Mit 2 Neunsitzern waren wir auf dem Weg zum Münchner Vorort, Peter Grabowski und ich als Fahrer, viele (morgens noch etwas müde) erwartungsvolle Spieler an Bord. Insgesamt lief es nicht ganz optimal für unseren Nachwuchs, mit den Spitzenplätzen hatten wir (außer in der U18) wenig Kontakt. Wenn jemand mal vorzustoßen "drohte", kassierte er / sie leider immer wieder in der entscheidenden Partie einen Punktverlust.Neben unseren Youngstern hatte Alex Vuckovic noch 5 Spieler seiner Stephaner Schachgruppe am Start, damit die auch mal Turnierluft schnuppern sollten.

U8 In der jüngsten Gruppe war Anja Grabowski unser einziger Vertreter; besonders bemerkenswert war bei Anja ihr außerordentlicher Kampfgeist, nach dem Motto: Nur Postpakete werden aufgegeben. Schade war, dass sie in den beiden Auftaktpartien aus der Eröffnung nicht so doll rauskam und die Partie eigentlich im Mittelspiel schon kaputt war, aber aufgeben kam nicht in Frage: Es wurde bis zum finalen Matt gefightet, und wenn das Material übersichtlicher war, konnte Anja ihre Gegner nicht nur einmal ziemlich verblüffen. Insgesamt kam Anja in den 7 Runden auf 4 Punkte und das war ein ordentliches Ergebnis, wegen der beiden Auftaktpleiten war dann halt leider ihre Wertung die schlechteste aller 4-Punkter.

U10 4 Teilnehmer: Nach 2 Siegen zum Auftakt spielte Felix Grabowski an Brett 2 und war dran an der Spitze. Dabei war das Coolste, was ich gesehen habe sein Auftaktsieg, wo er mit heftiger Zeitnot kämpfte und 8 Sekunden, bevor die Klappe fiel, seinen Gegner matt setzte. Sowas kostet halt Energie, und so hatte Felix vor und nach der Mittagspause eine kleine Schwächephase, die ihn 2 Punkte (gegen die später 2. und 5.Platzierten) und den Anschluss an die Spitze kostete. Danach startete er wieder eine Aufholjagd mit zwei weiter sauber rausgespielten Siegen und war im bereich des finalen Platz 6 oder 7, aber irgendwie sollte es nicht sein. 4 Punkte, Platz 16. Sein erstes Turnier spielte Thoralf Bohn mit und sichtbar waren Turnieratmosphäre und die Größe des Turniers noch ganz neu. Trotzdem kam Thoralf prima damit zurecht und holte 3 Zähler. Ebenso wie bei Sebastian Frank wogte hier das Schlachtenglück hin und her; (kleine "Analyse" durch die Betreuer: Steht praktisch ausgeglichen, hat nur 3 Bauern weniger...). Das war bei beiden ganz eigenartig: Die Eröffnungen wurden passabel absolviert, und nach 15 oder 16 Zügen fiel uns sichtbar nichts ein. Das konnte dann zu überraschenden Motive führen oder zu glatten Figureneinstellern. Dabei hatte Sebastian nach seinem Auftaktsieg schon Hoffnungen, dass das Turnier erfolgreich laufen würde, die dann aber durch 2 Niederlagen getrübt wurden (die zweite war dabei völlig unnötig, in klar gewonnener Stellung waren drei Figureneinsteler nötig, um die Partie wegzuwerfen...). Sebastina und Thoralf beide 3 Punkte, fast gleiche Wertung, Platz 32 und 34. Auch Dennis Buschel nahm erstmals an so einem großen Turnier teil, und nach der 4. Runde war seine Kondition sichtlich weg; sowas ist ganz normal, zum Glück hatte Dennis da schon 2 Punkte auf seinem Konto; leider wurden dann nachmittags keine weiteren Skalps mehr erbeutet.

