SKK zieht souverän ins schwäbische Mannschaftspokalfinale ein

3½ : ½ - Erfolg in Bad Grönenbach

Wir sind in Bad Grönenbach mit einer schlagkräftigen Truppe angetreten. Das war auch nötig, da Bad Grönenbach den Schwung des Aufstiegs in die Schwabenliga I mitgenommen hat. Jedenfalls hatten wir diese Befürchtung und traten in folgender Besetzung an:

 

Michael an eins, meine Wenigkeit an zwei, Paul an drei und Bernd an vier.

 

Nach anfänglicher Verwirrung ob der Aufstellung der Gastgeber und unklarer Brettnummerierung konnte es kurz nach 10 Uhr losgehen.

 

 

Brett 1 und 4 (beide mit Weiß, wie im Pokal vorgeschrieben) konnten nicht unterschiedlicher sein: Michael spielte extrem ruhig, um nicht zu sagen flach, während Bernd seinen Gegner sofort unter Druck setzte. Dieser versuchte es mit der Philidorverteidigung, spielte diese aber mehr als halbseiden. Schon nach wenigen Zügen liefen die Angriffswellen. Was mich am meisten erstaunte, war das hohe Tempo, mit dem Bernds Gegner zog. Bernd hingegen überlegte in aller Seelenruhe, wo er wie zugreifen kann, nutzte seine gesamte Bedenkzeit. Michael wiederum meinte, seinem Gegner eine Falle stellen zu wollen (das natürliche Sc3, mit dem er einen winzigen Vorteil hätte haben können, reichte ihm nicht – er meinte, es wäre sehr remislastig). Dieser Anflug von unseriösem Spiel wurde aber sofort bestraft. Der Gegner bekam gutes Spiel und Michael musste verteidigen. Es sah aber immer noch relativ flach aus…

 

Meine eigene Partie war richtig anstrengend. Mein Gegner, ein Jugendlicher mit aufstrebender Leistung, wollte mich aus der Standardtheorie rauswerfen und spielte Larsen. Nun ja, eigentlich wollte ja ich ihn aus der Theorie werfen, aber nun gut, dumm gelaufen. Die Stellung entwickelte sich langsam, nachdem wir zunächst beide das Zentrum halbwegs ignorierten – meine Struktur war eine Kreuzung von Damenindisch und Holländisch –, bis es im Zentrum doch rund ging. Ich wollte das ganze nicht in einen Pseudostonewall übergleiten lassen und wählte am Ende eine altindische Struktur. Nur habe ich relativ wenig Ahnung von Alt- und Königsindisch Das hätte ich mir vorher überlegen sollen!

 

Paul wiederum spielte gegen eine Art Königsindischen Angriff. Nur griff Weiß gar nicht an, im Gegenteil. Paul setzte seinen Gegner mit den schwarzen Steinen kräftig unter Druck.

 

Mittlerweile hat Bernd seinen Punkt eingefahren und dem Gegner nicht den Hauch von Gegenspiel mehr zugestanden, ebenfalls in gewohnter Stärke. Eine starke Leistung! Kurz danach holte Paul den zweiten Zähler nach Hause. Es hing einfach alles – ein bis zwei Quallen, auch ein Damengewinn lag in der Luft – die weiße Stellung war nur noch eine Ruine. Ergo: 2:0 für uns.

 

Michael befreite sich langsam aus seiner gedrückten Stellung, lief aber immer noch dem ehemaligen leichten Vorteil hinterher, während ich meinen Gegner direkt überspielen bzw. überlisten wollte, nachdem ich eine zeitlang (zu lang) ideenlos und zu harmlos agierte. Das Ende vom Lied: ich hatte mich ein wenig verrechnet und musste eine Qualle zwangsopfern. Nach einem schwachen Zug meines Gegners hatte ich dann direkt Kompensation, anstatt ziemlich auf Verlust zu stehen. Nachdem ich mich so im Laufe eines Halbzugs (ein schlechtes Schach seinerseits) wieder erholt hatte, hätte mein Gegner Dauerschach erzwingen können. Er sah es, aber es stand ja 2:0 für uns. Er versuchte folglich etwas anderes und verlor sofort, da ich so einen Turm gewann und unter dem Strich eine Leichtfigur mehr hatte. 3:0 und wir hatten gewonnen.

 

Michael hatte mittlerweile das Endspiel erreicht, viele Bauern und fast alle Figuren getauscht, um seine letzte Figur, einen Läufer, gegen einen Bauern des Gegners zu opfern. Danach noch ein erzwungener Bauerntausch und der Gegner hatte nurmehr den Randbauern zum falschen Läufer. Ergo remis und mit 3,5:0,5 ein sehr schönes, Ergebnis und damit der Einzug ins schwäbische Finale gegen Königsbrunn am 7. Juni 2009.

 

1. Walz, Robert (1935) – Bintakies, Michael (2195)    ½:½
2. Buhn, Alexander (1876) - Hahn, Christoph (2132)  0:1
3. Dierich, Jochen (1831)- Demel, Paul (2104)           0:1
4. Schrinner, Stefan (1752) - Bauer, Bernd (1919)      0:1

 

 

Nachtrag: das schwäbische Mannschaftspokalfinale spielen wir jetzt gegen den SK Königsbrunn, die sich gegen TSV Wertingen SAbt. durchgesetzt haben.



Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
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Kommentare zu dieser Meldung:

Name und ZeitpunktKommentar
Lucky schrieb am 26.05.2009 gegen 19:31 Uhr Gut gemacht! Wobei Königsbrunn im Finale natürlich ein ganz anderer Brocken ist ...
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