Die Perle von Brett B53...



Bei einem meiner Rundgänge als Schiedsrichter auf dem AFRO 2024 stoppte ich kurz am hintersten Brett B53 der B-Gruppe, wo zwei kleine Jungen saßen. Die beiden hatten nach nur 45 Minuten Spielzeit bereits zwei Spalten ihrer Partieformulare vollgeschrieben und waren schon über dem 40. Zug. Da sie so schnell spielten, überlegte ich, ob ich kurz zum Turnierleitertisch gehen und ihnen noch zwei neue Partieformulare holen sollte, doch es war eine Endspielstellung auf dem Brett, was mich stutzen ließ. Zum Glück blieb ich am Brett, sonst hätte ich womöglich die folgende Perle von Brett 53 gar nicht mitbekommen:

 
 Stellung nach 42. Tb8-g8?

Weiß hatte soeben den scheinbar listigen Zug 42. Tb8-g8? gespielt (42. b6-b7 hätte stattdessen gewonnen). Weiß hoffte auf das gierige 42. ... Tb2xb6?? und wollte darauf mit 43.g2-g3# elegant mattsetzen. Doch auch sein Gegenüber ließ sich nicht lumpen, griff ebenfalls in die Trickkiste - und packte stattdessen den Pattwitz 42. ... Tb2xg2+! aus. Egal, ob Weiß nun mit Turm oder König schlägt, Schwarz hat in beiden Fällen ein elegantes Selbst-Patt verwirklicht. Und das an Brett B53!

Nachtrag: Weiß entschied sich für 43. Kh2xg2, woraufhin Schwarz sofort die Uhren abstellte und "Remis!" ausrief - was ich nur lobend bestätigen konnte...



Autor dieser Meldung:Lothar Weimer
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