Stefan Kiechl in Feffernitz

Schönes Urlaubs-Open in Österreich


Vom 15.08.2004 bis 22.08.2204 fand in Feffernitz das 13. Internationale
RAIKA-Open statt. Nach fünf Stunden Bahnfahrt durch die malerische Bergwelt
Österreichs kam ich am frühen Nachmittag pünktlich in Spittal am Millstätter
See in Kärnten an und mußte dann noch knapp 20 Kilometer mit dem Bus in das
ebenso malerische aber auch sehr einsame Feffernitz fahren. Das
Freizeitzentrum war dann leicht zu finden, da der Ort wirklich sehr, sehr
klein ist.
Die Spielbedingungen waren optimal, ein freundlicher, heller Turniersaal mit
guter Verpflegung im Vorraum des Spielsaales und eine kompetente
Turnierleitung, die trotz des großen Zuschauerinteresses am Turnier immer
für die nötige Turnierruhe sorgte.
Am Vorabend des Opens fand ein Blitzturnier statt. Es wurden wie beim Open
auch neun Runden Schweizer System gespielt. Dort erreichte ich mit 4 Punkten
den 22. Rang unter 34 Teilnehmern und bemerkte gleich, dass hier ein rauer
Wind weht, denn es wurde meistens bis zur letzten Sekunde gekämpft und viele
Teilnehmer scheuten sich auch nicht in Stellungen, die doch sehr nach Remis
ausschauten, den Gegner über die Zeit zu ziehen. In der 8. Runden hatte ich
durch ein Figurenopfer den König meines Gegners in die Brettmitte gezogen -
leider war mein Blättchen dann zwei Züge vor dem Matt unten und ich hatte
eine weitere Null auf meinem Konto.
Das Blitzturnier gewann dann schließlich Okhotnyk Vladimir (ELO 2420)
deutlich mit 8,5 Punkten vor Frey Arthur (ELO 1886 !!) mit 7 Punkten und
Ragger Markus (ELO 2431) mit 6,5 Punkten. Der beste Deutsche Teilnehmer war
Haselhorst Helmut (DWZ 2125) aus der Nähe von Münster/Westfalen auf Rang 4
mit ebenfalls 6,5 Punkten aber der schlechteren Buchholzwertung.
Am Sonntag begann dann das Open mit einer Doppelrunde. In der ersten Runde
hatte ich genen meinen Gegner, mit einer Wertungszahl von ELO 2127, der am
Ende den Seniorenpreis gewann wenig zu melden. Mein Angebot in der Eröffnung
nach d4 c5 doch einen Benoni-Aufbau zu spielen lehtne er ab, statt dessen
hatte ich durch Zugumstellung einen Panow-Angriff auf dem Brett und wenig
Freude an der Partie. Nach 31 Zügen mußte ich die Segel streichen. Ich hatte
dann noch Zeit für eine Trainingseinheit entlang der Drau, so dass ich dann
relativ entspannt und ausgeruht nach einer kalten Dusche (im doppelten
Sinne) zur zweiten Runde antreten konnte. Auch hier hatte ich eine nominell
stärkeren Gegner, den ich aber nach 70 Zügen in einem ungleichfarbigen
Läuferendspiel mit einem Minusbauern ein Remis abtrotzen konnte. Die dritte
Runde brachte am nächsten Tag dann eine Enttäuschung. Ich hatte mit den
weißen Steinen die Holländische Verteidigung auf dem Brett und sehr großen
Raumvorteil, den ich dann durch eine ganze Serie schwacher Züge verspielte
und letztlich durch einen fatalen Einsteller die ganze Partie verdarb.
In der vierten Runde hatte ich wieder Gelegenheit, mich zu ärgern, den gegen
einen eigentlich etwas schwächeren Gegner erreichte ich nur ein Remis, da
ich bei knapper Bedenkzeit offensichtlich eine Fatamorgane von einem
möglichen Bauerndurchbruch meines Gegner gesehen habe, der bei Licht
betrachtet nicht existierte. Ich bot jedenfalls Remis an, was mein Gegner
dankbar annahm und einein halber Punkt war verschenkt
In der fünften Runde konnte ich endlich gewinnen. Gegen den späteren
Turnierletzten konnte ich mehr oder weniger sicher den Punkt einfahren.
Die nächsten beiden Runden waren dann jeweils Unentschieden, wobei es in der
sechsten Runde zeitweise eher nach einer Niederlage aussah. Mein Gegner fand
dann wohl nicht die beste Fortsetzung und so einigten wir uns nach 47 Zügen
in einem Endspiel Springer und drei Bauern gegen Läufer und drei Bauern auf
remis. In der 7. Runde jedoch hatte ich als Nachziehender nach einer
seltsamen Eröffnung (ein Igelaufbau aber wohl etwas komisch gespielt)
stellenweise zwei Mehrbauern, stellte einen Mehrbauern jedoch wieder ein und
hatte auch mehr als eine halbe Stunde mehr an Bedenkzeit verbraucht. Am Ende
kam jedenfalls nur ein halber Zähler raus.
In der vorletzten Runde konnte ich dann wieder voll punkten. Mein Gegner bot
bereits nach zehn Zügen Remis an - ich hatte jedoch noch Ambitionen auf den
Ratingpreis und so wollte ich kämpfen. Außerdem wollte ich ja auch nicht in
den Ruf des Remisschiebers kommen. Mein Gegner stellte dann bald einen
Bauern ein - ich mußte mich dann aber trotzdem noch bis zum 61. Zug
konzentrieren ehe mein Gegner mir die Hand reichte.
In der Schlußrunde war dann die Lage klar. Den ersten Preis in der Kategorie
unter 1700 DWZ konnte ich nur erreichen bei einem Sieg und einer
gleichzeitigen Niederlage meines Konkurrenten aus Österreich. Da der Gegner
meines Konkurrenten in der letzten Runde nicht kam, war klar, dass ich ein
Remis anstreben muss um zumindest noch den zweiten Rang und somit immerhin
50 Euro gewinnen konnte. Das gelang schließlich auch; es war das einzige
Remis, das bereits nach 21 Zügen vereinbart wurde. So dass ich am Schluß mit
zwei Siegen, fünf Remisen und zwei Niederlagen einen 44. Rang unter 75
Teilnehmern erreichen konnte.
Gewonnen hat das Turnier GM Timoschenkow mit 7 Punkten, vor IM Jeric Simon ,
Antoniewski Rafael, Okhotnyk Vladimir, FM Koch Wolfgang, IM Moser Eva, FM
Schiffers Kai und FM Rau Hannes mit jeweils 6,5 Punkten. Die Frauenwertung
gewann somit IM Eva Moser, die interessante Angriffspartien zeigte. Den
Jugendpreis gewann Hrenic Misa aus Slowenien mit 5 Punkten.
Insgesamt wirklich ein tolles Turnier. Mich würde es freuen, wenn vielleicht
mal ein paar weitere Leute von unserem Club den Weg nach Feffernitz finden
würden. Ich hab jedenfalls dem Veranstalter versprochen, etwas Werbung für
das Turnier zu machen, denn die Organisation und die stimmung auf dem
Turnier waren echt toll. Ich bin jetzt schon wieder am Überlegen, zu welchem
Turnier ich im Herbst noch hinfahren kann. Übrigens wurde ich häufig während
des Turniers gefragt, wo denn dieses Kriegshaber (manche sagten auch
Kriegshafen..) eigentlich liegt. Bei der Gelegenheit konnte ich dann gleich
Werbung für unser AFRO machen.



