Über die Hälfte der Kriegshaberaner Jugend fand gestern den Weg in den Pfarrsaal der Hlg.-Dreifaltigkeits-Kirche, um gemeinsam die Vergabe des diesjährigen Jugendpokals auszufechten. Insgesamt nahmen 31 Kinder und Jugendliche, darunter auch Gäste von der Rochade Augsburg und der SG Augsburg, an diesem Event teil, so dass ich im Voraus zunehmend besorgt um die Wahl des Turniermodus war. Angedacht war nämlich – im Gegensatz zu unserer offiziellen Jugendvereinsmeisterschaft – ein einfaches K.O.-Turnier (mit Nebengruppe für die „Ausgeschiedenen“) zu spielen. Das Problem dabei war, dass sich für diesen Modus Teilnehmerzahlen um die 8, 16, 32, 64, … anbieten, denn dann setzt niemand aus und die nötige Rundenzahl wäre minimal. Bei jeweils etwas weniger Spielern ist das auch weiter nicht tragisch, aber: Es zeichnete sich ab, dass wir knapp über die 32 Jugendliche kommen würden und daher eine ganze Runde mehr spielen müssten! Wie dem auch sei, es hat jedenfalls noch ganz knapp gereicht, um mit fünf Runden ein nicht zu langes Turnier, sowie einen angemessenen Farbausgleich zu erreichen.
Um 09:20 Uhr holte ich also das nötige Spielmaterial aus dem Schachklub, wo ich gleich Maxi über den Weg lief, der mir natürlich gerne beim Tragen der 20 Bretter + 20 Figurensätze + 20 Uhren half (der Pfarrsaal ist nur ca. 150m weit vom Schachklub entfernt). Gerade rechtzeitig, um Herbie mit seinen Getränkekisten und Futterrationen für die Spieler die Türen aufzusperren. Nun begann für Maxi und mich auch schon das Tische- und Stühle-Rücken im Turniersaal, während Herbie und Karin sich in der Küche einrichteten. Recht schnell war der Saal dann aufgebaut und mit Spielmaterial bestückt und schon sah man die ersten Kinder und Jugendlichen, die teils gegeneinander, teils gegen ihre Eltern oder Trainer, die ersten Partien des Tages einläuteten.
Leicht verspätet wurde dann um kurz nach 10 zur Ersten Runde geblasen. Nach zufälliger Startreihenfolge sah man Spielstärketechnisch praktisch jede mögliche Begegnung: Spitzenspieler unserer Jugendbelegschaft traten genauso gegeneinander an, wie unsere „ganz kleinen“ und kickten sich gegenseitig aus dem Hauptturnier. Es gab aber auch recht ungleiche Begegnungen, bei denen der schwächere Part praktisch Chancenlos war. Aber das lässt sich nun einmal nicht vermeiden. Sehr erfreulich war aber, dass es auch ein paar weniger favorisierte Kinder in die kommenden Runden geschafft hatten, wie z. B. Ricardo, momentan noch in der Bauerngruppe, nach den Ferien in der Springergruppe, oder Brian Weisheit, der weder Turnier-, noch Trainingserfahrung im Schach aufweisen konnte.
Die zweite Runde begann im Anschluss etwas verspätet, da die ein oder andere Partie per Blitzentscheid noch zu einem klareren Ende geführt werden musste. Das war dabei aber auch gar nicht schlimm, denn die anschließende Mittagspause von 1h war von mir wohl etwas zu großzügig kalkuliert, zumal die meisten Kinder schon ziemlich schnell mit ihrer Partie fertig waren. Nachdem sich alle mit dem breiten Catering-Angebot, das Karin, Petra, Birgit und Herbie auf die Beine gestellt hatten vertraut gemacht und wahlweise mit Kartoffelcremesuppe, Wiener mit Brötchen, Butterbrezen und Sandwiches verköstigt wurden, ging es sogar eine viertel Stunde vor der geplanten Zeit schon weiter mit der dritten Runde.
Wie im K.O.-Turnier üblich, war die Gruppe der Pokalanwärter zu dem Zeitpunkt bereits stark geschrumpft. Neben den Favoriten aus unseren beiden Kadergruppen und Evander Hammer (zweitplatzierter auf der Augsburger Kreismeisterschaft) hatte es auch Philipp Götz (Turmgruppe) geschafft, sich über zwei Runden hinweg gegen seine Gegner durchzusetzen und weiter um den Titel streiten zu dürfen. Leider erlebte er hier das Ende seines Höhenfluges und wurde von Maxi Kling herausgekickt, der sich seine Ambitionen auf den Sieg natürlich ebenso wenig nehmen lassen wollte. Auch die Pokalsiegerin des letzten Jahres, Isabel Jermann, schaffte es nur in die dritte Runde (also ins Viertelfinale). Sie verlor gegen Vadim Lavrinenkov. Inzwischen gab es nun auch Kuchen für die Kinder und dem obligatorischem Tässchen Kaffee für die Eltern.
Frisch gestärkt ging es nun in die letzten beiden Runden, die immer länger und länger zu werden schienen. Nach einer gefühlten Ewigkeit und den inzwischen sehr ungeduldigen Kindern, stand nun der Sieger fest: Vadim Lavrinenkov hat sich in den letzten beiden Runden noch gegen Maximilian Kling sowie Evander Hammer durchgesetzt und ist somit zu Recht Sieger des Jugendpokals 2011! Eine kleine gemeinsame Aufräumaktion später konnten um viertel nach vier der Sieger sowie die anderen Teilnehmer geehrt werden. Jeder Teilnehmer erhielt eine Medaille und Vadim als Turniersieger den Jugendpokal. Ich musste mich schon sehr schnell in Sicherheit bringen, als ich ein Häufchen Süßigkeiten für die Kinder „freigegeben“ habe und das Turnier damit offiziell zu Ende war.
Alles in allem habe ich mich sehr über den Verlauf des Turnieres gefreut und auch die rege Teilnahme durch unsere Jugendlichen. Bedanken möchte ich mich an der Stelle noch an alle, die dieses Turnier durch ihre Unterstützung möglich gemacht haben, insbesondere bei unserem „Küchenteam“ (Karin, Petra, Birgit und Herbie), sowie den Familien, die uns für den Nachmittagskaffe mit Kuchen und anderen Backwaren versorgt haben. Und nicht zuletzt möchte ich mich bei den Spielern bedanken, die so zahlreich erschienen sind, denn ohne diese, wäre ein solches Event ziemlich einsam und nicht durchführbar. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Turniere im kommenden Jahr wieder so gut besucht wären.
Einen kleinen Vorgeschmack auf das nächste Jahr: Es wird einen neuen Jugendpokal geben. Wie der aussehen wird, weiß natürlich noch niemand aber im Dezember 2012 ist es eure Chance, der oder die Erste zu sein, der ihn in den Händen halten wird.