Knappe Niederlage beim TSV Trostberg und ein kurzer Saisonrückblick

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Für unsere erste Mannschaft ging es heute beim TSV Trostberg 1 "wichtigerweise" unbedingt noch darum, dass wir sportlich fair und sauber antraten und dem TSV Trostberg alles abverlangten...

... denn für die Trostberger (bis dato Tabellenzweiter) ging es im Fernduell mit unserem Stadt-Nachbarverein, dem TSV Haustetten 1 (Tabellenerster), noch um den Aufstieg in die Oberliga. Laut Ligaorakel hatte Trostberg immerhin noch 15% Aufstiegschancen.

... und wir traten noch einmal richtig engagiert an!

Summa summarum war zwischen 3:5 Niederlage und 5:3 Sieg für uns in diesem Kampf alles drin!

Die allerletzte Partie konnte Denis (an Brett 5) leider ganz knapp nicht zum Sieg verwerten. Denis hatte stark gespielt und im Remis-trächtigen "Russen" immerhin etwas Spielvorteil als Weißer herausgeholt. Sein Kontrahent konnte "just in Time" das sehr spannende Turmendspiel, in dem Denis immer leicht vorne war, noch zum Remis herumreißen, so dass wir am Ende 3,5:4,5 verloren.

Doch der Reihe nach...

Robert (an Brett 6) stand nach der Eröffnung mit Schwarz leicht schwieriger und nahm das frühe Remisangebot seines Gegners gerne an.

Bei Vadim (an Brett 1) sah es für mich zunächst nach einem sehr soliden Königsinder mit Weiß aus (mit g3 und b3), doch Filip Kumic (>2300) konnte dann doch am Damenflügel und letztendlich mit einer taktischen Finesse gegen f2 entsprechend Druck machen und die Partie für sich entscheiden.

Ein bisschen ähnlich war Paul's Partie (an Brett 7). Paul hatte mit Weiß ebenso einen Königsinder (jedoch die Hauptvariante mit frühem weißen b4) am Brett und entschied sich im Mittelspiel für einen zweischneidigen Plan mit f4, was letztendlich den gegnerischen Springer entscheidend nach d3 eindringen ließ und den Gegner auf die Siegessprache brachte.

Sehr spannend war auch Matthias' Partie (an Brett 8). Matthias hatte mit Schwarz eine "königsindische" Stellung mit zwei Mehrtempi am Brett, was ihn selbst jedoch dazu verleitete vorschnell ...f5 ohne ...h6-Vorbereitung zu ziehen. Dies bot wiederum seinem Kontrahenten Gegenchancen, die dieser dazu nutzte mit einem allerletzten Trick, noch das Remis herbeizuführen.

Sebastian (an Brett 3) spielte - aus meiner Sicht - eine positionell sehr saubere Partie und hatte im Rubinstein-Franzosen mit Weiß stets alles im Griff und seinen Kontrahenten "gefahrlos" ganz schön hinten rein gedrückt. Dieser konnte dann im leicht schwierigeren Endspiel durch Generalabtausch doch noch ein Remis herbeiführen.

Sehr beeindruckt hat mich Michael (an Brett 2). Michael geriet mit Schwarz - aus meiner Sicht - in einer "slawisch-abtausch-ähnlichen" Position nach der Eröffnung in eine unangenehme Druckstellung seines Gegener (Db3, Lf4, Sb5, Sd6, ...). Für mich sah die Position schon fast verlustträchtig aus.Doch Michael "spuckte" mit dem Rücken zur Wand einen Bauern und begann aktiv zu spielen.Dadurch holte er sich in einem komplexen Turm-Springer-Endspiel gute Gegenchancen und schließlich sah sein Kontrahent sich dann genötigt in eine Remis-Zugwiederholung einzulenken.

Ich selbst (an welchem Brett wohl?) hatte heute ein etwas groteskes Erlebnis. Ich wusste, dass mein Gegner gerne mit Weiß "Altindisch im Anzug"-Strukturen spielt und hatte darauf 1...b6 mit Tendenz zum Hippopotamus vorbereitet. Doch als hätte er es gewusst, durchkreuzte mein Kontrahent meine 1...b6 Pläne und eröffnete mit 1.b3! Nach kurzer Überlegung begegnete ich mit einer Variante, die Christoph und ich mal zusammen ausführlich analysiert hatten (und wegen der ich mit Weiß zur Zeit kein 1.b3 mehr spiele - ich wollte "neugierigerweise" auch mal schauen, in welches Fahrwasser mein Gegner hier gegen meine "Angst-Variante" einlenken würde...).
Summa summarum kannte ich mit Schwarz die Gegenangriffsmotive sehr gut und konnte mit einem unangenehmen Konter am Damenflügel den vollen Punkt für unsere Mannschaft einfahren.

Ich war nach der Partie sehr erleichtert, denn ich dachte schon, dass ich diese Saison als "never-winning Captain" beenden würde, was mir schon zu schaffen gemacht hätte.

Summa summarum haben wir uns mit diesem knappen Ergebnis sportlich sauber und gut aus der Saison verabschiedet. Wie gesagt, ein 4:4 oder gar ein Sieg für uns wäre zwischendurch auch drin gewesen) und wir haben - wenn ich die Tabellensituation richtig deute - dem TSV Haunstetten so die Aufstiegschance in einem Stichkampf mit den TSV Trostberg offengehalten.

Der TSV Haunstetten selbst spielte heute gegen die abstiegsgefährdete Mannschaft von Tarrasch München nur 4:4, da diese mit ihren GM’s und IM’s angetreten sind.