Autor dieser Meldung:Stefan Kiechl
Zuletzt geändert von: ALTDATENÜBERNAHME PROWIDE (am 05.12.2008)
Aufrufe:Dieser Artikel wurde bisher 257 Mal gelesen.
Terminvorschau:
Zirbel-Cup Runde 6, Beginn 19:30 Uhr am Freitag, 26.04.2024

Kreisliga 2: Kriegshaber IV - SF Augsburg V, Beginn 18:00 Uhr am Samstag, 27.04.2024

Kreisliga 2: Kriegshaber V - Caissa Augsburg II, Beginn 18:00 Uhr am Samstag, 27.04.2024

Oberliga Bayern: NT Nürnberg - Kriegshaber I, Beginn 10 Uhr am Sonntag, 28.04.2024

Alle Saisontermine

Künftige Termine




Aktuelle Downloads:
Alle Partien des AFRO-A 2023 (PGN-Format)
(Dateigröße: 218.92 KB)

Schwäbische Meisterschaft 2024
(Dateigröße: 168.66 KB)

Beitrittsformular Jugendliche
(Dateigröße: 92.43 KB)

Alle Partien des Augsburger Weihnachts-Opens 2023 im Format .pgn
(Dateigröße: 127.75 KB)

Satzung des Schachklubs Kriegshaber
(Dateigröße: 108.62 KB)

Alle Partien des AFRO-A 2022 (PGN-Format)
(Dateigröße: 211.47 KB)

Beitrittsformular Erwachsene
(Dateigröße: 91.84 KB)

SEPA-Lastschrift für Mitgliedsbeiträge
(Dateigröße: 95.79 KB)

Ausschreibung Zirbel-Cup 2024
(Dateigröße: 217.41 KB)

   Datenschutz     |    Haftungsausschluß     |    Administration / Redaktionssystem     |    Impressum

Anzahl der Zugriffe seit 21.12.2008 um 18:46 Uhr: 835513

Powered by PHP 7.2