Augsburger U12 Schülerliga - Finalrunde

Versöhnlicher Abschluss für unsere Mannschaften

Der Kreisverband hatte - auf Vorschlag der Schachfreunde in Thierhaupten - die Finalrunde im Kloster Thierhaupten angesetzt. Der Bürgermeister des Ortes hatte freundlicherweise die schönen historischen Räumlichkeiten (die für dieses Turnier ausgezeichnete geeignet sind) zur Verfügung gestellt und Busunternehmer Ziegelmeier hatte den Transfer der vielen Augsburger Mannschaften einen Bus sehr günstig angeboten, so dass fast 50 Peronen (Spieler, Betreuer und Fans) die Reise nach Thierhaupten antraten.

Nachdem unwesentliche Irritationen bezüglich Treffpunkt und Abfahrtszeit ausgeräumt waren, wurde es ein richtig schöner Schachtag, bei dem viele spannende Partien zu sehen waren. Den Vogel schoß dabei das Spitzenbrett von Göggingen I, Matthias Reimann, ab, der in beiden Begegnungen seine Bedenkzeit bis zur letzten Sekunde ausreizte. In der ersten Begegnung war die Begegnung Matthias Reimann - Damian Janowitz (SGA I) am Schluss von ca 30 Zuschauern umlagert, die eine komplizierte Stellung bei nur verbleibenden Restsekunden mitfieberten. Hier überzog Damian seine Stellung und lief genau in dem Moment in ein Matt, in dem seine Klappe fiel. Allerdings hatten zu diesem Zeitpunkt bereits die anderen Gögginger 2,5 Punkte und den Einzug ins Finale vorgelegt. Die zweite Begegnung um den Einzug ins Finale gewann Lechhausen gegen Kötz/Ichenhausen, und hier konnte nur das Spitzenbrett der Ichenhausener, Christoph Blösch, punkten, und zwar gegen Kevin Smalldridge.

So lautete die Paarung um Platz 1 Lechhausen gegen Göggingen I. An den Brettern 2-4 stand es nach etwa 1/2 Stunde 1,5 : 1,5 und die Spitzenpaarung Matthias Reimann - Kevin Smalldridge musste die Entscheidung bringen; zwischendrin sah es für Matthias schon recht erfolgversprechend aus, allerdings neigte sich schon wieder seine Zeit bedenklich. So konnte sich Kevin zunehmend aus bedrängter Lage rauswurschteln und ließ einen Freibauern zur gegnerischen Grundreihe losstarten, der den Gegner einen Turm kostete. Trotzdem lehnte Matthias jegliches Remisangebot ab, bis er in aussichtsloser Lage stand, keine Zeit, kein Material mehr. Hier ließ sich Kevin in aller Ruhe erst mal erklären, wie die Entscheidung bei 2 - 2 Gleichstand ausfallen würde (Berliner Wertung, hier hatte Lechhausen durch den Sieg an Brett 3 und die Niederlage an 4 knapp die Nase vorne) und so bot Kevin nochmals Remis an, wobei Matthias keinerlei Siegchancen mehr hatte und annehmen musste Lauter Jubel auf Lechhauser Seite.

Gratulation nach Lechhausen für den Titel "Augsburger U12-Schülermeister 2009"! Platz 2 geht an Göggingen und den dritten Platz auf dem Treppchen sicherte sich Kötz/Ichenhausen durch ein weiteres 2 : 2 gegen SGA I (Berliner Wertung zu Gunsten Kötz/Ichenhausen). Bitte war für die SGA I, dass siue ihre Vorrunde dominiert hatten und dann im Finale dann auf Platz 4 abrutschten.

Kommen wir zu unseren Mannschaften: Das Elend mit Kriegshaber 1 setzte sich fort und strapazierte ein weiteres mal die Nerven von Mannschaftsführer Felix: Es hagelte Absagen oder es kam gar keine Reaktion, so dass nach erheblichen Anstrengungen gerade mal zwei spielbereite Spieler zur Verfügung standen. Also wurde der eine zu Kriegshaber III transferiert, der andere ging dann angeln und wir sagten für Kriegshaber I ab. So bestritten die B-Gruppe (Platz 5-8) Rainer SC gegen Kriegshaber III und SGA II gegen Kriegshaber II.

