Tarrasch II vs. SKK I –– Saisonabschluss der ersten Mannschaft


 

 

Von unserem Kampf gegen Tarrasch II habe ich relativ wenig mitbekommen, da ich erst von einer interessanten Partie am Brett festgehalten wurde und dann die anschließende Analyse dementsprechend lang und ausführlich wurde…


Daher in Kürze über unseren Kampf:


Tarrasch trat wie fast erwartet relativ schwach aufgestellt an. Die hinteren Bretter von Tarrasch sind unberechenbar, da bisher fast jeder aus der Setzliste irgendwann zum Zuge kam. Vorbereitung daher praktisch nicht möglich.

In der Eröffnungsphase konnte ich zunächst spazieren gehen, da mein Gegner – der ehemalige Kurzzeitkriegshaberaner Daurer – die von mir gewählte Eröffnung nicht kannte.

Paul stand meines Erachtens etwas passiv an 4 gegen Trescher.

Aleks Partie (Brett 1 gegen Ter-Minasyan) fand ich unübersichtlich. Eine vollkommen offene Stellung mit beiderseitigem Läuferpaar. Ausgang ungewiss…

Helmut (Brett 2 gegen Otte) stand aktiv, Felix (Brett 5 gegen Derix) schon bald einfach nur besser und Andi hat seinen Gegner (Brett 6 gegen Monninger) recht bald überspielt. Frank musste/durfte an Brett 8 gegen den trotz schwacher DWZ recht starken Jugendspieler Ermatov antreten und wählte ein ganz ruhiges Fahrwasser. Fehlt noch Michael – von seiner Partie habe ich am wenigsten mitbekommen. Richtig schön fand ich die Stellung aber nicht, die ich zwischendurch mal sah… Insgesamt hatte ich aber ein gutes bis sehr gutes Gefühl. Das blieb auch so, als Paul als erster die Segel streichen musste.


Felix holte bald den Ausgleich und Andi, den wir nur noch mit Mister 100% anreden sollten, holte sich seinen neunten Skalp! Damit hat er eine noch inoffizielle Leistung von 2709 geholt. Ja, über 2700! Helmut gewann ebenfalls und Aleks holte sich ein Remis ab. Mittlerweile war meine Partie ein Spiel auf ein Tor. Ich habe zwar etwas übereilt angegriffen, aber letzten Endes machte es sich bezahlt. Schwarz hatte keinen wirklichen Plan und ich konnte ruhig überlegen, wo ich meinen Druck verstärken könnte. Nach einem Bauerneinsteller von Daurer (nebst zusätzlich verbesserter Stellung) wurde es dann einfach, dann noch einfacher und dann hatte ich den Punkt.

Nachdem auch Michael einen halben Punkt holte, stand es bereits 5:2 für uns. Nur Frank musste nachsitzen. Die ruhige Partie mündete in einem Leichtfigurenendspiel, in dem Frank seinen diesbezüglich wohl noch unerfahrenen Gegner überspielte. So kam es dann zu einem Endspiel Springer + 2 Bauern (Freibauer am Rand) gegen Läufer + 1 Bauer. Frank spielte es trocken zu Ende und holte so nach fast 6 Stunden Spielzeit den ganzen Zähler ab.

6:2, genau dieses Ergebnis holten wir auch beim letzten Aufeinandertreffen. Das sollten wir uns wirklich als Standard angewöhnen.


Leider gab es kein Wunder von Sendling, denn Rottal gewann ebenfalls 6:2 gegen die Münchner. Wir haben zwar einen halben Brettpunkt mehr als Rottal, aber eben leider einen Mannschaftspunkt weniger. Rottal hat stark gespielt und hat sich so den Aufstieg mit 16:2 Mannschaftspunkten auch verdient. Gratulation! Wir wurden hingegen mit 15:3 zweiter und hielten Zugzwang (mit zwei Großmeistern!) in sicherer Brettpunktedistanz (Mannschaftspunktgleich auf Platz 3)


Fazit:

Wir hatten ohnehin eine erstaunlich gute Saison. Bedenkt man, dass wir früher mehrfach im Tabellenkeller standen, was dann im Abstieg mündete, ist Platz 2 in dieser starken Liga wirklich ein mehr als nur zufriedenstellendes Ergebnis.


Woran lag es? Aleks hat unser Team verstärkt und mehrere Spieler waren in bestechender Form.


In der Reihenfolge der Aufstellung:


Aleks – 2 aus 5  40% und eine Leistung von 2278. Der Gegnerschnitt von 2355 hatte es in sich. Eine solide Leistung am Spitzenbrett.


Helmut – 7,5 aus 9  83% gegen einen Schnitt von 2249 mit einer Leistung von 2550. Helmut ist in absoluter Topform, was er ja auch schon in Göggingen zeigte.


Michael – 5 aus 9  56% gegen einen Schnitt von 2180 (Leistung: 2220). Ebenfalls eine gute Leistung. Michael hatte oftmals harte Brocken vorgesetzt bekommen und holt dennoch einen positiven Score. Solide und stark!


