4.Mannschaft verschafft sich kurzzeitig etwas Luft

In der Kreisliga 2 gewinnt Kriegshaber IV gegen Caissa II 6 : 2

Um den Aufstieg ging es jedenfalls schon mal nicht, so konnte man ohne übertriebene Ambitionen sich auf jeden Fall auf einen netten Schachabend freuen. Es wurden auch sehr nette Partien, alle mit langer Spieldauer. Caissa hatte sich am Brett 8 mit ihrer Geheimwaffe Luhn verstärkt (was wir sicherheitshalber Joe nicht verraten hatten). Das Match sah sehr lange sehr ausgeglichen aus, irgendwelche Vorteile - egal auf welcher Seite - waren nicht erkennbar, bis es dann nach dem zweiten Ergebnis auf einmal rasch zu unseren Gunsten kippte.

Brett 1: Rosi Sodbakhsh opferte in der Eröffnung einen Bauern gegen Stellung, holte nach etwas Gegenwehr den Bauern wieder zurück und danach spielte ihr Gegner zwei oder drei nicht ganz optimale Züge, worauf Rosi auf die 2.Linie mit ihren Türmen eindringen und die generische Bauernstellung zertrümmern konnte. Danach Figurenabtausch und in einem T+S-Endspiel mit 2 Mehrbauern hatte Rosis Gegner nicht mehr viel Lust, sich das zeigen zu lassen.    1 : 0

Brett2: Mann, mir fiel sowas von nichts ein. Mein Gegner hatte offenbar vor meiner Wertungszahl zu viel Respekt, sein System konnte man vielleicht "System Klagemauer" nennen, alles recht passiv. Einen Angriffsplan hatten wir auch beide nicht wirklich, mal a bisserl Rumgescheibe am Königsflügel , kurzzeitiges Verlagern der Bemühungen auf den Damenflügel, ich öffne am Königsflügel, stehe einen Zug lang auf Bruch, was mein Gegner aber freundlicherweise nicht umsetzt; jetzt könnt ma mal reinschauen.    - Also: ein schwarzer Turm steht am Damenflügel eingeparkt passiv. Wir erinnern uns an die Regeln von Capablanca zum Figurenübergewicht, und dann wirds taktisch. Mein Gegner möchte Druck aus der Stellung nehmen, bietet Damentausch an, was sofort eine Figur verliert.    1 : 0

Brett 3: Au weia, stand Herbert Birkle zwischendurch auf Bruch! Das war die Partie, die ich nach 2 Stunden für uns eigentlich abgeschrieben hatte. König unrochiert im Zentrum, schwache Bauernstellung, Wenigerbauer. Pfui Deifi! - Dann ließ der Caissaner Herbert wieder raus, die Stellung konsolidiert sich, Damentausch und Herbert ist alle Probleme los. Rückgewinn des Wenigerbauern und totremise Stellung.    ½ : ½

Brett 4: Hier sehen wir einen Beitrag aus der Serie "wie mißhandle ich eine Eröffnung". Matthias Rahlf spielte eine Eröffnung, die man freundlicherweise als "unorthodox" bezeichnen könnte, fummelte hier, fummelte da bis seinem Gegner offenbar jeglicher Plan abhanden gekommen war. Dann konsolidierte Matze seine Stellung zunehmend, kam immer besser ins  Spiel; der dann folgende Figureneinsteller war dann fast schon unnötig, beschleunigte aber den Punktgewinn.    1 : 0

Unglaublich aber wahr: nach ca. 3 Stunden steht es 3½ : ½ für uns, wenigstens Peter steht  klar auf Gewinn. Ja sowas!

Brett 5: Irgendwie wurde Anton Bilchinski um die Früchte seiner Anstrengungen gebracht: Anton spielte positionell stark, war immer am Drücker, und hatte die Gegendrohungen seines Gegners jederzeit im Griff. Dann wurde das meiste Figurenmaterial getauscht, Anton kann sich zwei verbundene Bauern im Zentrum machen und kann das dann doch nicht verwandeln, weil er einen gedeckten gegnerischen Freibauern mit seinem König (Figuren waren jetzt alle getauscht) halten muss und somit seine beiden Freibauern nicht mit dem König unterstützen kann. Schade, Punkteteilung. ½ : ½

