Kreisliga II: Überraschender 5 : 3 Sieg in Rain

Was ist denn da los??


Betrifft Mannschaft: 4. Mannschaft (Kreisklasse II)


Rangliste: Stand nach der 6. Runde
RangMannschaftTWZ12345678Man.Pkt.Brt.P
1.Inchenhofen1760**4 56611 - 134.0
2.SK Mering II17194**6 55611 - 130.5
3.SG Augsburg II1738 2**68 - 427.0
4.SK Kriegshaber IV1527 **5558 - 425.5
5.Rainer SC1592333** 6 - 626.5
6.SC Lechhausen II15792323 **43 - 918.5
7.TSV Steppach II15432234** 1 - 1114.0
8.Caissa II1465 **0 - 1216.0

In den letzten Jahren hatten wir gegen Rain stets recht klare Niederlagen kassiert, allerdings hatte Rain (das für mich dieses Jahr zu den Aufstiegsfavoriten der Liga zählte) schon zwei Niederlagen gegen direkte Konkurrenten um den Aufstieg auf dem Konto und mehr theoretische Aufstiegschancen. Wir standen vor dem Match im Niemandsland der Tabelle, weit genug entfernt vom Abstieg und der Aufstieg war ebenfalls nicht möglich (wir können ja mal sagen, dass wir von der dritten Mannschaft blockiert werden... ). Also einfach nur Schach spielen und Spaß haben.

Es wurde ein hochspannendes Match, das alle Zuschauer bis zuletzt in Bann schlug. Aber in der Reihenfolge.

Herbert Birkle an Brett 4 war noch gar nicht richtig am Brett angekommen, da war die Partie schon aus; erst ging satt Material verloren, danach Bauern und zuletzt die Partie. Sein Gegner, Robert Meister, meinte hinterher: Mei, wenn er mich schon so einlädt...    Also gut: 0 : 1

Ich hatte den ganzen Nachmittag hindurch die Augsburger Schülerliga mit betreut, wobei sich der Schwerpunkt meiner Betreuertätigkeit in Blitzen bis der Arzt kommt mit Felix Stelter darstellte. Dabei hatte mich Felix mehrmals ziemlich heftig in Fromms Gambit wegkombiniert. Tja, was spielen wir dann am Abend: d4 f5 e4. Danke! Immerhin hatte ich mir einigermaßen merken können, was man nicht spielen sollte, war natürlich ab dem 5.Zug out of book, aber was solls. frei nach der Werbung: Rain, Winterabend, die Stellung hält. Rosy schaute ab und zu mal kurz in meine Stellung, verdrehte die Augen und ging schnell weiter. Aber: Ich habe meinen Mehrbauern, alles solide, König im Zentrum (frei nach Buchi: was sollte mir passieren?), alles gut. Danach hatte ich von dem positionellen geschieible die Nase voll und bot alternativ an, eine gute Stellung (mit Mehrbauern) zu bekommen oder mein Gegner konnte auch Remis durch Zugwiederholung machen. Er entschied sich für Zweiteres.  Auch gut,    remis.

Schön, dass Stefan Rothbauer wieder mal zum Einsatz kam; da bekam man erst die gewohnte Tiefstapelei (ich hab seit 10 Monaten kein Schachbrett mehr gesehen, ich würde ja viel lieber in einer niedrigeren Liga... ) zu hören, anschließend zeigte Stefan an Brett 7, dass er immer noch weiß, wo beim Gegner der König steht: Der Läufer leuchtet von a2 immer gegen den kritschen Punkt f7, alle Figuren werden um die gegnerische Königsstellung gruppiert, Springeropfer und dann zwingender Mattangriff sauber durchgezogen.    1 : 0, Ausgleich.

Gleich daneben war Valeria Rusovski an Brett 6 zu Gange, und es ist richtig schade, dass sie diese Saison doch öfters mal keine Zeit für die Mannschaft hatte; wie schon gegen Caissa kam sie zügig ins Endspiel (T+L+Bauern) mit einem Mehrbauern, behandelte dieses Endspiel einwandfrei und wandelte den Mehrbauern kaltschnäuzig zur Dame um. Souveräne Leistung, klasse!  1 : 0.

