Dritte Mannschaft: Der Fahrstuhl nach unten wartet schon...

Kriegshaber III steuert auf den Abstieg zu

Wir haben mit der dritten Mannschaft unser Auswärtsspiel in Rain am Lech gestern abend mit 3 : 5 verloren. Damit können wir nach vier von acht Spielen immer noch erst einen einzigen Mannschaftspunkt aufweisen und stehen in der Tabelle - na, ihr könnt euch ja denken, wo. Ich fürchte, wir können unsere Truppe allmählich schon mal in den Fahrstuhl nach unten einsteigen lassen und den Knopf Richtung Kreisklasse II drücken...

Also, gleich vorweg: Viel kann ich nicht berichten, weil ich mir keine Notizen gemacht habe und mir das Spielplanheft mit den Aufstellungen nicht vorliegt. Rain spielte halt in Bestbesetzung, d.h. mit den Meldenummern 1 bis 8 (oder analog des neuen Verwirrsystems nach Wlokka mit K1 bis X8 oder so ähnlich). Bei uns waren zwei Stammspieler zu ersetzen, für die Stefan De Lange und Sarna Hacker einsprangen.

Brett 1:

Peter Reichardt hatte es am Spitzenbrett mit Christian Schmidt zu tun. Peter spielte mit Weiß aktiv und aggressiv, bekam auch eine recht vielversprechend aussehende Stellung, die aber vermutlich zu diesem Zeitpunkt noch innerhalb der Remisbreite war. Als unsere Mannschaft schon 1 : 4 hinten lag, bot Peters Gegner Remis an. Peter lehnte ab, überzog durch ein Figurenopfer seine Stellung und verlor.

Brett 2:

Hier spielte für uns ein gewisser Lothar Sepp, der in der diesjährigen Saison bislang mit einer stabil schlechten Leistung von 0 aus 3 zu überzeugen wusste. Ich glaube ja neuerdings, mit Schwarz unbedingt auf die Caro-Kann-Verteidigung umsteigen zu wollen, tat das auch ohne entsprechende Vorbereitung und bekam von meinem Gegner prompt eine mir völlig unbekannte Nebenvariante serviert, in der er seinen d-Bauern zunächst zurückhält (1. e4 c6 2. Sf3 d5 3. Sc3). Und schon war ich out of book. Meine Neuerung 3. ... d4 wird sich voraussichtlich nicht durchsetzen, da sie laut Peter Reichardt als bekannte Falle in jedem Eröffnungsbuch steht. Danke, Peter. Das tat meiner gepeinigten Seele so richtig gut.

Naja, irgendwann verkeilten wir ein paar Bauern, brachten hinter den eigenen Linien die Figuren in Stellung und täuschten die Stellungsöffnung an. Die Zentrumsspannung lösten wir dann ganz unspektakulär durch Remisvereinbarung. Nach meiner oben erwähnten Serie sollte ich mit einem Schwarzremis gegen einen etwas höher eingewerteten Gegner ruhig zufrieden sein.

Brett 3:

Tommi Städele gewann schon in der Eröffnung durch einen taktischen Witz einen Bauern (Läufereinschlag auf f7 mit der Drohung, durch nachfolgendes Sf3-e5+ den schwarzen Fesselungsläufer g4 zurück zu gewinnen). Auch das steht natürlich in jedem Eröffnungsbuch. Was soll ich viel sagen - Tommi schob den Mehrbauern halt einfach im Endspiel heim. Unsere Jugendspieler wären beim Zuschauen wahrscheinlich reihenweise eingeschlafen.


Brett 4:

Von dieser Partie habe ich praktisch gar nichts mitbekommen, außer dass Peter Grabowski irgendwann mal die weiße Flagge hisste und aufgab.


Brett 5:

Hier kam das Schauspiel Zoll gegen Kreisjugendleiterin zur Aufführung, d.h. Stefan Kiechl gegen Maria Roßkopf. Da ich mit meinem eigenen Gestümpere beschäftigt war, habe ich nicht mitgekriegt, wann es passiert ist, aber irgendwo im Mittelspiel muss Stefan es geschafft haben, Maria eine Qualle abzuluchsen (also Turm gegen Leichtfigur). Im Endspiel ließ er nicht mehr locker, sammelte noch ein paar Bauern ein und machte den Sack dann zu. Es war die zweitlängste Partie des Abends; nur am Spitzenbrett wurde noch länger gespielt.
Was mir hier imponiert hat, war die von Maria und Stefan gezeigte Einstellung zum Spiel. Beide Kontrahenten boten den umstehenden Kiebitzen tolles, spannendes Kampfschach. Beim Zuschauen knisterte die Luft förmlich. Oder war das doch wieder nur dein Zähneklappern, Stefan?


Brett 6:

Herr Gänsler verlor. Keine Ahnung wann, wie und gegen wen. Es war halt auf einmal aus. Die Stellung muss wohl einen akuten Herzinfarkt oder sowas erlitten haben. Buchi könnte es zwar bestimmt genauer erklären, aber wenn ich ihn das frage, werde ich vom Rest des Klubs gesteinigt.


Brett 7:

Sarna Hacker zeigte bei ihrem ersten Einsatz in der Kreisklasse fast ein bißchen zu viel Respekt (Ich dachte, in der Kreis I spielen ja die Profis!) und vereinbarte in wohl leicht besserer Stellung Remis. Bei Abbruch hatte sie zwar zerrupfte Bauern am Damenflügel (gedoppelt und isoliert in der c-Linie), aber dafür die wesentlich aktiver aufgestellten Läufer und Türme. Angst vorm Weiterspielen war zumindest unnötig; wahrscheinlich hätte sie innerhalb der nächsten zwei, drei Züge sogar einen Bauern gewonnen.
Für eine Spielerin, die beim Blitzen regelmäßig 1800er und 1900er einstampft und neulich sogar schon mal unseren Helmut Wolfsteiner nass machte, hat Sarna beim Turnierschach entschieden zu wenig Selbstvertrauen. Ach ja: Erst hinterher dämmerte es ihr, dass sie ihren Gegner doch von irgendwoher kannte - richtig, sie hatte ihn ja beim AFRO schon mal besiegt...

Brett 8:

Mit Stefan De Lange am achten Brett hatte ich eigentlich ein sehr gutes Gefühl. Innerlich hatt ich den Punkt sogar schon auf unserer Guthabenseite verbucht, aber das war doch zu voreilig. Ich vergesse immer wieder, dass die Gegner sich auch wehren dürfen.

Stefan spielte im Grunde sehr solide, war sich aber anscheinend selbst der größte Gegner. Durch einen nicht ratsamen Figurentausch öffnete er dem Gegner unnötig die h-Linie zum Angriff. Trotzdem konnte er den Laden zunächst noch ganz ordentlich zusammen halten - bis der Gegner gnadenlos in seine Stellung reinopferte und ihn zwingend vierzügig mattsetzte.


Autor dieser Meldung:Lothar Sepp
Zuletzt geändert von: ALTDATENÜBERNAHME PROWIDE (am 05.12.2008)
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