Pleiten, Pech und Pannen und dennoch 2,5 Brettpunkte

Erste Mannschaft verliert bei den starken Bayern

Eins kann man auf jeden Fall festhalten: Wir haben gegen die Bayern besser gespieltals die Bremer. Statt 0:6 haben wir nur 2,5 : 5,5 verloren und Schüsse aufs und ins Tor gab’s ja auch. Gut, wir haben gegen Bayern II gespielt, aber trotzdem…

Die Randbedingungen waren maximal ungünstig. Wir mussten eigentlich zwei Spieler ersetzen, was gegen Bayern München, die gewohnt stark antraten, nun, wie soll man sagen, suboptimal ist.

Der Zweiten Mannschaft fehlten gleich drei Spieler, was ein weiteres Ausbluten nach oben gleich beim ersten Kampf auch nicht empfahl. Ich habe daher Maxi Kling, der schon mal Oberligaluft schnupperte und zudem Andreas Knipfer, der auch kein Angst vor großen Namen hat, ins Boot geholt. Tja, und dann kam die GdL, also der Bahnstreik. Kurzum: Andi S. hatte gewisse Anreiseschwierigkeiten und fiel dann kurzfristig aus.

Und dann hatten unsere Augsburger im engen Sinne kein Auto! Und mit dem Zug war mehr als unsicher zu reisen. Und zu dritt anzutreten wäre wirklich keine Option gewesen. Zum Glück erklärte sich Michael Kling zum bisher einmaligen Fahrdienst für die Augsburger Stammmannschaft nach München bereit. Retour war dann Zug angesagt, aber da hat man dann ja keinen Termindruck.

Also: mit sieben Mann und nichts zu Verlieren so ab nach München…

Der Verlauf war dann gar nicht mal so schlecht, wie man meinen könnte. Dass wir mit 0:1 starteten, war egal, wir spielten einfach drauf los.

Warum ich meine Partie (wieder wie im letzten Jahr gegen Dr. Rodewis) sehr früh weggeworfen hab, weiß ich allerdings nicht. Ich hatte genug Möglichkeiten, die Stellung zu gestalten und wählte zielsicher mit das ungünstigste Abspiel und stand schlicht breit. Mein Gegner hat mich aber nicht gleich ausgetreten, sondern wollte noch schöner spielen und schmiss damit den gesamten Vorteil in einem Halbzug weg. Und schon fühlte mich sehr wohl. Mit diesem Gefühl im Rücken habe ich dann statt einer Remisabwicklung ebenfalls schöner spielen wollen und eine kleine Schwächung beim Gegner provoziert. Das kostete mich aber genau ein Tempo, das wertvoller als die Schwächung war. Die Stellung kippte wieder und ich landete in einem sehr unangenehmen Endspiel, in dem ich keinerlei Chance mehr hatte, es zu halten.

Maxi hat sich im Grünfeldinder früh einen Bauern einverleibt, den man eigentlich nicht nehmen sollte. Dadurch wurde die Partie sehr taktisch, was gegen einen deutlich stärkeren Gegner keine schlechte Entscheidung ist. Wie sich herausstellte, konnten beide die konkrete Theorie nicht und Maxi wurde nicht sofort entsorgt. Wäre er einfach cool geblieben und hätte lang wegrochiert, hätte der Gegner erstmal zeigen müssen, ob er Kompensation für den Bauern hat. Die Analyse zeigte, dass Weiß schon sehr genau hätte spielen müssen. Maxi hätte somit gute Chancen gehabt. Leider kümmerte er sich zu wenig um seinen eigenen Monarchen und das überlebte seine Majestät nicht.

Andreas hatte mit Thomas Reich den nominell stärksten Gegner. Auf Brett sieben gegen einen IM mit 2400 plus x zu spielen hat schon was. Und das als Oberligaeinstieg. Es entwickelte sich eine interessante Partie, in der sich dann aber Angriffspotential des Gegners abzeichnete. Thomas Reich ist bekanntlich taktisch sehr stark, was Andreas dann zu spüren bekam. Der Angriff rollte, dann wurde die h-Linie geöffnet, die Diagonale war in der Hand des Gegners und schon war’s passiert.

