Irgendwie hatte ich das Weihnachtsopen unterschätzt.
- Vorbereitung aus der Ferne (ich habe 2014 in Berlin gearbeitet, das heißt, jede Woche per Auto um Montag um 3 Uhr nach Berlin, jeden Freitag gegen Mitternacht wieder in Augsburg)
- habe unterschätzt, wieviel Zeit die Arbeit braucht, wie wenig dann noch für die Vorbereitung bleibt
- habe auch unterschätzt, wieviel Pause man eigentlich nach der Arbeit und vor so einem Turnier bräuchte.

Dass dann kurzfristig eine lang geplante Unterstützung ausfiel - geschenkt.

Hier geht jetzt mein großer Dank an die Helfer aus dem SKK, die dann einfach da waren.
- mein Sohn Sebastian, der mir seine Hilfe angeboten hat und den ganzen Transport des Spielmaterials vom Klub in den Spielsaal mit mir zusammen absolviert hat
- David Schury, der am ersten Turniertag da war und geholfen hat, alles in ordentliche Bahnen zu lenken, der mich auch am dritten Turniertag vertreten hat
- Josef Fischer, der eigentlich nur seinen Sohn zum Turnier fahren wollte und dann die nächsten Tage den Getränke und Brotzeitverkauf gemanagt hat
- Michael Kling, der sich wieder als Fotograf ausgezeichnet hat, tolle Motive eingefangen hat, der aber auch beim Einkauf und am Essensstand einfach da war
- Wolfgang Buchert, der auf einmal immer da war, wenn man in Zeitnotphase jemanden zum Mitschreiben brauchte
- Susanne Kling, die nicht nur Kuchen und Muffins herstellte und stiftete, sondern die auch ihre Hilfe am Verpflegungsstand anbot.
- Michael und Max Kling, Anton Silberstein, Johannes Mitterwald, Christoph Hahn, Thorsten Zehrfeld und Sebastian Frank, die zusammen mitgeholfen haben, dass wir nach Turnierende in kurzer Zeit alles wieder aufgeräumt hatten.
- Andreas Knipfer hatte seine Hilfe ebenfalls angeboten, auch dafür danke. Aber für eine Stunde aufräumen bei diesem Wetter durch ganz Augsburg zu fahren, das fand ich dann nicht angemessen, zumal dann doch viele Helfer da waren.

Noch so ein paar Erinnerungsfetzen vom Turnier:

Turniersaal ist geöffnet, die ersten Spieler kommen und bereits die erste oder zweite Tasse Kaffee landet dann auf der Steintreppe. Na, das kann ja heiter werden dachte ich mir da. Blieb dann aber der einzige größere Kaffeefleck.

Diesmal hatte ich eine (berechtigte) Remisreklamation nach G.6; die Remisreklamation erfolgte etwa 10 Sekunden vor der zweiten Zeitkontrolle.

Und wieder was Neues: Erste Zeitkontrolle; 5 Partien mit Zeitnot, d.h. deutlich weniger als 40 Züge gespielt, Restbedenkzeit bei beiden Spielern unter 5 Minuten. Also setze ich überalle Hilfsschiedsrichter zum Mitschreiben ein. Kurzer Kontrollblick: alles im Griff.
Nicht ganz:
In einem Fall hat das Mitschreiben des Hilfsschiedsrichters nicht richtig geklappt. Irgendwie fummelt dann noch jemand an der Partiestellung herum, ehe man auf die Idee kommt, die Partie an einem Nebenbrett nachvollziehen zu wollen. Zusammenfassung:
- Mit nachspielen kommt man nicht auf die Stellung, die auf dem Partiebrett steht (an der aber offensichtlich etwas geändert wurde)
- Die Zuschauer haben sehr unterschiedliche Erinnerungen
- Der Hilfsschiedsrichter hatte sich mehr auf das defekte Schreibgerät konzentriert, kann weder Erinnerung noch Notation beitragen.
- Im Rahmen des Rekonstruktionsversuchs waren auch die original Notationen modifiziert worden.
Also: Keine Klarheit bzgl. der absolvierten Züge und der "richtigen" Stellung. Bleibt nur eins, nämlich mit der Stellung, die ich am Brett vorgefunden habe weiterspielen zu lassen und den nächsten Zug als den ersten der letzten Zeiperiode festzulegen. Irgendwie hatte ich Artikel 8 der FIDE-Regeln vorher so auch noch nicht zu regeln.

Viele Schachfreunde haben sich für das schöne Turnier bedankt und ihrer Hoffnung Ausdruck verliehen, dass es auch 2015 wieder stattfinden soll. Das hat mich gefreut. Ich werde sehen, was ich tun kann.

Erstmals habe ich ein Turnier in Kooperation mit einem Schachkreisverband ausgetragen. Die Zusammenarbeit mit Thorsten Zehrfeld (1. Vorsitzender KV Augsburg) und Manfred Wiedemann (1.Spielleiter KVA) war sehr konstruktiv, danke!

Es gab offenbar großes Interesse am Turnier auch bei Schachspielern, die weder aktiv mitgespielt haben noch vor Ort auftauchten. Am zweiten Spieltag habe ich jedes neue Ergebnis live auf unserer Homepage gepostet und die Zugriffszahlen ließen hier enormes Interesse erkennen. Das hatte fast schon was von einem Live-Ticker.

Das Weihnachtsopen ist natürlich ein finanzielles Zuschussgeschäft, das ohne die Hilfe eines Sponsors nicht zu bewältigen wäre.

Bezüglich der Tische bin ich angesprochen worden: Gerade die Biertische sind etwas schmal, ist mir bekannt. Das Problem ist, dass wir sämtliche "normalen" Tische, die im Abraxas verfügbar sind, geordert haben, dass die aber nicht ausreichen, und dann sind dort eben nur noch Biertische verfügbar. Ich bin aber der Meinung, dass die Räumlichkeiten (bezüglich Größe und vor allem Helligkeit) so gut sind, dass das die Tischnachteile aufwiegen sollte.
Bezüglich Analysebereich muss ich mir nochmal Gedanken machen.

Und als letztes möchte ich mich bei allen Schachspielern bedanken, die am Weihnachtsopen entweder aktiv als Spieler oder als Begleiter oder als Zuschauer teil- und Anteil genommen haben. Es war anstrengend, ich bin jetzt redlich platt, aber es hat Spaß gemacht mit und für Euch. Danke dass Ihr da wart!