen an die Schiedsrichter: Elmar wurde gefragt, ob ein Spieler schnell das Gelände noch während der Runde verlassen dürfe, um einen bei der Tanke vergessenen Lottoschein abzuholen. Na gut, aber nur wenn wir dafür unseren Teil vom Gewinn bekommen.

17:02 Uhr: "Was ihr könnt, können wir schon lange", müssen sich die Herren am Spitzenbrett der Gruppe B gedacht haben, und so gibt es auch dort ein Remis. Immerhin setzt zusätzlich zum Wetter nicht auch noch Aufregung über zwei spannende Spiele an den ersten Bretter unseren Kreisläufen zu...

17:34 Uhr: "32°C in Augsburg, gefühlte Temperatur 34°C" ist die aktuellste Meldung meiner Wetterapp und gleichzeitig die Untertreibung des Jahres. Und die "Klimaanlage" in diesem Zimmer, die bis auf viel Lärm ihren Job größtenteils verweigert, macht die Sache nicht deutlich besser. Naja ab jetzt sollte es nicht mehr viel wärmer werden. Hoffentlich.

17:40 Uhr: "Leute, seid's ned so laut, dann isses euch nicht so heiß" - Unser Schiedsrichter weiß wie man eine laute Menge im Analysebereich zur Ruhe stellt. Und so kurios der Spruch sich auch anhört: Es dringt deutlich weniger Lärm durch die Küche zu mir!

18:00 Uhr: Ein besonderer Gast beehrt uns heute beim AFRO: Erich Bartel, langjähriger Vorsitzender des SKK und mit knapp 70 Jahren Zugehörigkeit zum Verein das älteste Mitglied, kommt trotz abenteuerlicher Temperaturen zu uns, um sich ein wenig beim Jubiläums-AFRO (immerhin schon ein Vierteljahrhundert) umzusehen und sich mit alten Bekannten aus aktiven Zeiten auszutauschen! Ohne ihn wäre weder der Verein noch die Jugend das was sie heute sind und so freut es einen natürlich umso mehr, wenn er uns hier besucht!

18:24 Uhr: Mit dem Kommentar "Ich brauch mal frische Luft, hier drin ist ja überhaupt kein Sauerstoff mehr" verabschiedet sich mein Vater ins Freie. Diese Feststellung von ihm ist zwar wahr, aber nicht hilfreich für mich, da Partien gerade im Minutentakt beendet werden. Wer braucht schon Sauerstoff?

19:18 Uhr: Mein Zustand lässt sich mittlerweile mit dem Wort "gar" beschreiben.

19:53 Uhr: Mittlerweile laufen noch jeweils zwei Partien in den beiden Gruppen. Der Analysebereich wird ruhiger, das Wetter erträglicher und ganz weit am Horizont erkenne ich meinen Feierabend und meine kühle Dusche am Abend.

20:15 Uhr: Gruppe B ist fertig und gelost, jetzt erwarten wir voller Spannung Brett 8 aus dem A-Feld bevor gelost,geputzt und nach Hause gegangen werden darf. Im letzten Spiel der B'ler setzte sich schlussendlich der Kriegshaberaner Moritz Knapp nach langem Endspiel ("Ich muss dringend mal Endspiele üben") mit etwas mehr Material durch und gewann seine Partie.

20:35 Uhr: Das nenne ich Timing! Kaum bin ich damit fertig, die gesamten A-Partien abzugleichen, kommt das letzte von Brett 8 und wir können direkt loslosen. Danach "nur noch" aufräumen, putzen und vorbereiten und wir sind startklar für morgen!

20:50 Uhr: Hahaha, haha ha. Selten so gelacht wie eben. Da schreibe ich ganz normal an den oberen Zeilen, zack erhängt sich der SKK-Server ohne jede Ankündigung und beschließt, vollständig zu meutern. Daher die bitte: Man muss die Seite nicht alle 3 Sekunden neu laden, das verzögert vielleicht sogar (beziehungsweise in diesem Fall ganz sicher) das Hochladen der Ergebnisse und Begegnungen erheblich, wir wären hier schließlich seit mittlerweile 20 Minuten fertig und alles wäre online. Mache mich jetzt also mit blankliegenden Nerven daran, alles hochzuladen und hoffe, das klappt auch. Man drücke mir die Daumen...

21:00 Uhr: Der Tobsuchtsanfall über die letzte halbe Stunde ist überstanden und alle Ergebnisse, Tabellen und Paarungen sind online, während sich meine letzten Nerven endgültig verabschiedet haben. In diesem Sinne, bis morgen und eine gute Erholung allen, deren Spiele sich als stressig erwiesen haben.

