Die U16-Kreismannschaftsmeisterschaft (KMM) 2010/2011

"Das Erreichen eines weiteren Etappenziels"

Am Samstag fand in Thierhaupten die diesjährige KMM statt, deren Organisation wahrlich vorbildlich war. Denn nicht nur, dass man in den Räumen der Schule nahezu optimale Spiebedingungen vorfand, auch die Betreuung im Laufe des Turniers durch Schachfreund Regele war beeindruckend. So wurde nicht nur in mehreren Fahrten eine große Anzahl an belegten Brötchen vom örtlichen Metzger angekarrt - die Gaststätten und Pizzerien hatten erstaunlicherweise geschlossen -, auch die immermüden Betreuer wurden mit Kaffee versorgt, der Zuhause frisch zubereitet auf einem Tablett serviert wurde. Nochmals meinen herzlichen Dank an dieser Stelle!

Doch entweder hatte sich das alles nicht überall herumgesprochen - im vergangenen Jahr war der SV Thierhaupten ebenfalls aAusrichter der U16-KMM - oder die Vereine des Kreisverbandes (KV) hatten andere Sorgen, weshalb sich am Turniertag nur drei Mannschaften, nämlich aus Aichach, aus Kriegshaber und vom gastgebenden Thierhaupten, einfanden!
Die Optimisten werden nun zwar sagen, dass das eine erfreuliche Steigerung von 50% im Vergleich zum letzten Mal darstellt, ich dagegen finde das angesichts allein 45 im KV gemeldeter U16-Spieler äußerst betrüblich. Deshalb bitte ich an dieser Stelle alle Jugendtrainer des KVs, das Angebot solcher Meisterschaften zu nutzen und die eigenen Jugendlichen in solchen Veranstaltungen zu stählen. Wer weiß, vielleicht wird ja meine Bitte bei dem einen oder anderen Gehör finden, sodass wir schon im nächsten Jahr eine weitere Steigerung, um sagen wir einmal 100%, werden erzielen können!

Zum Turnier ist zu sagen, dass die Mannschaften aus Aichach und Kriegshaber von Anfang an sowohl für die Meisterschaft als auch für den zweiten Aufstiegsplatz klar favorisiert waren, während die Jugendlichen aus Thierhaupten eher nach dem Motto "Erfahrung sammeln" antraten. Daran änderte auch der Umstand nicht, dass unser Team aufgrund diverser Absagen mit einem U14-Mädchen und sogar einem U12-Jungen in die Meisterschaft ging.
Ungeachtet der Rollenverteilung, vielmehr getrieben von pragmatischen Überlegungen - eine Gastmannschaft könne die Heimreise früher antreten -, beschlossen die Betreuer, in der ersten Runde Aichach gegen Kriegshaber antreten zu lassen, ein Plan, der daran scheiterte, dass Aichachs vierter "Mann" noch nicht anwesend war. Um den Wettbewerb aber nicht zu verzerren, wurde einfach die Begegnung SKK gegen Tierhaupten vorgezogen, sodass dem Aichacher Betreuer genug Zeit blieb, um seine Mannschaft auf Soll-Stärke zu bringen.
Der Kampf wurde klar dominiert, auch wenn die Partie zwischen den beiden Mädchen am 3. Brett aufgrund häufig wechselnder Stellungsbewertungen eher "Würfelschach" glich und unser Chris erst in den letzten Minuten seine Mehrfigur verwertete. Das Ergebnis von 4:0 für den SKK fiel aber dennoch ein wenig zu hoch aus.
Da die Aichacher mittlerweile komplett waren, konnte der große Kampf steigen. Dabei bot sich mir am Spitzenbrett ein etwas gewöhnungsbedürftiges Bild, denn unserem Sascha saß Julian Niedermayer gegenüber, der noch in der letzten Saison unsere Farben vertreten hatte. Am 2. Brett sollte es Chris mit Dominik Jacob zu tun bekommen. Ferner wurde Tamara Stefan Kögler vorgesetzt. Und am 4. Brett musste Maxi Felix Bohns Verteidigung versuchen zu durchbrechen.

Am Spitzenbrett entstand durch Zugumstellung wieder einmal die Englische Partie - Julian hatte Weiß - und ich erwartete einen langwierige und kampfbetonte Partie. Doch kaum die Eröffungszüge abgeschlossen waren, da offenbarten beide Spieler ein etwas seltsames Verständnis des Engländers, was sich darin äußerte, dass sich Julian zwar schnurstracks in eine nahezu verlorene Stellung manövrierte, Sascha aber im Gegenzug statt den Vorteil zu zementieren, die strategischen Grundsätze des schwarzen Aufbaus verriet, taktische Verwicklungen anstrebte und binnen weniger Züge eine Ruine zu verwalten hatte! Diese erstürmte Julian dann in taktisch gewohnt sicherer Manier und so stand es 0:1 aus unserer Sicht.
Mein Rat an beide lautet, dass sie sich den jeweils eigenen Aufbau nochmals ganz genau anschauen sollten, weil sie andernfalls gegen stärkere Gegner regelmäßig den kürzeren ziehen werden.

