Kreisliga II - Peinlicher Auftritt in Aichach

Mit 6 Spielern verlieren wir in Aichach 3½ - 4½

Gut, wir hatten am Samstag insgesamt 5 Mannschaftskämpfe parallel zu bestreiten (regulär Kriegshaber 3, 4, 6 und 7 sowie das verlegte Match der Fünften in der A-Klasse). Dass am selben Tag auch noch die schwäbische U-14 Jugendmeisterschaft stattfand, das nahmen wir sportlich. Wir hatten ja grundsätzlich eine ordentliche Ersatzbank.

Theoretisch zumindest.

Ich hatte bereits 2 Wochen vor dem Match angefangen, eine Mannschaft aufzustellen, zumal Rosi nach Lektüre ihres Dienstplans sich schon mal abgemeldet hatte. Besondere Aufrufe an die Ersatzspieler blieben - nun sagen wir es mal so - begeisterungsarm. An die Stammspieler der Mannschaften 5 - 7 brauchte ich mich ja nicht zu wenden, siehe oben. Um es kurz zu machen: Freitag (den dreizehnten, ich hätte es mir denken können...) war ich der Meinung, ich hätte eine Mannschaft...  Nachdem ich die letzten Tage das Internet habe glühen lassen, war das dann der erste Tag, wo ich mal nicht online war - Fehler nummer 1: Die Absage von Mike per Mail vom Donnerstag ging an mir spurlos vorüber. Am Samstag (2 Stunden vor dem Match, Klasse!) ging mir dann noch mein zugesagtes Brett 8 verlustig. Meine Stimmung war dann dementsprechend klasse. Ich hab dann erst mal ein paar Betablocker eingeworfen, um die Partie mit einem menschlichen Blutdruck absolvieren zu können, dementsprechend hab ich dann die Aichacher Keramikabteilung des öfteren aufsuchen müssen.

Ist schon klasse für die Mannschaftsmotivation, wenn man zu sechst am Brett sitzt, wenigstens ist der Spielbetrieb übersichtlich.

An Brett 1 schlug meine Stimmung aufs Brett durch: Im vierten Zug wich ich von meiner normalen Eröffnung ohne jede Not ab, merkte das dann auch schon drei oder vier Züge später, als irgendein seltsamer Indischer Aufbau auf dem Brett stand, von dem ich praktisch keine Ahnung hatte. Nachdem dann das Rumpfteam komplett am Brett saß, konnte ich mich dann etwas näher meiner Partie widmen und stellte fest, dass ich irgendwie seltsam stand. Gut, ich gewann in der Folgezeit einen Bauern, justament, als ich ein Remisangebot erhalten hatte, tauschte die Damen, aber in einem Spiel mit allen Leichtfiguren und den Türmen (die ich natürlich suboptimal postiert hatte) gibt es viele Möglichkeiten, unoptimal zu spielen; es stand 3 : 3, ich bekam wieder mal ein Remisangebot (hatte den Mehrbauern nach einer Variante, die ich natürlich wieder mal zweitbest abgewickelt hatte, wieder eingebüßt). Neben mir spielte noch Stefan und ich konnte zusehen, wie er taktisch ausmanövriert und mattgesetzt wurde. Klasse! Tja, und bei mir war beim besten willen nur noch totremis am Brett: Doppeltürme und jeweils 4 Bauern bei schlechterer Stellung für mich und null Drohung.   ½ : ½

Stefan De Lange spielte an Brett 2 eine Partie, die in meinen Augen lange Zeit für ihn recht ordentlich aussah. Sein Gegner zog sich weit zurück und spielte recht defensiv. Allerdings öffente Stefan dann den Königsflügel, und zwar zu früh: Sein Gegner konnte nicht nur alles gut verteidigen, es ergaben sich zunehmend Gegenchancen (Stefan hatte zwei Figuren noch nicht entwickelt), sein König lief ins Zentrum; Beeindruckend war dann, wie der junge Aichacher Spieler Stefan taktisch auseinanderkombinierte und mit einem Springeropfer ein Matt in 4 Zügen einleitete.    0 : 1

Keine Ahnung, was mit Herbert Birkle in dieser Saison bislang los ist oder ob er nur am Samstag besonders schlecht drauf war, jedenfalls war das kein schöner Anblick, wie er an Brett 3 erst einen Bauern, dann eine Figur und dann eine Partie weniger hatte. Hier sah ich für uns eigentlich niemals irgendeine Perspektive. Schade.   0 : 1

