U20 MM - 7,5 von 8 Punkten! - Aufstieg in die Landesliga Süd

An diesem Samstag kam ich gegen 09:00 Uhr in den Schachklub. Ich stellte insgesamt acht Bretter samt Figuren, Uhren und Notationsformularen in den hinteren beiden Räumen auf, um den vier Mannschaften die heute anreisen sollten, ein möglichst unerschwertes Spiel zu ermöglichen. Nach und nach tröpfelten auch schon die Mannschaften und Mannschaftsbruchstücke (aus Kriegshaber) ein und begannen, entweder Schach oder Schafkopf zu spielen. Kurz nach dem offiziellen Turnierbeginn erklärte Alex Wodstrschil, der als Betreuer der Mannschaft aus Rain a. Lech und als Turnierleiter angereist war, den Anwesenden kurz den Ablauf und verwies sie an ihre Bretter. Während alle ihre Plätze einnahmen, bekam ich beim Durchzählen der anwesenden Kriegshaberer langsam etwas schaudern: Wir waren leider nur zu dritt und unser vierter Mann, Aykut, war telefonisch zuhause nicht zu erreichen (was mich ja normalerweise hätte beruhigen sollen). Dazu sollte noch klargestellt werden, dass es für Mannschaftskämpfe in der Schwäbischen Schachjugend eine Karenzzeit von genau 15 Minuten gibt. Sollte Aykut also nicht schläunigst hier aufkreuzen, hätte er bereits verloren. Glücklicherweise trudelte er in diesem Moment in den Schachklub ein und so konnten wir alle zielstrebig unsere Partien beginnen.
In der Vormittagsrunde mussten wir gegen die Jungs vom Rainer SC antreten, welche bereits als heimlicher Favorit gehandelt wurden. So spielten also Christoph Baiter und Isabel Jermann an den ersten beiden Brettern gegen die Herren Sebastian Maier und Dominik Bachhuber. An den hinteren Brettern durften Ich und Aykut unsere Kräfte mit Johannes Schnitzler und Tobias Braun messen. Obwohl ich in meiner Partie gleich zu Beginn einen inaktiven Läufer produzierte und dadurch eine leicht passive Stellung hatte, gelang es mir, durch einen sehr offensichtlichen Mattangriff, bei dem sich wohl keiner echte Chancen ausrechnen würde, gegen Johannes Schnitzler durch einen Einzüger zu punkten. Zugegeben: Es war auch sehr verlockend, die Dame ohne Rückzugsfelder anzugreifen. Das letzte Feld, das ihr blieb, war nur leider etwas zu weit in der gegnerischen Stellung und führte zum Matt. Also war die erste Partie nach nur 15 Minuten entschieden und ich wunderte mich doch sehr, als bereits weitere 15 Minuten später Aykut aus dem Turnierraum herauskam und einen weißen Partie-Zettel in der Hand hielt. Ich erfuhr, dass Aykut seinem Gegner eine ganze Figur und einen Angriff abnehmen konnte, sodass auch dieser sein Handtuch in einer durchaus aufgebbaren Stellung werfen musste. Nun stand es also 2:0 für den SKK - Das Mannschaftsremis gegen den Favoriten war gesichert! Noch spielten die ersten beiden Bretter. Christoph gelang es etwas später Sebastian ebenfalls eine Figur abzuluchsen. Leider konnte Sebastian einen wahnsinnig starken Angriff auf die Rochadestellung von Christoph starten, was dazu führte, dass Christoph im Laufe der Zeit doch fast schon auf Verlust stand (wenn mich nicht alles täuscht, mein Schachwissen unterliegt mittlerweile ja so ziemlich jedem in der Mannschaft). Nebenher konnte Isabel einen sehr aktiven Freibauern von Dominik stoppen und musste dennoch sehr verbissen weiterkämpfen, bis Dominik schließlich mit einer verlorenen Stellung und ohne Zeit auf der Uhr seinen Punkt abgeben musste. 