Chris wurde mit einem Aufbau konfrontiert, den er bisher nicht kannte, baute sich etwas schablonenhaft auf, ohne einen echten Plan zu verfolgen, verhinderte die einzige Möglichkeit des Gegenspiels des Schwarzen nicht - ein simples h2-h3 hätte Wunder bewirkt -, geriet alsbald in eine schwierige Stellung, verlor Material und kurz darauf auch die Partie. Wenn man einmal die Wahl der Eröffnung außen vor lässt - @Dominik: Befrage doch bitte gelegentlich Christian Glaser zu der Variante; er wir Dir sicher weiterhelfen können -, so hat Chris Gegner die Partie astrein vorgetragen und den Punkt souverän erspielt. Nun stand es schon 0:2 und alles hing von den hinteren beiden Brettern ab!

Ihrem Motto des Tages treu, spielte Tamara äußerst wechselhaft, stellte in der Eröffnung einiges an Material ein, welches vom Gegner glücklicherweise nicht eingesammelt wurde, gewann stattdessen eine Figur und eine Stellung dazu, um das meiste wieder zu verschenken. Allerdings besitzt sie eine stoische Ruhe und ein großes kämpferherz, sodass sie die Partie letztlich doch zu unseren Gunsten entschied! Nur noch 1:2!

Aufgrund der vielen Absagen rückte Maxi Kling ins Team, was zudem äußerst kurzfristig geschah. Ungeachtet dessen bot er eine gute Vorstellung, denn ihm gelang es eine vorteilhafte Stellung zu erreichen. Er drückte gegen f7, tat und machte, doch leider war es ihm an diesem Tag einfach nicht vergönnt, den Ausgleich zu erzielen. Vielmehr musste er ins Remis einwilligen, was letztlich unsere Niederlage besiegelte - 1,5:2,5!

Den anschließenden Kampf gegen Thierhaupten gewannen die Jungs aus Aichach erwartungsgemäß 4:0, wobei ich mir vom Herrn Regele habe sagen lassen, dass das Mädchen am 3. Brett zum wiederholten Male unverdient unterlag. An dieser Stelle meinen herzlichen Glückwunsch nach Aichach!

1. BC Aichach 4:0 MP 6,5 BP Meister
2. SK Kriegshaber 2:2 MP 5,5 BP Mitaufsteiger
3. SV Thierhaupten 0:4 MP 0,0 BP

Am Rande dieser Veranstaltung fand ein Gespräch in kleiner Runde statt, dessen Tragweite zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht abzusehen ist, das aber für die künftige Entwicklung der Jugendarbeit im KV durchaus richtungsweisend werden kann. Beteiligt daran waren Hr. Kögler (BC Aichach), Hr. Regele (SV Thierhaupten), Hr. Wodstrschil (Rainer SC) und meine Wenigkeit. Inhalt unseres Gesprächs war eine E-Mail unseres Kreisvorsitzenden Wolfgang Taubert, der darin unter anderem anregte, eine Jugendleiter bzw. -trainerversammlung abzuhalten, um so das Jugendschach im KV Augsburg wieder in Schwung zu kriegen. Diesen Vorschlag fanden alle an sich gut, doch wollten wir sicher gehen, dass eine solche Veranstaltung zu keinem reinen Debattierclub verkommt. Deswegen möchten wir, dass neben einer Analyse der Ist-Situation und damit in Verbindung stehenden Lösungsvorschlägen, auch ein intensiver Austausch hinsichtlich der Jugendarbeit in den jeweiligen Vereinen stattfindet - "Lerne von anderen!" und dass in diese Veranstaltung eine Fortbildung für Jugendtrainer eingebettet wird. Diese soll auf Wunsch meiner drei Mitstreiter von mir abgehalten werden, doch auch ein Engagement eines auswärtigen Topptrainers - z.B. GM Lanka - wäre denkbar.
Ungeachtet dessen, wie sich letzen Endes unsere im KV Verantwortlichen entscheiden mögen, wichtig wäre, dass man die Gesprächbereitschaft der Vereine nutzt und möglich bald einen Termin vorschlägt - es dürfen gerne auch mehrere sein, um eine möglichst hohe Teilnehmerzahl zu erreichen -, an dem die gewünschte Veranstaltung stattfinden kann. Auf alle Fälle bleibt zu hoffen, dass der KV sich diese Chance nicht wird entgehen lassen.


Autor dieser Meldung:Aleksandar Vuckovic
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Kommentare zu dieser Meldung:

Name und ZeitpunktKommentar
Karin schrieb am 26.10.2010 gegen 21:17 Uhr Zunächst einmal möchte ich unserer U16-Mannschaft zu ihrem Spiel gratulieren! Das habt Ihr toll gemacht, auch wenn Euer strenger Trainer wie gewohnt ein Haar in der Suppe gefunden hat. Die Idee, vereinsübergreifend einen Erfahrungsaustausch der Jugendtrainer (bitte nicht nur der Jugendleiter!) zu organisieren, finde ich aller Ehren wert und sie sollte schnellstmöglich in die Tat umgesetzt werden. Es ist wirklich höchste Zeit, dass das vereinsinterne Scheuklappendenken abgelegt wird und die Vereine im KV zum Wohle aller Jugendlichen zusammen arbeiten! Sagt mir nur Zeit und Ort - ich bin dabei!


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