U12 Zahlreich vertreten waren wir in der U12, wobei ich hier auch Isabell Jermann (die für Vaterstetten an den Start ging) und Joanna Artz (gute Freundin von Tamara Buchberger, Joanna spielt bei SK Göggingen) auch mitzähle.
Isabell Jermann kam auf Platz 7 an; besonders beachtenswert war dabei das Duell mit Tamara Buchberger, und da war nix von wegen "Vereinskameraden" oder so: in einem heiß umkämpften Match (sichtbar gerötete Wangen!) konnte sich Tamara durchsetzen. Aber Isabell kam dann wieder in das Turnier zurück und holte sich letztendlich 5 Zähler. Frank Jermann hatte zwischen den Runden seine Tochter immer wieder gut vorbereitet. Leider hatte Tamara mit der Partie gegen Isabell ihr Pulver weitgehend verschossen, danach hatte sie nur noch wenige Erfolge und hatte dann 3 Punkte auf dem Konto. Gut war, dass Tamara mit Joanna Artz und Johanna Herberg gute Freundinnen dabei hatte, mit denen man nach einer Niederlage sich wieder aufbauen konnte. Joanna Artz hatte an diesem Tag nicht ihre beste Form dabei; der Aufbau sah nach der Eröffnung jedes mal ganz gut aus, leider habe ich öfters etwas komplizierte Aufbauten gesehen, und dann musste man zuschauen, wie die Partie langsam wegging. Ähnlich lief es bei Johanna Herberg, die die Eröffnung noch ordentlich absolvierte aber danach ließ sie sich von der Turnieratmosphäre ablenken und schaute zu wenig in die Eröffnung. Joanna und Johanna hatten bei der Abrechnung beide 2 Punkte.
Nur damit kein falscher Eindruck entsteht: In der U12 hatten wir auch Jungs am Start. Hier war Oliver Adam die positive Überraschung des Tages. Kaum schaust amal nicht genau hin, schon passieren tolle Dinge: Nach 5 Runden hatte Oliver 4 Punkte zu buche stehen und lag in der Spitzengruppe. Das wurde ihm dann aber wohl selber etwas unheimlich, denn die beiden letzten Begegnungen gingen beide recht eindeutig verloren, aber Platz 14 mit 4 Punkten (bei Drittbester WertunG!) waren ein klasse Resultat. Ebenfalls prima gestartet war Matthias Straller mit zwei sauber rausgespielten Siegen. Mit diesem Start setzte sich dann Matthias aber hinsichtlich seiner Erwartungen selbst stark unter Druck und verzweifelte dann fast, als in der Folge nur noch die vorletzte Runde gewonnen werden konnte. Dabei spielte Matthias blitzsauber, hatte nur leider manchmal ein kleines Loch in der Kombi (sowas kenn ich, Leute!) oder machte noch beim positionellen Figurenspiel Probleme, die sich aber mit viel Turnierspielen und Turnierpraxis lösen lassen sollten. Auch Armin Straller musste von der 2. bis zur 5. Runde eine lange Durststrecke mit 4 Niederlagen überstehen, konnte aber mit zwei Siegen am Schluss noch den Tag versöhnlich abzuschließen. Bei Armin wechselten Licht und Schatten extrem ab, da kam schon mal ein einzügiger Einsteller vor. Auch hier: Praxis, Praxis, Praxis. Matthias und Armin als Tabellennachbarn von Tamara auf Platz 28 und 30.

U14 Sascha Buchberger war eigentlich mit großen Erwartungen gestartet, aber zur Zeit ist bei ihm a bisserl der Wurm drin. In Deisenhofen lief es gar nicht; dem Remis in der zweiten Runde folgte dann eine Niederlage, die ihn dann weit zurückwarf; ich hatte das Gefühl, dass ihm diesmal etwas die kondition fehlte, um das Turnier auf hohem Niveau durchzuspielen. Bester Spieler mit 4 Punkten und Platz 12 dürfte wohl etwas unter seinen Möglichkeiten gelegen haben. Arthur Karsten spielte im Rahmen seiner Möglichkeiten, allerdings war erkennbar, dass er gegen SPieler aus dem oberen Tabellendrittel spielerisch noch nicht mithalten kann. Bei Gegnern auf gleichem Nivaeu hingegen spielte er ordentlich mit, insgesamt holte Arthur 3 Punkte. Zu einem Zähler weniger kam Erik Herberg, der ebenfalls gegen stärkere Gegner nichts entgegenzusetzen hatte, aber auf gleichem Spielniveau mitspielte. Hier war ein bißchen Lospech dabei, dass Erik am Schluss mit 2 Zählern zufrieden sein musste.

In der U16 waren wir hier nicht vertreten.

U18 9 Teilnehmer in dieser Altersgruppe, damit mit David Schury zbd Josef Hertl zwei Kriegshaber Vertreter. In dieser Altersgruppe wurden angesichts 5 Teilnehmern 5 Runden gespielt. Insgesamt war es eine ganz enge Kiste: zwischen dem 1. und dem 6 lag gerade 1/2 Pünktlein, da wird die Wertung a bisserl zum Glücksspiel. Dann war halt Josef in der Gruppe der 4 3,5-Punkter, während David mit einem halben Zähler weniger auf dem undankbaren Platz 5 ankam. Natürlich hatte das Losglück gleich in der Ersten Runde die beiden gegeneinander gelost; in der letzten Runde holten sie gegen die beiden Spitzenreiter jeweils remisen, was zeigt, dass unsere Jungs um den Titel mitspielen konnten. Schade.

Insgesamt ist Deisenhofen ein gut organisiertes Turnier, bei dem nur die Anwesenheitskontrolle zu Beginn etwas langatmig ist. Es gab für alle Teilnehmer Urkunden, für die jüngeren Altersgruppen neben den Pokalen auch Medaillen. Wenn wir den sportlichen Erfolg für uns noch etwas steigern können, wird das wohl unser Lieblingsturnier. Ergebnisse auf der Homepage der Schachfreunde Deisenhofen: http://www.sfdeisenhofen.de/#