Hinweis: Haunstetten und Trostberg sind nun in Mannschafts-und Brettpunkten „punktgleich“ an der Tabellenspitze und haben sich im direkten Vergleich 4:4 Unentschieden getrennt.

Nun noch ein wenig Statistik
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Unsere besten Spieler waren dieses Jahr Vadim und Sebastian.
Vadim hat eine sensationelle Leistung von 2355 gespielt und am ersten Brett tolle 5,5 aus 9 geholt.

Sebastian hat mit 4 aus 7 und einer Performance von 2221 an Brett 3 ebenso eine klasse Leistung abgeliefert.

Solide Leistungen haben Paul (5 aus 9 an Brett 7), Denis (4,5 aus 9 an Brett 5), Christoph (4 aus 7 an Brett 6), Michael an Brett 2 wie gewohnt gegen starke Gegnerschaft (3,5 aus 9) und Robert mit 2 aus 5 an Brett 6 gebracht.

Bitte seht einen Gesamtüberblick unter:http://www.ligamanager.schachbund-bayern.de/bsb/statistik/dwz.htm?ligaId=1406

Für unsere Mannschaft war es definitiv auch klasse, dass Matthias nach der Winterpause wieder zu uns gestoßen ist und immerhin noch 1,5 Punkte beigesteuert hat.Max ist Jahr für Jahr ein sehr zuverlässiger und wichtiger Ergänzungsspieler und hat dieses Jahr in Rottal ein sehr wichtiges Remis zum Mannschafts-Unentschieden geholt.

Ich selbst habe mit 1,5 aus 6 und einer Performance von 1939 DWZ Punkten meine schlechteste Saison aller Zeiten hingelegt. ... wie gesagt, ich war sehr froh, dass ich wenigstens heute wieder 1x einen vollen Zähler für unser Team holen konnte.

Ein paar Worte des Dankes zum Schluss
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Als Erstes möchte ich mich sehr herzlich bei Eckhardt „ECKI“ Frank und unserem Wolfgang „Vice President“ Malcher bedanken! Man kann gar nicht genug betonen, wie viel Spaß es einer Schachmannschaft einfach machen muss unter dem Mantel einer so klasse Vorstandschaft Schach zu spielen!

AWO Räumlichkeiten reservieren und mieten, die Räumlichkeiten im Vereinsheim renovieren, Kaffee kochen (vor und während des Mannschaftskampfes), benötigte Trainingsmaterialien kostenfrei für alle bestellen (oder im Falle von Wolfgang diese selbst zu erstellen), T-Shirts drucken lassen und verschicken, während des Mannschaftskampfes für Verpflegung sorgen, der Mannschaft nach dem Mannschaftskampf leckeres Essen servieren, und vieles, vieles, vieles mehr ...! Dies sind einfach fantastische und nicht selbstverständliche Aktivitäten, die Ihr uns zugutekommen lässt.

Als Kapitän der Mannschaft bedanke ich mich natürlich auch sehr herzlich bei meiner Mannschaft und bei allen Spielern für ihren Einsatzwillen und ihren Kampfgeist. Meiner Meinung nach, hat unsere Mannschaft sportlich, aber auch "methodisch" im Vergleich zum Vorjahr einen kleinen, jedoch spürbaren Schritt nach vorne gemacht und wir hatten diese Saison viel mehr Ruhe im Spielbetrieb als im Vorjahr. Alle Partien waren ausgekämpft und wir haben kein einziges Salon-Remis gemacht.

Mein ausgegebenes Saison-Ziel 8 Punkte und mindestens drei Mannschaften hinter uns lassen, haben wir nicht ganz erreicht. Im Nachhinein bin ich jedoch auch zufrieden damit, dass wir mit 7 Punkten bereits vor dem letzten Spieltag gerettet waren.

Klasse finde ich auch, dass wir - eigentlich wie immer - auch in dieser Saison wieder mit jeder Mannschaft mithalten konnten.

Unsere höchste Niederlage war 3,5 - 4,5! Es gelingt in der Landesliga Süd also nach wie vor keiner Mannschaft uns einfach aus dem Saal zu schießen! Wir spielen in jedem Kampf richtig gut mit.

Mein ganz besonderer Dank gilt Andi Stör. Ich finde es "wirklich absolut klasse", und auch nicht selbstverständlich, dass er seit Jahren seine weite Anreise für uns in Kauf nimmt. Andi hat ganze fünf Mal gespielt und war mit drei Punkten wieder eine wichtige Stütze für unsere Mannschaft. Und wenn es notwendig gewesen wäre, hätte Andi noch einmal mehr gespielt!

Herzlichen Dank auch an Viktor Kaiser, dem Kapitän der zweiten Mannschaft für die nette und unkomplizierte Kooperation im Vorfeld der Spieltage.

Den Ausblick auf die kommende Saison vertage ich - nach kurzer Rücksprache mit Christoph - an dieser Stelle auf "kurz nach Ostern" und werde mich mit allen Spielern und auch mit potentiellen Neuzugängen unterhalten.

Es grüßt Euch recht herzlich,
Euer Thomas


Autor dieser Meldung:Wolfgang Malcher
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Kommentare zu dieser Meldung:

Name und ZeitpunktKommentar
Lothar schrieb am 10.04.2019 gegen 18:13 Uhr Lieber Thomas, vielen Dank für diesen sehr informativen Artikel!
Thomas schrieb am 10.04.2019 gegen 23:06 Uhr Sehr gerne, Lothar. :-)


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