Paul – 4 aus 8  50% (Gegnerschnitt und Leistung 2160). Paul hat den Sprung an Brett 4 gut gemeistert. Nur gegen Rottal und Tarrasch musste er den Punkt hergeben. Wie ich Paul kenne, ist er nicht wirklich zufrieden, wofür es aber wirklich keinen Grund gibt.


Felix – 6,5 aus 8  81% gegen einen Schnitt von 2097. Das ergibt eine Leistung von 2354. Stark! Etwas anderes kann man da gar nicht sagen. Felix knüpft direkt an seine erfolgreiche letzte Saison an. Mir war zwar nicht jede seiner Stellungen geheuer, die er zwischenzeitlich besaß. Ich habe aber immer auf seine taktischen Fähigkeiten vertraut, die er in praktisch jeder Partie unter Beweis stellte. Felix ist zudem ungeschlagen!


Dima – 2,5 aus 7  36% gegen einen Schnitt von 2071 (Leistung 1966). Irgendwie kam Dima heuer nicht richtig in Fahrt. Mit fünf Remisen (in Folge!) hat er die selbe Remisquote wie Frank. Nächste Saison läuft es sicher besser.


Andi – 9 aus 9  100%! Andi ist der erfolgreichste Spieler der Landesligasaison. Das Ergebnis war zwar „nur“ gegen einen Schnitt von 2032 erspielt, aber neun Runden lang jeden Punkt zu machen wird nur von Spielern über 2700 „erwartet“. Ergo eine Leistung von 2709. Hatten wir das schon mal im Verein?


Christoph – 5 aus 8  62%. Andi und ich sind an die hinteren Bretter gerückt, um dort ordentlich Punkte zu machen. Leider habe ich das am Anfang nicht umsetzen können. Von den drei Niederlagen waren zwei in Gewinnstellung einfach eingestellt und eine einfach so vergurkt… Aber verloren ist verloren! Zum Glück habe ich dann die Kurve gekriegt und mit 3 aus 3 noch eine halbwegs annehmbare Leistung zuwege gebracht (2112 gegen einen Schnitt von 2013).


Frank – 4,5 aus 7  64%. Neben Felix und Andi ist Frank der Dritte im Bunde, der ungeschlagen ist. 5 Remisen und 2 Siege. Gewohnt solide. Gegen einen Schnitt von 1902 ergibt das eine Leistung von 2019. Frank hat sich vermutlich genauso wie ich mehr von der Saison erhofft. Dennoch ist es eine gute, solide Leistung, die uns im rechten Moment sehr geholfen hat (z.B. remis gegen Ingolstadt, 4,5:3,5 für uns und voller Punkt gegen Zugzwang, 4:4 unentschieden).


Langer Rede kurzer Sinn: es war eine geschlossene Mannschaftsleistung. Einige haben weit über ihre „normalen“ Verhältnisse gespielt, was wohl der Hauptgarant der erfolgreichen Saison war. Man hat aber auch gespürt, dass über das ganze Jahr wirklich Biss dabei war. Auch beim letzten Kampf noch motiviert anzutreten und 6:2 zu gewinnen (um so Zugzwang auf Platz 3 zu halten), ist nicht selbstverständlich. Auch gegen Weilheim, die in sehr guter Besetzung gegen uns antraten, hat man gemerkt, was mit der Mannschaft erreichbar ist. Ich verstehe Mannschaften wie Weilheim ohnehin nicht. In der letzten Runde traten sie nur zu sechst an und waren zudem schwach aufgestellt. Aber was soll man dazu sagen? In den letzten Runden wird der Wettbewerb nur allzu oft verzerrt.


Ausblick in die nächste Saison:

Minimalziel: Klassenerhalt.

Normalziel: obere Tabellenhälfte

Wunschziel: Aufstieg!



 



Autor dieser Meldung:Andreas Stoer
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Kommentare zu dieser Meldung:

Name und ZeitpunktKommentar
Alex schrieb am 04.05.2010 gegen 11:58 Uhr Christoph: Vielen Dank für den Bericht, in dem ich unverdientermaßen gut abschneide. Denn mit 2/5 habe ich nicht nur den geringsten Beitrag in dieser Saison geleistet, meine Anwesenheit im Team mit nur fünf Einsätzen war auch eher überschaubar. Angesichts dessen mich als Verstärkung zu bezeichnen, finde ich scheichelhaft. Dem Rest kann ich allerdings nur voll und ganz zustimmen, wobei ich mich mit einem Ausblick bis zum Ende der Wechselfrist zurückhalten möchte. Schließlich entscheidet der Kader zu Saisonbeginn über die angestrebten Ziele!
Abschließend möchte ich mich bei Dir für Dein Engagement als MF bedanken, weil doch alles reibungslos verlief! Wie heißt es so schön bei ebay: Gerne wieder! :)
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