Nach gut 3 Stunden hatte ich schon nicht mehr daran geglaubt, dass das mit einem Punkt noch was werden würde.
Bis dahin hatten wir bereits 3 Partien verloren. Christoph leistete sich mit einem Bauern den ersten Einsteller des Tages.
Alex muß das gesehen haben und sein Unterbewusstsein muss ihm darauf hin gesagt haben, "das kann ich besser" und
stellte gleich eine ganze Figur ein. Bis dahin oder zumindest kurz davor war seine Stellung gegen GM Kindermann wohl
ausgeglichen, wenn auch nicht leicht zu spielen.
Christoph suchte nach seinem Einsteller vergeblich nach Kompensation, riskierte deshalb wohl noch und verlor nach ca 3 1/2
Stunden durch Matt. Fast zeitgleich auch Helmut, der mit Hertneck den 2. GM hatte. Nach der Eröffnung schien erst mal
nicht viel los zu sein an seinem Brett. Später dann aber rollten 2 Bauern in der E- und F-Linie auf ihn zu, während er sich
ein solches Paar am Damenflügel verschaffte. Nur waren die des Gegners schneller und Schadensbegrenzung nicht mehr
möglich: 0:1.
Zwischendurch hatte Michael bei stark reduziertem Material remisiert. Zwischenstand also 0,5 : 3,5.
Dem gegenüber standen Paul und ich selbst auf Gewinn. Paul musste allerdings bei 2 Bauern mehr errst noch die
Zeitnot überstehen. Felix stand unklar bis kritisch. Kritisch vorallem auch was seine Zeit betraf. Frank hingegen hatte durch
sein Läuferpaar einen kleinen Vorteil, allerdings war die Anzahl der Bauern kurze Zeit später schon deutlich reduziert.
Nach 4 Stunden hatte Paul seine Partie gewonnen, während sich bei Felix die Gefechtslage deutlich beruhigt hatte
und die Stellung nach remis roch. Frank, sich seiner "Schicksalspartie" mittlerweile bewußt, spielte nun zielstrebig
nach vorne. Felix remisierte zwischenzeitlich und mein Gegner reduzierte seine und meine Restzugzahl durch
Selbstmatt am Rand.
Frank und seiner Gegner waren mittlerweile in der 6. Stunde angekommen und ein möglicher Sieg in Reichwerte.
Sein Gegner - ca 200 DWZ-Punkte schwächer - verteidigte nicht optimal und gab dann möglicherweise auch noch
verfrüht eine seiner beiden Leichtfiguren für Frank's Freibauern. Den Rest spielte Frank (bis zum Matt) sicher nach
Hause.
Damit sind wir mit 7:3 Punkten noch nicht aus dem Rennen, auch wenn die 2. von Tarrasch mittlerweile mit 10:0 Punkten
etwas enteilt scheint. Aber ein Blick auf die Tabelle zeigt, daß sie noch das schwerste Restprogamm haben, so daß
Rottal mit 8:2 Punkten dazwischen auch noch viel in eigener Hand hat. Wir hingegen sind möglicherweise auf Mithilfe
angewiesen, selbst wenn wir bis zur letzten Runde gegen Tarrasch durchpunkten sollten. Aber die 9. Runde ist erst
mal Schnee von Übermorgen.
Und was sagte Michael nach dem Kampf: "Absteigen können wir jetzt wohl nicht mehr". Unwahrscheinlich !