Matthias Rahlf spielte an Brett 4 das inzwischen gewohnte Spiel: Irgendwie kann ich eine Zeitlang nicht wirklich einen Plan erkennen, andererseits lässt Matthias auch nichts von seiten des Gegners zu, gibt ihm aber reichlich Gelegenheit, selbst Fehler zu machen, was diese oft und gerne ausnutzen. Hier war die Stellung für uns bereits prima, Zuversicht pur, ein Figureneinsteller beschleunigte die Angelegenheit nur etwas.   1 : 0

An Brett 5 kam Stefan Rothbauer gegen den zweiten Nachwuchsspieler der Aichacher dran. Nach einer Stunde: "Ecki, kann ich remis anbieten?" - "wir liegen  0 : 2 hinten, noch Fragen?".    Nach einer weiteren Stunde: "Ecki, jetzt muss ich schauen, ob er remis noch annimmt, ist das ok?" (Herbert hatte gerade aufgegeben, Anton gepunktet) - "wir liegen 1 : 3 hinten...".   Ich schau mir das Ganze mal näher an: Stefan hat einen Springer weniger, dafür 5 gegen 3 Bauern. Uahhh!   Die Stellung wird zunehmend schlechter, aber irgendwie bekommt dann Stefan (ich hatte mir hier schon eine Null eingetragen und musste mehrfach nachfragen, ob das wirklich stimmt, dass wir gewonnen haben???) einen Bauern zur Dame und macht den Punkt.    1 : 0

Am entspanntesten war ich bei Anton Bilchinski an Brett 6. Anton hatte am Samstag einen Lauf: Tagsüber in der schwäbischen U14-Liga holte er an Brett 2 3 Punkte aus 3 Partien, und auf dieser Welle blieb er auch am Abend. Nach der Eröffnung sah das positionell schon recht gut aus und in der Folge konnte er mit feinen taktischen Manövern immer wieder einen Bauern erobern, und dieses Mehr-Material verwandelte er dann in gewohnt soveränder Manier. Klasse Leistung!   1 : 0

Also, ich denke, dass wir in einer vollständigen Aufstellung (sprich: 8 Spieler) hier durchaus Chancen auf einen Punktgewinn hatten; die Partie von Stefan R. war für uns glücklich, dafür fand ich nicht die besten Fortsetzungen und Stefan dL hätte etwas weniger ungestüm angreifen können... Aber was solls. Glückwünsche nach Aichach und vielleicht können sich unsere Ersatzspieler in einer ähnlichen Situation das nächste mal doch zu einem aktiveren Eingreifen aufraffen. Zu acht macht es irgendwie mehr Spaß und man hat länger Hoffnungen, ehe die Einsteller kommen.

3

BC Aichach 2

1569

-

SK Kriegshaber 4

1613

4½ - 3½

1

1

Kögler, Harald

1734

-

2

Frank, Eckhardt

1844

½ - ½

2

3

Jacob, Dominik

1630

-

3

de Lange, Stefan

1604

1 - 0

3

4

Laberger, Erich

1742

-

4

Birkle, Herbert

1568

1 - 0

4

5

Schwarzbauer, Egon

1642

-

5

Rahlf, Matthias

1775

0 - 1

5

6

Bohn, Markus

1394

-

6

Rothbauer, Stefan

1616

0 - 1

6

8

Ebenhöh, Hans

1311

-

7

Bilchinski, Anton

1674

0 - 1

7

9

Kalytta, Hermann

1532

-

8

Gröger, Mike

1323

+ - -

8

18

Leiter, Norbert

 

-

44

Rusovski, Valeria

1507

+ - -

Naja, nach 2 Runden (1 Punkt, Platz 6) sind wir schon mitten im Abstiegskampf.

 



Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
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Kommentare zu dieser Meldung:

Name und ZeitpunktKommentar
mit zwei besetzten Brettern mehr... schrieb am 16.11.2009 gegen 21:01 Uhr ... bieten sich auch deutlich mehr Optionen auf Remisangebote, anstelle die von Beginn an überall die Brechstange rausholen zu müssen ...
Matthias schrieb am 17.11.2009 gegen 08:34 Uhr Mein Gegner hat zwar keine Figur eingestellt, aber einen Bauern am Amfang des Mittelspiels und den zweiten am Anfang des Endspiels. Als dann meine Damenbauern zu laufen anfingen, wollte er sich das nicht mehr antun und gab auf.
Mike schrieb am 17.11.2009 gegen 12:33 Uhr Naja, nun hab`ich doch ein etwas schlechtes Gewissen. In voller Mannschaftsstärke wäre hier natürlich mehr drin gewesen. Aber an dieser Stelle mal ein Lob an Eckhardt für die tollen und kurzweiligen Brettanalysen!
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