Wir führen, kurzer Rundgang: Rosy hat einen Mehrbauern, meiner Meinung nach hat sie Vorteile, da brennt nichts an. Stefan Schneider ist ebenfalls dran, die gegnerische Stellung zu massieren, nichts Zwingendes, sieht alles für den Gegner recht passiv aus, aber ich bin zuversichtlich. Matthias Rahlf hat ein kompliziertes Mittelspiel gegen Erich Roßkopf (blödes Material: D+T+L+S+6B gegen D+T+2L+6B, mit minimalen Vorteilen für Matze, weil sein Freibauer ein gedeckter ist, während der Gegnerische Freibauer nur duch Figuren gehalten werden kann. An Brett 8 hat Sascha ein druckvolle Stellung, aber ebenfalls noch ohne klare Chancen. Passt schon.

Jetzt macht Rosy Sodbakhsh am Spitzenbrett remis. Nachdem sie zu diesem Zeitpunkt eigentlich zwei Freibauern hat, kommt das Resultat ihrem Gegner sehr gelegen; Rosy hatte ihre Chancen selbst gar nicht so gut eingeschätzt, erst in der Analyse erkannte sie, wie gut ihre Stellung eigentlich war.      Remis.

An Brett 5 musste Matthias Rahlf erst mal über die Zeitkontrolle kommen, just zu einem Zeitpunkt, als er nach einem schwächeren Zug seines Gegners das Läuferpaar des Gegners loswerden und zugleich zwingend in Vorteil kommen konnte. Als er hier einen Zwischenzugeinstreute, musste sein Mannschaftsführer zur Beruhigung erst mal seine Beta-Blocker einwerfen. Danach folgte aber die Abwicklung nahezu lehrbuchmäßig, der isolierte Freibauer des Gegners im Zentrum fiel, Abtausch macht das Brett übersichtlicher, Grundreihenmatt aufheben und danach fielen die anderen Bauern am Damenflügel. Das Endspiel glaubte ihm sein Gegner,   1 : 0.      So, Mannschaftsremis haben wir jetzt schon mals sicher. Das war wichtig, denn die beiden letzten Partien begannen zu kippen.

Sascha Buchberger hatte an Brett 8 beim Übergang ins T-Bauernendspiel einen kleinen Patzer eingebaut, der ihm einen Wenigerbauern bescherte. In der Analyse waren sich verschiedene Kibitze uneins, ab wann genau die Partie verloren war; so traurig es war: Sascha kämpfte zwar bestmöglich, das Endspiel war dann aber definitiv verloren.   0 : 1

Jetzt lag alles an Stefan Schneider an Brett 3; sein Gegner (Kommentar der Rainer: Der Haberl spielt nie länger als eine Stunde und jetzt hat er schon die zweite Zeitnotphase) hatte eine permanente Drohung gegen den König auf der g-Linie ganz einfach jeden Zahn gezogen, indem er den König nach h8 versteckt hatte; jetzt wäre es wahrscheinlich am besten gewesen, die Figuren erst mal vom Königsangriff (der nicht mehr durchschlagen konnte) abzuziehen und neu aufzubauen, aber Stefan hatte sich irgendwie in den Königsangriff verkopft. Dabei gingen ihm leider 3 Bauern verlustig und er hatte nur das Glück, dass er mit verschiedenfarbigen Läufern die gegnerische Bauernarmada bremsen konnte. Zur zweiten Zeitkontrolle hatte Stefan vielleicht 1 Minute mehr, jeder noch 5 Minuten auf der Uhr; hochkomplizierte Stellung, die Sekunden tickern dahin. Der Rainer entfernt seine Dame von der wichtigen Verteidigungsdiagonale und wie die Bauern durchdrücken, Stefan startet wieder seinen Königsangriff. Die beiden Fähnchen hängen schon fast waagrecht - auf einmal schaut der Rainer in die Partie rein (Alex Wodstrschil stand hier kurz vor nem Kollaps). Danach warf er die Partie praktisch weg: Die ganzen Bauern am Damenflügel fallen, die Stellung ist offen wie ein Scheunentor - ZEIT!      1 : 0

Als sich alle schon auf ein 4 - 4 eingestellt hatten, kommen wir dann - letztendlich schon etwas glücklich - zu einem 5 - 3 Sieg. Gratulation an die gesamte Mannschaft!

Nachtrag: Habe die anderen Ergebnisse gerade erfahren: Mering und Inchenhofen haben gewonnen und sind eine Runde vor Schluss unerreichbar aufgestiegen. Gratulation! Mit Caissa II steht der erste sichere Absteiger auch fest, und Steppach kann den Gang in die A-Klasse nur mit Dritthilfe vermeiden.



Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
Zuletzt geändert von: Stefan Schneider (am 25.03.2009)
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