In einem Relegationsspiel um den Aufstieg in die Landesliga Süd trafen wir am Sonntag auf den 2. der Regionalliga Südost, den SK Gräfelfing.
Deren Spitzenspieler musste krankheitsbedingt ersetzt werden. Insgesamt ein Vorteil, pulverisierte dies allerdings auch die Vorbereitung einiger von uns. Leider wirkte es sich nicht direkt auf das Ergebnis an Brett 1 positiv aus. Helmut lief in eine Eröffnungsspezialität und erlag im direkten Königsangriff.
Auch ich hatte an 2 in der Eröffnung ein Problem. Nach einem überambitionierten Zug konnte ich mit Weiß keinen Vorteil mehr nachweisen und musste letztlich remisieren.
Frank probierte mit Schwarz an 5 eine neue Eröffnung aus - nach 20 Jahren Caro-Kann - und steuerte damit einen problemlosen halben Punkt bei.
Dann gewannen kurz hintereinander Paul und Christoph und brachten uns in Führung. Nach gemächlichem Beginn entwickelte sich in Pauls Partie ein intensives taktisches Duell. Sein Gegner hielt zunächst gut dagegen aber Paul setzte die Akzente und errang nach und nach die Initiative. Zur Freude der einheimischen Kibitze krönte er sein Werk mit einem studienartigen Opferangriff. Die schönste Partie des Kampfes und eine weitere Bestätigung Pauls zur Zeit bestechenden Form.
Als prominenter Zaungast schaute auch Thomas Reis vorbei und bewies damit sein Zugehörigkeitsgefühl. Leider geht dies dann doch nicht soweit, daß er sein Oberligabrett zu unseren Gunsten verlassen würde. Vielleicht können wir uns ihm ja sportlich annähern ;-)
Christoph gelang es, trotz der sicheren Spielanlage seines Gegners, mit Schwarz Verwicklungen herbei zu führen. Cool nahm er eine Qualität mit. Er hatte eine Konsolidierungs-Variante genau berechnet, die dem Kontrahenten zunächst entgangen war. Die Realisierung des materiellen Vorteils führte er präzise durch.
Felix griff mit Weiss an 6 sofort forsch an. Sein Gegner verteidigte sich lange Zeit erfolgreich aber Felix ließ nie locker und stellte immer weiter taktische und positionelle Probleme. Gerade als sich Schwarz etwas befreien zu können schien, unterlief ihm - nach der vorangegangenen Dauerbelastung verständlich - ein Fehler, der die Partie sofort beendete.
Damit führten wir 4:2.
Dima gelang es an 8 mit Weiß nicht, einen Vorteil aus der Eröffnung zu holen. Nach und nach wurde seine Stellung passiver. Unter sich verstärkendem gegnerischem Druck ging ein Bauer verloren. Dima verteidigte sich zäh, aber objektiv war die Partie nicht mehr zu halten. Schließlich musste er ein hoffnungsloses Läuferendspiel
verloren geben.
Andi hatte mit Weiss an 4 einen minimalen Vorteil nach der Eröffnung. Mit erfindungsreichen Operationen stellte er sein Gegenüber immer wieder vor Probleme. Die dieser lange Zeit meisterte. Beim Übergang in ein T+L (Andi) gegen T+S-Endspiel nahm Andi aber einen klaren Vorteil mit. Er hätte sogar den gegnerischen Springer fangen können. Angesichts des Mannschaftsstandes und der Bedeutung dieser Partie entschied er sich jedoch für einen Turmtausch, wonach mindestens das Remis und damit der Aufstieg absolut gesichert war.
Anschließend feierten Mannschaft und Schlachtenbummler noch ein Weilchen bei Bier, Eckis leckeren Gerichten und launigen Analysen.
Kriegshaber - Gräfelfing 4,5:3,5
Wolfsteiner - Gesing 0:1
Bintakies - Hofmann 1/2
Hahn - Luft 1:0
Stör - Würdinger 1/2
Jermann - Kühn 1/2
Stelter - Schneider 1:0
Demel - Hock 1:0
Schechter - Sörgel 0:1