Tja, was soll ich sagen? Die Jungs spielten, wie sie das ganze Turnier noch nicht gespielt hatten, das sah gut aus, es wurde gefightet und gekämpft und das auch noch erfolgreich. Ich habe hier lauter schöne Partien gesehen (naja, Pierre de Marinis hatte schon etwas leichtfertig zwei Figuren eingestellt und ging mit seiner Dame im Trüben fischen, aber da blieb dann ziemlich viel Material hängen, so dass Pierre strahlend seinen Sieg melden konnte). Die Krönung war für mich der Abschluß von Armin Strallers Partie: Er hatte schönen Königsangriff (in vielen Jugendpartien wären jetzt viele viele Schachgebote gefolgt), Armin schaut etwa 5 Minuten in die Partie und opfert dann einen Springer - woraufhin ein zwingendes Matt in 4 folgt. Bis zum Mittelspiel machte es ihm Matthias Straller nach, aber dann verflachte leider Matthias gute Stellung zunehmend zu Remis. Dabei hatte Matthias zwischendrin eine tolle Stellung herausgespielt, mit den Drohungen Turmgewinn oder Matt, aber da sah er nach einen Zwischenschach leider nicht den Gewinn zug. Das sicherte dann aber immerhin den Mannschaftssieg! Am Spitzenbrett spielte Johannes Kellermann einfach und sauber, verbesserte zunehmend seine Position, holte leichte Vorteile, verwandelte die in große Vorteile, Mehrmaterial mit drückendem Übergewicht im Mittelfeld und das wars dann. Schön gespielt, klarer Erfolg.

Kriegshaber II spielte ähnlich auf, so dass Mannschaftsbetreuer Josef Fischer aus dem Staunen nicht herauskam. Oliver Adam und Maximilian Kling brachten die überzeugendste Vorstellung, begannen mit positionellen Vorteilen (bei Maximilian hatte der Gegner irgendwann mal 4 isolierte Bauern, dabei auch Doppelbauern), die sie ausbauten und mit materiellem Vorteil ergänzten. Bei Maximilian war die Verwandlungsphase toll anzuschauen: Den König mit T+D auf die Grundreihe treiben, nur ein vorgezogener gefesselter Springer verhindert das matt; gegnerische Mattdrohungen werden pariert und dann der Springer sauber rausoperiert.  Partiegewinn war unvermeidlich. Arthur Karsten hatte es mit dem ehemaligen Mitglied unserer Jugendgruppe zu tun, Roman Casals, und das war die beste Partie, die ich in dieser Saison von Arthur gesehen habe. Schnörkellos, kein Einsteller, klar zum Sieg. Etwas Bedenken hatte ich anfangs bei Alexander Schönau, dessen Stellung anfangs recht gedrückt aussah und auf alle Fälle sehr kompliziert aussah, aber das hatte er voll im Griff (auf jeden Fall mehr als sein Gegner), denn Alexander kam aus der Stellung mit Materialvorteil (1 Leichtfigur) raus, die er bis zum Schluss behielt und die dann im Bauernendspiel entscheidend war.

Kam es also zum Finale Kriegshaber III - Kriegshaber II. Tja, wenn man sich schon lange kennt, dann ergeben sich ganz andere Partien als gegen vereinsfremde Gegner. Von wegen "Freundschaftskampf", da wurde hart gefightet: Armin war an diesem Tag unglaublich gut drauf, zerlegte die Stellung von Alexander und kam zum vollen Punkt. Den Ausgleich erzielte Oliver, dem Pierre nicht entgegenzusetzen hatte. Zu diesem Zeitpunkt stand Arthur gegen Johannes schon nicht mehr sehr gut, war nur noch in der Defensive und mit seinem Sieg hatte Johannes dann Kriegshaber III bereits vor Kriegshaber II platziert (Berliner Wertung...). Obwohl es bei Maximilian und Matthias eigentlich (mannschaftsmäßig) eigentlich um nichts mehr ging, was das dann noch eine zähe Angelegenheit, in der Maximilian sich am Ende klar durchsetzte. Dabei hatte sich Maximilian lange auf einen Königsangriff auf der h-Linie konzentriert, den Matthias aber souverän blockte; erst spät besann sich Maximilian auf seine drei Mehrbauern am Damenflügel, die er dann mit Königsunterstützung ganz vorschob.   Platz 7 belegte dann SGA II durch ihren 3 : 1 Sieg gegen Rainer SC.

