Als ich um kurz nach halb sechs im Schachklub ankam, um dort in aller Gemütlichkeit aufzusperren und den Spielsaal vorzubereiten, staunte ich nicht schlecht, als Christian sowie die gesamte vierte Mannschaft aus Aichach vor dem Spiellokal wartete. Noch mehr war ich überrascht, als ich die rustikale, blaue Holztüre mit dem SKK-Logo öffnete und ... nicht mehr als ein Stabilo auf den Tischen zu finden war! Jegliches Spielmaterial und andere Utensilien, die man für gewöhnlich auf den Tischen finden konnte, waren auf wundersame Weise in den Schränken untergekommen.

Also gab es nicht viel zu tun - schnell ein paar Bretter und Uhren aufgebaut und die Mannschaftsaufstellung in die Spielberichtskarte eingetragen und auf die verbleibende zweite Mannschaftshälfte gewartet. Warum Hälfte? - Weil nach einem knappen Beschluss in der Jahreshauptversammlung des KV Augsburg eine Schachliga eingeführt wurde, die das Modell der schrumpfenden Mannschaftsstärken abschließt indem diese Zahl durch die Bank weg auf vier festgelegt wurde. Dieser Spielbetrieb der A- und B-Klasse findet parallel zu den eigentlichen Ligen, aus welchen man auch in die Schwabenliga, usw. aufsteigen kann, statt. In den Kreisligen (1-3) wird weiterhin mit acht Spielern gespielt. Das nur kurz zur Klärung der Mannschaftsstärke.

Nach weniger als einer Stunde waren die Partien bereits so fortgeschritten, dass Christian und ich bereits "In den letzten Zügen" lagen - in meinem Fall war das zum eigenen Vorteil. Bei Christian, wie ich nachher in der Partieanalyse nachvollziehen konnte, konnte man zwischenzeitlich einen Drei-Bauern-Rückstand beobachten. Später konnte er temporär noch etwas von der Bauernübermacht seines Gegners zurückerobern. Letztlich war das daraus resultierende Remis jedoch auf ein schwach gespieltes (gewonnenes!) Bauernendspiel seines Gegners, indem ein Vorsprung von drei Bauern verloren ging, sowie einem versehentlichem König-Bauer-König-Patt zurückzuführen

Die Partie war noch nicht fertig analysiert, als schon Roman sein Partieende verkündete. Flüchtig beurteilt würde ich die Stellung als ausgeglichen bis leicht besser für Roman bezeichnen. Durch einen Mattangriff seines Gegners, der an einer entscheidenden Stelle nicht korrekt abgewehrt wurde, mussten wir diesen Punkt leider liegen lassen.

Zuletzt war Elmar am ersten Brett siegreich. Nach eigenen Angaben hat der Gegner stark angefangen jedoch später ziemlich nachgelassen, was in einer Materiell vorteilhaften Stellung für Elmar mündete und seinen Gegner zum Aufgeben bewegt hat.

Insgesamt haben wir also 2,5 Punkte von den vier möglichen geholt und haben den Abend somit gewonnen! Dabei war es erst viertel nach sieben... So einen schnellen Sieg hatten wir schon lange nicht mehr :-)