Runde 5:
Heuer spiele ich schon so Partien! Gegen Ivo Balas hab ich fast 4 Stunden lang richtig nett Schach gespielt, langsam Vorteile rausgearbeitet, einen Bauern, einen weiteren Bauern eine Figur... Dann wollte ich alle drohenden Dauerschachs und sonstige Lästigen Drohungen von gegnerischer Dame und Turm durch eine Mattdrohung beseitigen, übersah dabei aber, dass ich damit meine gesamten materiellen Vorteile verlor und um das abzurunden lief ich noch in ein dreizügiges Matt. Na klasse!
Alle anderen Begegnungen endeten für Peter Reichardt, Anton Bilchinski, Markus und Sascha Buchberger mit einer Punkteteilung. Peter sah das wie einen (halben) Punktverlust, aber irgendwie kam er mit seinen Angriffsbemühungen nicht so richtig durch. Markus und seine beiden Jugendschützlinge hingegen holten gegen durchwegs Gegner mit höherer Wertungszahl ihre Remisen.

Runde 6:
Anton Bilchinski fieselt den erfahrenen Hans Miller (Steppach) blitzsauber ab, taktisch und mit netter Kombination. Nach 6 Runden hat Anton 3,5 Punkte, mehr als 50 %. Sascha holt sein nächstes Remis; irgendwie sind seine Stellungen eigentlich eher für ihn vorteilhaft, aber da fehlt noch das Selbstvertrauen (und natürlich spiel ma wieder mal nicht Schach sondern Wertungszahl!!!) und mit Hinblick auf die DWZ machen wir halt gerne Remis.
Peter und ich haben die letzten Runden so gesandelt, dass wir gegen erheblich schwächere Gegner drankommen und diesmal werfen wir unsere Partien nicht weg. Markus steht wieder mal nach der Eröffnung ganz ordentlich, aber danach fehlt irgendwie ein Plan und er verdirbt sich zunehmend die Stellung.

Runde 7:
Anton verliert, weil er krankheitsbedingt nicht antreten kann, schade! Nachdem Dietmar Sigl (Caissa) schon gegen Anton heftig hatte kämpfen müssen um sich gegen eine Niederlage zu stemmen, musste er nun mit unserem nächsten Nachwuchsmann sich auseinandersetzen. Diesmal bot Sascha wieder (in vorteilhafter Stellung, Junge, was soll das?) Remis an, aber (zum Glück) lehnte Sigl mehrfach ab und zwang Sascha zu seinem Glück, sprich zum Gewinnen. Prima! Peter traf auf den Friedberger Vorjahresgewinner Nikolaus Frank und da kamen zwei mit ähnlicher Spielanlage zusammen. Die Punktteilung geht in Ordnung auch wenn beiden nachträglich über vorteilhaftere Varianten sich grämten. Markus ließ sich zunehmend einschnüren, irgendwie schade, wie seine Partien mit zunehmender Spieldauer immer mehr sich verschlechtern (auch wenn man dieses Jahr schon um längen bessere Partien bei ihm sieht als noch im Vorjahr). Ich schaffte es mit Müh und Not, von der Arbeit vor dem Fallen meines Blättchens 1 Stunde nach Spielbeginn ans Brett zu hechten und hatte somit keine Zeit, über irgendwelche Fehler nachdenken zu können. So kam ich dann zu einem letztendlich recht klaren Sieg gegen Vaclahovsky, der - soviel mir bekannt ist - erstmals beim letztjährigen AFRO in der Augsburger Schachszene aufgeschlagen ist (und warum spielt er dann jetzt nicht bei uns? Hm. )

Runde 8:
Das war dann wieder mal ein Späßchen für die Zuschauer: Mein Gegner (Hernandez) ist für flottes Spiel bekannt und blitzt schon fast seine Partien runter (ist dabei aber taktisch richtig überraschend!), ich hatte die übliche Autobahnverspätung und kam noch im kleinen Schwarzen direkt aus der Arbeit, hatte 40 Minuten verbrauchte Zeit und die wollte ich aufholen. - No Chance! Ein Blick aufs Brett, ziehen, Uhr drücken, schreiben und schon war ich wieder dran. Mein Gegner stellte dann nach 5 Zügen die Notation ein, nach 20 Zügen eine Figur und danach wars nicht mehr ganz so schwierig. Ich musste halt immer wieder auf kleine taktische Fallen aufpassen, die hier mal einen Figurenverlust, dort ein Matt drohten, aber das bekam ich zur Abwechslung mal hin.
Peter hatte eine heiße Partie gegen Hans Bußjäger und diesmal hatte Hans keinerlei Ambitionen (wie schon bei mehreren vorigen Partien des Neusäß Open), was einzustellen oder seine Position zu verwüsten. Nachdem Peter seine Königsstellung nahezu hatte konsolidieren können (zum Preis einer etwas inkonsistenten Schwerfigurenaufstellung) lief er in eine taktische Variante, die ihn Dame und Partie kostete. Hans hatte dann gleich soviel Auftrieb und Motivation, dass eram nächsten Tag gleich noch im Mannschaftskampf nachpunktete.
Von Markus Partie bekam ich nichts mit, aber grundsätzlich wäre sein Gegner spieltstärkemäßig schon in Reichweite gewesen.
Nach seiner Niederlage gegen Anton war Hans Miller vor unserem zweiten Jugendlichen gewarnt und ließ Sascha keine echte Chance, auch für Anton war dieses Jahr Nikolaus Frank noch eine Nummer zu groß.

Insgesamt liegt derzeit imm er noch Ralf Bendel (Friedberg) mit 6,5 Punkten punktgleich mit Dr.Beck (Steppach an der Spitze, aber Bendel hat in der letzten Runde ein halbes Freispiel (mich) während Dr. Beck sich mit Forster aus dem Verfolgerfeld herumschlagen muss.