02.08.2018

12:00 Uhr: Es ist also wieder so weit. Das 25. Friedensfest Open ist in vollem Gange und die ersten Hürden des Turniers wurden gemeistert. Begonnen haben sie schon früh in der Vorbereitung mit einem LKW-Verleih der vor dem Abholen der Tische der MAN die Geduld des Vorsitzenden und die aller Anwesenden ähnlich gründlich testete wie die eigenen Fahrzeuge auf Mängel. So verpassten wir also erst mal den Termin zum Abholen und durften bei der MAN angekommen erst ein mal warten und in der Sonne braten. Der Transport, der durchaus unterhaltsam war (Zitat: "Ich will gar nicht wissen, was da hinten [im LKW] so laut ist, mach lieber mal das Radio an"). Ähnlich angenehm war die Fahrt ins Haunstetter Freibad, wo die von Wolfgang Malcher organisierten Kühlschränke durch gefühlte 40° und Sonne getragen werden durften, während die Badegäste im kühlen Nass uns (durchaus schadenfroh) begutachteten. Doch auch das klappte und dank unserer tatkräftigen Helfer brachten wir das Aufbauen auch hinter uns. Im Hause Frank folgten dann jedoch noch ein paar Stunden Arbeit, die zur Schonung der Nerven aller Beteiligten nicht genauer beschrieben werden.

12:05 Uhr: Also zu den heutigen Problemen, wobei wir den Teil mit dem PC, der nach einem spontanen Ableben alle Daten des A-Feldes vernichtete, weglassen wollen. Nachdem schon gestern festgestellt wurde, dass vor allem die Teilnehmerzahl im B-Feld recht groß werden würde (Zitat E. Frank: "Des könnt' eng werden mit den Tischen". Und so kam es auch: Eine Welle von Spielern, die die Möglichkeit einer Voranmeldung erfolgreich ignoriert hatten zwingen uns, zu improvisieren, und so winken denjenigen, die in diesem Feld zurückfallen jetzt Bierbänke statt der üblichen Tische. Dass wir dieses Jahr spontan zehn Tische weniger zur Verfügung gestellt bekamen, half der Sache nicht wesentlich. Doch nun läuft seit guten zwei Stunden das Turnier und es kommt wieder Normalität ins Chaos.

12:15 Uhr: Eines ist lustig zu sehen: Während im B Feld mittlerweile geschätzt die Hälfte der Partien fertig sind, lag auf dem Stapel der beendeten A-Feld Spiele eine einsame Begegnung. Doch so langsam spüren auch die A-Feldler die Augsburger Sommerhitze und weiter Partien finden sich bei Lothar ein. Also kann ich ab jetzt beide Gruppen regelmäßig eingeben und hochladen. Freude pur.

12:45 Uhr: EIn Strahlen geht durch den Raum, und es geht von Bastian Harjung aus, der eben seinen 1816 DWZ schweren Gegner bezwingen konnte. Und auch ich strahle: Das Chili zum Mittagessen ist da und mir wurde extra ein eigener kleiner Topf meines Lieblingsgerichts gebracht. Das Leben ist wieder lebenswert und ich widme mich jetzt erst mal meinem Mittagessen, es könnte daher zu verspäteten Updates der Ergebnisse kommen (wofür ich um Verständnis bitte, man muss nunmal Prioritäten setzen). Also guten Appetit an alle, die sich ebenfalls ihre Portion holen!

Nur mal so nebenbei: wir tun ja alles was wir können, um zu helfen: In Kriegshaber gibt es die (noch nicht wissenschaftlich untermauerte) Theorie, dass es immer, wenn Franks ihren Garten gründlich gießen, regnet. Ein bißchen hat es ja gewirkt: während wir gestern die Teilnehmerlisten bearbeitet haben, lief die ganze Zeit der Rasensprenger.
Und: heute nacht gab es einen kurzen knackigen Regenschauer und Abkühlung.
Also habe ich jetzt wieder - während ich das oben zitierte Chili zubereitet habe - nebenbei den Rasensprenger angemacht. Immerhin: ein paar Wolken sind zu sehen.

13:25 Uhr: Das Fresskoma ist überwunden und nun trudeln Ergebnisse im Minutentakt ein. Während das B-Feld nur noch sechs laufende Partien zu bieten hat, sind es noch 13 im A-Turnier. Die 27° im Außenbereich (die mit "Das ist ja gar nix!" beiläufig kommentiert wurden) leeren die Halle jetzt doch immer mehr, da eine Sehnsucht nach Abkühlung und frischer Luft langsam kollektiv wird. Und das kommt von jemandem in einem 5m² Zimmer, in dem zwei langsam heißlaufende Computer einem noch den Rest geben. Ich brauche ja nicht mal zwingend frische Luft, aber Luft im Allgemeinen wäre hier mal enorm hilfreich.

