Zweite verliert gegen Krumbach

Was macht man als rechtschaffener Bürger Bayerns an Kirchweih? Die neue Schachsaison einzuläuten, war jedenfalls keine gute Idee.

Chronologisch ist das so anzugeben:

Wir beginnen mit vier Ersatzspielern gegen eine ebenfalls ersatzgeschwächte zweite Mannschaft aus Krumbach. An den ersten drei Brettern von Krumbach: Jussupow N, Jussupow E. und Jussupow A. N steht für Nadja, glaube ich, A wohl für Alexander und E bitte ich selbst nachzulesen. Und los geht’s. Nach wenigen Zügen stelle ich wieder `mal fest, dass Eröffnungen nun wirklich nicht mein Ding sind. Der Versuch eine Nebenvariante im Damengambit anzubringen endet genauso im Fiasko wie wenn ich gleich in der Hauptvariante geblieben wäre. Hut ab vor meinem Gegner, der den kleinsten Fehler sofort widerlegen konnte. Jussupow A. zeichnet sich durch sicheres Stellungsgefühl aus. Na, dann hab ich wenigstens Zeit, auf den anderen Brettern zu kiebitzen.

Zum Glück landet Roland vor mir einen Sieg, so dass wir anfänglich sogar mit 1:0 in Führung liegen. Den entscheidenden Figurenverlust hab ich zufällig beobachten können. Miss Jussupow E. stand gar nicht `mal schlecht, wollte aber zu schnell zu viel und übersah dabei eine Wendung, bei der ersatzlos Figur und Stellung flöten ging. Wenn Jussopow E. ihr Temperament noch zügeln lernt, wirds schwer für uns Jungs, Ihr zu widerstehen.

Mit meiner Niederlage stehen wir also nun bei 1:1, wie siehts denn anderswo aus? Bruno massiert seine Figuren auf dem Königsflügel, während er der Gegnerin in der Mitte Raum lässt. Gefährlich. Tommi ist einem schlapp geführten Monritätsangriff ausgesetzt, bei dem ich allerdings keine Gefahr vermute. Viktor wiederum geht in der Mitte vor, zunächst ist aber noch nicht viel auszumachen. Lothar verschafft sich einen rückständigen B-Bauern, der in aller Ruhe vom Gegner belagert wird. Das größere Problem für Lothar ist dabei, dass er sich nicht mehr richtig rühren kann. Rosi sieht sich mit einem Königsangriff konfrontiert, der zwar nicht durchschlagen sollte, aber Rosi sichtbar unangenehm ist. Stefan spielt seine Spezialeröffnung mit flexiblem Zentrumsaufbau. Nach Klärung der Zentrumssituation gelingt es ihm, beide Türme zu tauschen und selbst mit der Dame die offene C-Linie zu besetzen. Sieht gut aus. Ich drehe eine neue Runde.

Es ist 13.00 Uhr, mir schwant Böses. Lothar ist eingepfercht und kann nur noch mit der Dame ein Gegenspielchen auf dem anderen Flügel probieren. Moment `mal, da fehlt doch ´ne Figur? Viktors Zentrumsaufbau ist mit einer Lockerung der eigenen Stellung verbunden, so dass sich beidseitig Chancen ergeben. Nach einem Zwischenzug mit Damenschwenk opfert er die Qualität, um am Ball zu bleiben. Ich seh nichts Zwingendes für Viktor. Bruno nervt seine Gegnerin mit Springerausfällen auf der H-Linie und es gelingt ihm, das starke Zentrum seiner Gegnerin vorläufig zu paralysieren. Eben meinte ich noch, Tommi hätte den Minoritätsangriff nicht nur überstanden, sondern sogar zu einen Gunsten ausgenutzt, da kommt ein böser Läuferzug, der zwingend Tommis Stellung auseinanderhebelt. Nichts Neues bei Rosi, während Stefan einen satten gesunden Mehrbauern gewinnen konnte. Ich drehe eine neue Runde.

13.30 Uhr, es kommt ganz dick für uns. Rosi schlägt im unpassendsten Moment mit ihrem wichtigen Läufer, der eigentlich die Löcher im Königsflügel stopfen soll. Mehrere Züge lang hätte es gut gehen können, aber doch bitte nicht jetzt. Ich sehe über das Brett zu Stefan weiter und im selben Atemzug zieht dieser einen Bauern vor, in etwa so passend zu diesem Zeitpunkt wie bei Rosi. Immerhin, man sieht nicht oft, dass zwei Stellungen in solcher Einmütigkeit weggeworfen werden. Habt Ihr Euch abgesprochen? Stefans Kampf ist langfristig verloren, nach dem verlorenen Mehrbauern ist mit einem Wenigerbauer zu rechnen, bei weiterhin gedrückter Stellung und keiner Chance auf Gegenspiel.
Ich wende mich mit Grausen ab und schaue zu Bruno, der inzwischen mit beiden Türmen auf der C-Linie operiert. Es ist immer wieder erbaulich, wie es Bruno gelingt, in ungewöhnlichen Stellungen Spiel zu finden. Lothar hat inzwischen aufgegeben, ich soll ausrichten, dass er selten besser demoliert worden ist, wie heute. Bald danach streicht auch Rosi die Segel. Tommi gelingt es, in schwieriger Stellung immer wieder den „einzigsten“ Zug zu finden, nur um nach der Zeitkontrolle feststellen zu müssen, dass die Partie dennoch verloren ist. Viktor greift an wie Blücher, ich wundere mich fast, wenn ich an seinen Spilstil beim Blitzen denke.

Es ist 14.00 Uhr, das Match verloren. Wir liegen bereits 3:1 hinten (Schönau, Sodbakhsh, Lothar, hey, das ist ja ne Skatrunde) und Stefan und Tommi gebe ich keine Chance. Was tue ich noch hier? Daheim wartet eine jut jebratene Jans auf mich, also ab nach Hause, heut abend lass ich mir das Endergebnis sagen.

Bruno Jussupow N. ½
Roland Jussupow E. 1:0
Schönau S. Jussupow A. 0:1
Viktor Riedel 1:0
Tommi Link 0:1
Lothar Fuchs 0:1
Rosi Maurer 0:1
Stefan S. Gulde 0:1


Autor dieser Meldung:Helmut Schönau
Zuletzt geändert von: ALTDATENÃœBERNAHME PROWIDE (am 05.12.2008)
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