Michael spielte gewohnt solide, wobei ich von der Partie nicht allzu viel mitbekam, da ich selbst noch zu kämpfen hatte. Seine Partie zeichnete sich durch relativ wenige Züge bei viel Bedenkzeit aus, sodass ich nur die Eröffnung und das frühe Mittelspiel sah. Und eben, dass die Hände geschüttelt wurden und wir einen halben Punkt bekamen.

0,5-4,5 gegen uns, der Kampf war schon verloren. Jetzt mussten wir Brettpunkte holen und eine Blamage verhindern.

Vadim zeigte uns, wie das geht. An Brett zwei spielte er mit schwarz gegen einen sehr ruhigen Italiener. Er meinte, dass dem Gegner die Stellung dann zu ruhig war und dieser mehr Leben in die Bude bringen wollte. Vadim hat nur darauf gewartet und die Öffnung genutzt, seinen Gegner zu überspielen. Ein Hebel im Zentrum und die Stellung kippte. Ein wunderschöner Sieg gegen einen nicht nur nominell shr starken Gegner.

Paul hielt lange gut mit, wobei ich auch nicht allzu viel von seiner Partie sah. Die Plätze hinten an der Wand waren nicht so gut einsichtig. Wann immer ich aber mal rüber sah, war wenig los und alles noch o.k. Dass Paul dann (im 40. Zug?) auf Zeit verlor, passte zum Tag an sich. Dumm gelaufen, kann aber passieren.

Am längsten spielte Helmut. Sein Score gegen Bayern ist bereits traditionell gut. Heute sah es aber nicht gut aus, da Helmut in einer schlechteren, dann schlichtweg verlorenen Stellung landete. Der Gegner muss aber irgendwie den Faden verloren haben. Als ich später wieder hinsah, hatte Helmut im Endspiel mit je einem Turm auf beiden Seiten einen Springer gegen zwei Bauern mehr.

So endete dieser durch äußere Umstände erschwerte Kampf letzten Endes etwas glücklich mit 2,5 : 5,5. Wir haben wichtige Brettpunkte eingefahren und müssen in der nächsten Runde unbedingt punkten.

Letzte Saison sind wir mit 0:6 Mannschaftspunkten gestartet, um dann 11:1 Punkte zu holen und so noch mit 11:7 im oberen Mittelfeld zu landen. Mir wäre es aber lieber, wenn wir gar nicht erst abrutschen, sondern uns erstmal im Mittelfeld halten würden. Wichtig wird es aber sein, möglichst kompakt und gut besetzt anzutreten.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

1 FC Bayern München 2 DWZ ELO - SK Kriegshaber 1 DWZ ELO 5½ - 2½
1 1 Tournier, Mathieu 2328 2317 - 1 Wolfsteiner, Helmut 2372 2377 0 - 1
2 2 Singer, Christoph 2330 2362 - 3 Lavrinenkov, Vadim 2191 2178 0 - 1
3 4 Zesch, Ludwig 2252 2300 - 4 Bintakies, Michael 2154 2215 ½ - ½
4 5 Drexel, Michael 2230 2287 - 5 Demel, Paul 2143 2168 1 - 0
5 6 Rodewis, Thomas, Dr. 2350 2368 - 6 Hahn, Christoph, Dr. 2148 2202 1 - 0
6 7 Lentrodt, Thomas 2231 2275 - 8 Stör, Andreas 2155 2176 + - -
7 9 Reich, Thomas 2419 2413 - 14 Knipfer, Andreas 1865 1 - 0
8 15 Majer, Damir 2197 2267 - 19 Kling, Maximilian 1625 1 - 0
Schnitt: 2292 2323 - Schnitt: 2081 2219



Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
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