Übrigens: 201 Teilnehmer am 25. AFRO: 87 in der A-Gruppe und 114 in der B-Gruppe.

14:10 Uhr: Langsam fühlt es sich nach Endspurt an. Gerhard Vaclahovsky erlöste seine Gegnerin von den Qualen durch seine zwei Damen und lässt damit die Herren Schade und Specht an Brett 13 als letztes im B-Feld ihre Partie auskämpfen, während im A Feld noch an sechs Brettern geschwitzt wird. Wir könnten also tatsächlich ein wenig Zeit für die Auswertungen und Auslosungen haben, bevor es um halb vier weiter geht. Daumen drücken!

14:23 Uhr: Zur besseren Schilderung der Wetterumstände muss man eigentlich nur ein paar Türen weiter gehen, zum Fußballplatz, auf dem unser Gastgeber TSV Kriegshaber gerade ein Fußballtrainingslager gibt, das allerdings wegen eines Hitzschlages eines Betreuers unterbrochen werden musste. Das ist unser Vorteil: Wir schwitzen, aber überdacht. Schachmatt!

14:30 Uhr: T minus eine Stunde: Drei Partien im A-Feld laufen noch und eine in B. Nach dem Kommentar "Des könnt' noch dauern" aus Reihen der Schiedsrichter beschließen die Franks, das B-Turnier schon ein mal abzugleichen. Ergo, sobald die Ergebnismeldung von Brett 13 kommt, kann sofort drauf losgelost werden. Mensch, sind wir auf Zack! (Ein wenig Eigenlob darf ja mal sein, nachdem weder Vater noch Sohn mehr als 3 Stunden Schlaf hatte)

14:40 Uhr: Jetzt machen sie wohl ein Rennen draus. Kaum ist vermeldet, dass die B Gruppe näher am Vollzug der Runde steht als das A-Feld, remisieren Bretter 34 und 35 in A. Gleichstand 1:1, inzwischen wird sogar prognostiziert, dass Lechner und Knoll in A sogar noch vor Schade und Specht fertig werden. Man darf gespannt sein, denn mit mehr als solchen Wetten kann man sich aktuell nicht wirklich beschäftigen. Außer mit Schwitzen vielleicht.

15:20 Uhr: Und plötzlich ging alles ganz schnell! Beide Ergebnisse flogen quasi zeitgleich ein und sofort machten wir uns ans Updaten und Losen. Kleiner Tipp: Wenn Vater und Sohn Frank unter Hochdruck an neuen Runden arbeiten, ist das vielleicht nicht die beste Zeit uns mit Anfragen zu DWZ, Rundenbeginnen oder ähnlich spannenden Themen zu erfreuen. Jetzt also noch 10 Minuten um ein wenig den Blutdruck sinken zu lassen und um die kurze Ruhe vor dem nächsten Sturm zu genießen.

15:30 Uhr: Dass die neue Runde auf die Minute pünktlich (genau genommen zehn Sekunden zu früh) anfängt muss ja kaum mehr erwähnt werden. Pünktlichkeit à la SKK

15:34 Uhr: Was wäre eine neue Runde ohne neue Kuriositäten? Kaum sitzen alle, kommt die Beschwerde, dass ein Brett falsch eingetragen wurde. Ist halt nicht ganz zu Ende gedacht wenn keiner der Spieler ein Ergebnis einträgt, keiner die Notation vom anderen prüft und keiner mit uns rechtzeitig redet. Aber na gut, Ergebnis geändert, aber die Runde losen wir nicht extra neu. (Also der Tipp: Ausschließlich die Spieler sind verantwortlich für was auf die Partieformulare kommt.)

15:42 Uhr: Knapp daneben ist trotzdem vorbei: Kommt ein Spieler ne knappe Viertelstunde nach Rundenbeginn, seine Partie ist in vollem Gange, Eröffnung fast schon absolviert.
Leider hatte sich der falsche Gegner ans Brett gesetzt.
Merke: kurz mal nachfragen, ob man am richtigen Brett gegen den richtigen Gegner spielt.
Danach musste die Partie mit dem richtigen Gegner (und am richtigen Brett) nochmals gestartet werden.

16:37 Uhr: Alles ruhig an der Front, die hinteren Bretter im B-Feld sind frühzeitig fertig, im A-Turnier rauchen an allen Tischen bis auf einen noch die Köpfe. Währenddessen kündigt die feuchtwarme Luft langsam die Gewitter an, die im Laufe des Abends noch kommen sollten. Wenn es nach mir geht kann das nicht früh genug sein (Schwitz!).