3:0 für Kriegshaber! Irgendwie hat es Christoph in seiner sehr kniffligen Stellung dann noch geschafft, seine Dame gegen das unverzüglich bevorstehende Matt zu tauschen und Sebastian schaffte es einfach nicht mehr, seinen Vorteil in einen Punkt zu verwandeln, da er lediglich noch ein paar Sekunden auf der Uhr hatte. Der 4:0 Sieg für Kriegshaber war bereits das entscheidende Ergebnis für unseren Aufstieg. Der 2,5:1,5 Sieg des Post-SV Memmingen gegen die Mannschaft aus Donauwörth fürte dazu, dass wir schon aus rein rechnerischen Gründen den ersten Platz belegen würden.
Allerdings kam es für uns nicht in Frage, deshalb unsere Siegessträhne abklingen zu lassen. Geschwächt vom kurzfristigen Erkranken des Donauwörther vierten Brettes, spielten wir am Nachmittag bereits mit einem Punkt vorsprung gegen Julia Riedelsheimer, Bianca Aurnhammer und Johannes Rieder. Unsere Aufstellung gegenüber der Vormittagsrunde hatte sich ein klein wenig geändert: Während an Brett eins weiterhin Christoph Baiter spielte, löste ich Isabel an Brett zwei ab. An Brett drei spielte Vadim Lavrinenkov und Brett vier setzten wir für ein paar Minuten Johannes Kellermann ein (Vielen Dank fürs Kommen, Johannes!). Vadim war an Brett drei Augenscheinlich mit seinem Gegner Johannes unterfordert. Was habe ich mir eigentlich dabei gedacht, Vadim hinter uns alten Hasen aufzustellen? Seiner aktuellen Spielstärke nach könnte er locker weiter vorne spielen und ich denke ich bin nicht der erste der das sagt: Vadim steigert sich in den letzten Monaten unheimlich! Also war wieder einmal das Mannschaftsunentschieden gegen Donauwörth gesichert. Während der Rainer SC mit 1,5:2,5 auch gegen Memmingen verlor (was war denn blos los, mit dieser Mannschaft?) konnte ich meiner Gegnerin Bianca durch Abtauschen zweier Schwerfiguren einen Springer aus der Stellung operieren. Im weiteren Verlauf zeigte sich, dass sie dafür zwei Bauern bekommen sollte und die Stellung keineswegs leicht gewonnen war. Bei meinem Versuch, einen Bauern von Bianca abzugrasen, und Biancas Versuch, diesen krampfhaft zu halten, kam es, dass sie sich in ein wunderschönes Matt verwickelte und verlor. Der Kommentar von Peter Reichardt hierzu: "Zum Einrahmen". Nachdem am ersten Brett nichts mehr wirklich voranging, und Chris von der Vormittagsrunde ziemlich mitgenommen war, einigten sich Chris und Julia auf ein Remis.
Wir haben es an diesem Final-Doppelrunden-Spieltag also tatsächlich fertig gebracht, keinen einzigen Mannschaftspunkt abzugeben und ich denke wir dürfen sehr zufrieden damit sein, dass wir in der kommenden Saison in der Landesliga Süd antreten dürfen. Vielen Dank an alle Spieler, die in dieser Saison für unsere U20 gekämpft haben und mit an diesem Aufstieg beigetragen haben!


Autor dieser Meldung:David Schury
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Kommentare zu dieser Meldung:

Name und ZeitpunktKommentar
Karin schrieb am 13.04.2011 gegen 09:40 Uhr Danke David für Deinen schönen langen Bericht! Auch ich möchte mich in die Schlange der Gratulanten einreihen und Euch alle mit einem gepflegten `Hipp, Hipp, Hurra´ einfach nur Hochleben lassen :-)...


Der vorliegende Bericht ist älter als ein Jahr und kann daher nicht mehr mit Kommentaren versehen werden!
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