Brett 6: Mike Gröger lieferte diesmal den Beweis, warum wir ihn in Aichach so dringend gebraucht hätten, denn er punktete klar und sicher. Solide Eröffnung, im Mittelspiel gewinn eines Mehrbauern und dann Übergang ins Endspiel. Ein kompliziertes Endspiel, nebenbei bemerkt. Mike war immer im Angriff und das bei guter Zeitausnutzung. Der Gegner schaffte gerade so eben die erste Zeitkontrolle, zu diesem Zeitpunkt hatte Mike noch ½ Stunde auf der Uhr und das bei zunehmend guter Stellung. Es folgte ein Bauerntausch, der positionell dazu führte, dass Mike die letzten Bauern am entfernten Königsflügel abräumen konnte und das Turm-Endspiel mit 4 gegen 1 Bauern wollte sich sein Gegner nicht mehr zeigen lassen. 1 : 0

Brett 7: Endlich wieder mal seit langem kam in der 4.Mannschaft Peter Grabowski zum Einsatz und er konnte ein Match absolvieren, wie er es gerne zeigt: Nach 3 Stunden war noch nicht ein Stein vom Brett, alles nur posiitoneller Aufbau, Peter bringt seine Figuren diagonal in Angriffsposition gegen den gegnerischen Königsflügel. Dann ein nicht ganz so starker Zug von Weiß und es geht los: Läufereinschlag auf h2, Abtausch im Zentrum, Läuferpaar droht diagonal auf den gegnerischen König, der Abtausch lässt Peter mit einer Mehrfigur im Turmendspiel zurück und nach kurzer Konsolidierung seiner Bauernstruktur steht er einfach auf Gewinn.    1 : 0

Brett 8: Nach überstandener Operation hat Joe Cantner wieder Lust am Schach gefunden; am Vortag hatte er mir bereits im Zollhaus-Pokal das Leben schwer gemacht und so war ich froh ihn verpflichten zu können. Eigentlich hatte ich auf ein Match gegen einen gleichwertigen Gegner gehofft (und für diesen Fall Joe eigentlich einen Punktgewinn zugetraut, was ich ihm auch so mitgegeben hatte); als dann Robert Luhn (DWZ-Differenz ca. 450 Punkte) gemeldet wurde, wollte ich Joe erst mal nicht irritieren. Und er spielte eine Klasse Partie. Über drei Stunden war die Partie völlig ausgeglichen, und hätte sich Luhn dann auf eine Abtauschvariante eingelassen, wäre die Begegnung sicher remis gewesen. So setzte sich dann doch allmählich die größere Spielstärke durch. Joe war zuerst geknickt (Vorgabe: Punktgewinn, wir erinnern uns), aber es wurde ihm dann von Gegner und Mitspielern mehrfach versichert, dass er eine tolle Partie abgeliefert hatte.   0 : 1

SK Kriegshaber 4

1652

-

SK Caissa Augsburg 2

1606

6 - 2

1

Sodbakhsh, Rosemarie

1691

-

1

Ruf, Florian

1654

1 - 0

2

Frank, Eckhardt

1844

-

2

Konradt, Michael

1613

1 - 0

4

Birkle, Herbert

1568

-

3

Müller, Sven

1606

½ - ½

5

Rahlf, Matthias

1775

-

4

Klinger, Konrad

1591

1 - 0

7

Bilchinski, Anton

1674

-

5

Mueller, Roland

1513

½ - ½

8

Gröger, Mike

1323

-

6

Brückner, Wolfgang

1508

1 - 0

9

Grabowski, Peter

1874

-

12

Kaus, Kurt

1490

1 - 0

50

Cantner, Jochen

1468

-

13

Luhn, Robert

1874

0 - 1

Dieser Mannschaftssieg war auf jeden Fall schon mal äußerst wichtig, andernfalls hätten wir wohl einen Stammplatz am Tabellenende eingenommen; trotzdem sollten wir nicht übermütig werden, denn wir haben noch alle Mannschaften von der Tabellenspitze vor uns, das wird noch ein ganz hartes Brot werden. Wenn wir aber komplett antreten, dann können wir unsere Gegner auf jeden Fall ärgern.


Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
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Kommentare zu dieser Meldung:

Name und ZeitpunktKommentar
na also... schrieb am 07.12.2009 gegen 19:15 Uhr ... zu acht geht doch tatsächlich was?!
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