16:50 Uhr: "Was ist denn mit Bastian los?" - ein Satz den ich in den letzten 20 Minuten mehrfach gehört und gesagt habe. Und das mit Recht, nachdem Bastian Harjung schon im ersten Spiel 400 DWZ-Punkte vergessen machte, tat er das im zweiten Spiel ähnlich: Seine Partie gegen einen 200 Wertungspunkte stärkeren Gegner ist bereits nach 12 Zügen entschieden - Traumstart ins AFRO!

17:33 Uhr: Während sich in der Halle nur wenig tut, ist das draußen umso mehr der Fall. Dunkle Wolken und Wind kündigen das nahende Gewitter an und regelmäßig pilgern Spieler und Helfer nach draußen in der Hoffnung, erste kühle Tropfen spüren zu können.

17:55 Uhr: "Es regnet", höre ich es von vor meinem Kämmerchen. Nur blöd dass ich schon wieder mit einem riesigen Stapel Partieformularen darin sitze und dort nicht weg kann bis alles eingegeben und einsortiert ist. Schnell das Update gemacht und jetzt ab nach draußen zu meinem Vater und allen anderen die jetzt das kühle Nass von oben suchen!

18:45 Uhr: So viel dazu. Bevor ich das kühle Nass genießen konnte, wollte ich "nur eben schnell" die restlichen Partien sortieren, und schon war die rettende Nässe vorbei. Und frei nach dem Motto "Erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu" beschloss dann das iPad (das gleichzeitig als einzige WLAN-Quelle für sämtliche Updates hier dient), dass es eigentlich zu warm ist und der Akku so ohne Vorwarnung oder Benachrichtigung sich verabschieden dürfe. Also den Vater zum Kabel holen geschickt und versucht trotz fehlender Abkühlung und den 35° die immer noch in der Turnierleitungskammer herrschen einen kühlen Kopf zu bewahren. Wenigstens funktioniert jetzt hier alles wieder... noch.

19:15 Uhr: Im Westen Augsburgs nichts neues. Lediglich einige der offenen Partien bieten Unterhaltungswert, wie das Brett 22 im A-Feld, an dem vieles jetzt von der Fähigkeit abhängt, den Gegner mit Läufer und Springer Matt zu setzen. Oder wie Christoph Hahn anmerkte: "Dann macht man das halt". Währenddessen sitze ich in der Turnierleitung und freue mich ein wenig, dass eine halbe Stunde weder technische noch sonstige Probleme auftraten. Es sind schließlich die kleinen Dinge im Leben.

19:58 Uhr: Jetzt zieht's sich ein bisschen. Brett 22 im A-Feld endete mit einem Remis nach 50 Züge Regel. Das Matt wäre gelungen, und das sogar im 51. Zug. Das klingt für mich nach der Definition von blöd gelaufen.
Mittlerweile sind also noch vier Partien in A und zwei in B offen. Meine Begeisterung darüber hält sich allerdings in Grenzen, vor allem dank der Müdigkeit und meiner Anwesenheit hier seit mittlerweile über 12 Stunden (ohne wirkliches Ende in Sicht).

20:33 Uhr: Da wollte ich eben ein Update machen (der aktuelle Stand ist leider nicht ganz aktuell), da kommt die Nachricht: "B ist fertig!" Also muss man sich mit dem Update doch kurz gedulden, dafür gibt es dann gleich direkt alles was das B-Feld Herz begehrt, bis hin zur neuen Rundenauslosung!

20:55: Es ist geschafft! Direkt nach dem Auslosen der nächsten Runde im B-Feld kam die Vollzugsmeldung aus A und wir konnten direkt weiter abgleichen und auslosen. Jetzt, wo das geschafft ist und ich die Ergebnisse, Ranglisten und Paarungen online gestellt habe (auf den zweiten Versuch sogar alles fehlerfrei) kann man sich an's Aufräumen und Putzen machen (welch Freude). In diesem Sinne melde ich mich entweder zu Hause noch ein letztes Mal zu Wort oder eben morgen früh, wenn alle frisch und munter die dritte Runde vorbereiten.

21:45: Zurück im Hause Frank können auch wir uns jetzt nach getaner Putzarbeit zurücklehnen und endlich den Feierabend genießen. Morgen um 9:30 beginnt dann mit der neuen Runde der Spaß von vorne und trotz des ganzen Stress freut man sich auch von unserer Seite auf die nächsten tollen Partien an Tag 2! In diesem Sinne, gute Nacht, gute Erholung und auf ein frisches und ausgeruhtes Wiedersehen morgen früh!



Autor dieser Meldung:Sebastian Frank
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