Was ist einer von vielen Unterschieden zwischen Regensburg und Augsburg? In Augsburg heißt ein Schachklub Caissa und in Regensburg Fortuna. Was mich betrifft, würde ich die Schachgöttin eher in Regensburg vermuten...

In der sechsten Runde hatte ich wieder mal ein Spitzenduell, wieder mal gegen eine Spieler von Friedberg und dass das kein schöner Abend wird, merkte ich, als mir nach ca. 15 Zügen außer meinen Kreuzschmerzen nicht mehr viel einfiel, dass ich dann völlig unmotiviert einen Bauern einstellte und danach als Kompensation eine schlechte Stellung hatte. Klasse. Ich hatte dann noch eine Gabeldrohung, die tatsächlich keine war, die dann Stefan Fischer freundlicherweise in eine Familiengabel (der Springer gabelt alle drei Schwerfiguren) erweiterte und eine mögliche Mattdrohung ließ sich mit Turmschlagen verbunden mit Springerschach prima abwehren.
Wie schon gesagt: aufgegeben werden nur Postpakete. Nachdem meine Figuren weitestgehend am Damenflügel versammelt waren, startete Stefan Fischer einen Angriff mit 2 Springern und Dame auf meinen König. Ab hier überschlugen wir uns dann beide in seltsamen Fortsetzungen, der darin gipfelte, dass ich - eigentlich einfach zu sehen - eigentlich meine Dame gegen nix hätte loswerden müssen. Als die Stellung dann sehr ähnlich das zweite mal so auf dem Brett stand, hab ich es dann auch bemerkt. Man kann eigentlich nicht so richtig sagen, dass ich gewonnen habe, Stefan hats weggeworfen. Naja.

Bei den Buchbergers wars genau andersrum: Sascha kommt immer mehr in die Gänge, spielte sehr taktisch und gewann verdient einen Bauern. Unpraktisch war nur, dass sein König unrochiert im Zentrum stand und dass so der Gegner einen unangenehmen Königsangriff starten konnte, der in ein Matt mündete.

Markus schlug sehr früh etwas unmotiviert auf f7 ein und gab zwei Leichtfiguren gegen Turm und Bauern. Irgendwie ergatterte er dann eine Figur und stand mit Qualität und Bauernmajorität klar auf Gewinn.
Eigentlich.
Siehe Postpakete.
Denn danach gingen nacheinander Bauermajorität und Figur und Partie abhanden. Schade eigentlich.

Die längste Partie des Abends (Miller - Sigl) war auch sehr spannend; einerseits hatte Miller zwar erhebliche Bauernmehrheit, andererseits belauerten sich beiden mit gegenseitigen Mattfallen, die sorgfältig beachtet werden mussten. Letztendlich blieb auch hier das Wunder von Steppach aus und die 4 Mehrbauern gewannen, nach einem Fehlzug von Sigl.

Drollig: Wie sagte früher unser Altmeister Kretschmer: am soll gewonnene Partien nicht remis geben, sonst verliert man. Sowas ähnliches konnte man bei Wiedemann - Lenz sehen, wo Wiedemann ein ziemlich deutliches Endspiel mit Mehrspringer ziemlich bös misshandelte. Als dann Lenz den halben Punktgewinn (ja ist denn heut schon Weihnachten) feierte und auch sein Gegner in die Punkteteilung einwilligte, wiesen N.Frank und unser Endspiel-Soezialist Buchi nach, dass der Mehrspringer letztendlich doch zum Sieg reicht.

Man sieht schon: viele Leute am Werk, die einfach gerne Schach spielen und für die auch die Fehler dazu gehören, ja fast die Würze darstellen. Es macht richtig Spaß, da mitspielen und zuschauen zu können.