Bei Kriegshaber Mädchen bekamen wir leider wieder nicht 4 Spielerinnen ans Brett, ausgerechnet Spitzenbrett Tamara hatte an diesem Tag Schule. Freundlicherweise half vom SV Thierhaupten Peter Baumann aus, der erst etwas kariert aus der Wäsche guckte, dass er mit 3 Mädchen in einer Mannschaft spielte, danach aber auch gleich für das zweite Spiel zusagte. Wir hatten es mit der zweiten Gögginger Mannschaft zu tun. Peter war gegen den Gögginger Johannes Prechtl überfordert und musste den Punkt bald abgeben, aber an allen anderen Brettern sah es für uns super aus! Tamina Männer hatte die ganze Familie im Fanclub dabei und spielte, wie sie zuvor die ganze Saison noch nicht gespielt hatte. Die Eröffnung sauber absolviert, danach im Mittelspiel Druckspiel aufgebaut und auch verwandelt.  Klasse. Auch Johanna Herberg spielte mehr als eine Klasse besser als vor wenigen Wochen in Deisenhofen: Gabel, Materialgewinn und danach wir abwechselnd abgetauscht und weiter Material rausgeholt, bis der Gegner mattgesetzt wird. Michaela Erechtchenko zeigte ebenfalls eine schöne Partieanlage gegen Dioga Artz, forcierte aber ihren Angriff und übersah eine einzügige Mattdrohung ihres Gegners. Aber egal, Berliner Wertung bei 2 : 2, wir sind im kleinen Finale.  Nach der Absage unserer Ersten war spontan die SGA mit einer dritten Mannschaft eingesprungen und diese Mannschaft hatte den Gastgeber Thierhaupten mit 3 - 1 bezwungen, so hatten wir unsere Schlussrunde gegen SGA III. Peter war nicht richtig bei der Sache, stellte einfach zu viel Material ein und musste rasch die Segel streichen. Blick in die Runde: Schaut gut aus! Nur kurz danach hatte Michaela ihren Gegner komplett auseinandergenommen, Material, Stellung, einfach alles mehr, Aufgabe und Punkt. Da wollte Johanna nicht zurückstecken, Abzugsdrohung, Materialgewinn hier, Bauerngewinn dort, Partiegewinn insgesamt. 2 aus 2 möglichen Punkten, Respekt! Tamina schickte ihre Dame etwas vorwitzig in die gegnerische Stellung (zeitweise war dort nimmer viel Fluchtplatz!) aber der gegnerische König ist noch im Zentrum und Tamina belagert den Monarch von allen Seiten. Dabei gewinnt sie zunehmend Material; sie muss nur auf ihre Dame aufpassen (tut sie) und ansonsten dien gegnerischen Steine abräumen. Am Schluss hat sie einzügig vier verschiedene Möglichkeiten, matt zu setzen. Unsere Mädchen haben somit 5 von 6 möglichen Punkten geholt! Damit haben sie das kleine Finale gewonnen, klasse Leistung!    GöggingenII gewinnt das letzte Spiel gegen Thierhaupten, die somit bei der Preisverleihung durch den Bürgermeister von Thierhaupten sich als gute Gastgeber auszeichnen lassen konnten.

Eine schöne Veranstaltung, unsere Spielerinnen und Spieler beendeten die U12-Schülerliga mit klasse Partien und konnten letztendlich noch einige Erfolge verbuchen. Alle drei unserer Mannschaften, die hier am Start waren, haben toll gespielt, da kann man keine besonders hervorheben.

Mein Dank geht an Arnold Regele mit seinem Helferteam und den vielen fleißigen und engagierten Leuten vom SV Thierhaupten, dem Bürgermeister der Marktgemeinde, die den Raum zur Verfügung gestellt hat, sowie an den Kreisverband Augsburg, für die Organisation und den Busservice. Und natürlich an alle Mannschaftsbetreuer unserer Mannschaften, Steffie Männer (Kriegshaber Mädchen), Felix Stelter (hatte den frustbehafteten Job mit Kriegshaber I) und Josef Fischer (Kriegshaber II).



Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
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