Wichtiger Sieg der 1. Mannschaft gegen Freising

Zuerst ein Nachtrag – unser Kampf gegen Garching… Ultrakurz in Stichpunkten: Garching war deutlich besser als wir, hat verdient gewonnen. Reinhold spielte eine tolle Partie und holte an Brett 1 einen vollen Punkt, Sebastian kämpfte auch hervorragend und holte ebenfalls einen ganzen Punkt, Michael schnappte sich einen halben an Brett 2, der Rest ging in die Hose.

Doch zurück nach Freising… 

Unser erster Auswärtskampf stand unter einem unglücklichen Stern. Erst musste Johannes, der für Reinhold einspringen sollte, kurzfristig absagen. Andreas Knipfer ist schließlich für ihn eingesprungen. Dann kam am Tag vor dem Kampf eine weitere Hiobsbotschaft. Robert konnte kaum auftreten, ein Fuß hatte sich entzündet. Es stand kurz vor knapp, dass er ganz hätte absagen müssen. Robert biss aber die Zähne zusammen und kam mit Krücke.

Trotz allen Ungemachs war unser Start ideal. Sebastian bekam einen ganzen Punkt überreicht. Der Gegner stellte in der Eröffnungsphase einen Bauer und eine Dreiviertelstellung ein. Gefrustet gab er direkt auf und ging heim. 

Michael spielte mit weiß ein mir gut bekanntes System. Für mich war es wie ein Ausflug in alte Tage. Michael bekam leichten Vorteil, aber auch nicht mehr – eben etwas mehr Raum, etwas bessere Figurenstellung, aber die Klötzchen tauschen sich dann ab und es wird dann sehr dröge. Remis an Brett 1 ist aber nicht verkehrt.

Andi (Stör) spielte an Brett zwei sehr aggressiv – wohl zu aggressiv. Ich sah dann eine ganze Batterie auf seinen König losgehen, zudem hing eine Qualle. Bei so was sage ich mir, dass er entweder auf Bruch steht oder gewinnt (wenn ich ein paar geniale Ideen übersehe und doch alles taktisch geht). Mein Bauchgefühl sagte aber „übel“. 

Robert war sichtlich froh, dass er die Eröffnungsphase trotz schmerzendem Fuß gut hinbekam und wickelte zielstrebig zu einer extrem remisigen Stellung ab. Die Folge: die nächste Punkteteilung.

Schließlich musste Andi die Segel streichen. Es ging nichts. Der Angriff wurde abgewehrt (inklusive Damentausch). Dafür waren zwei Bauern und die Stellung weg. Keine Schwindeloption mehr, nur ein kaputtes Endspiel. Andi sah es ein und gab auf. 2 : 2

Thomas mühte sich sichtlich, einen Vorteil aus der Eröffnung zu holen. Ich saß schräg gegenüber und sah ihn immer wieder tief brüten. Der ganze Damenflügel war abgetauscht, die Restbauern symmetrisch, die Stellung aber offen und Damen jeweils ein Turm und eine Leichtfigur auf dem Brett. Es war aber nichts zu machen, mehr als Remis wurde es nicht und war wohl auch vorher nicht drin. 2,5 : 2,5.

Paul spielte heute mal mit weiß schwarz. Der Gegner machte bereitwillig mit und besetzte brav das Zentrum. Dazu holte er sich Raum am Damenflügel, hatte aber die Felder dahinter geschwächt. Sah alles etwas überreizt und gelockert aus. Vielleicht war es auch nur Ausgleich, aber ich sah zumindest Paul langfristig im Vorteil. Umso überraschender, als das Brett plötzlich verwaist war. Paul hatte gewonnen bzw. der Gegner verloren. Mir wurde gesagt, es sei ein Figureneinsteller gewesen. 

Jetzt liefen nur noch Andreas Knipfers und meine Partie.

Ich kam mit schwarz bestens aus der Eröffnung. Ich hatte sehr bald Ausgleich, dann etwas Initiative und wohl die etwas bessere Stellung. Ein paar Larifarizüge und der Vorteil wäre weg gewesen. Einen Zug hätte ich aber einstreuen sollen. Hängende Bauern soll man decken. Ich rechnete und sah den Bauern taktisch gedeckt. Mein Gegner nahm ihn dennoch. Gut, ich hätte dafür sofort einen Gegnerbauern fressen können. Das war aber nie als Option eingeplant, da ich dann die Initiative verliere. Also holte ich einen fast gedeckten Bauern im Zentrum. Leider war er sogar gedeckt – die Taktik, warum ich ihn holen konnte, hatte ein kleines Loch. Statt dann sofort eine langweilige Ausgleichsstellung zu holen, ging ich mal wieder auf’s Ganze, gab eine Qualität und sah, dass ich nicht alles durchgerechnet hatte. Nun gut, dann eben ein Endspiel mit Turm Läufer gegen Turmpaar mit einem Bauern mehr.

Andreas kämpfte zeitgleich. Das Mittelspiel sah gefährlich für ihn aus und er meinte auch, dass er selbst nicht mehr an ein Überleben geglaubt hatte. Aber so einfach ist es selten. Andreas holte sich geschickt (und mit Gegners Hilfe) einen halben Punkt. So stand es 4 : 3 für uns und mich musste mit Minusqualle und blockiertem Freibauern kämpfen.

Für den Gegner war es allerdings mehr als übel. Er musste ja gewinnen, remis reicht nicht. Da kann man schlecht ein bisserl drauf los spielen und rumprobieren. Kurzum: Er verbrauchte viel Zeit, schon zu Beginn des Endspiels. Ich sorgte für taktische Tricks und taktisches Abdecken seiner Drohungen und hatte recht bald eine problemlose Ausgleichsstellung erreicht (laut Computer). Als es dann eigentlich eine Remisschaukel war, ging mein Gegner raus aus derselben und machte die Stellung vermeintlich scharf. Er hatte einen Randfreibauern, ich zwei verbundene Freibauen am anderen Brettrand. Der Klassiker – Remis war ihm sicher, verlieren konnte er nicht mehr, musste aber wegen der Mannschaft auf Biegen und Brechen auf Gewinn spielen und hat deshalb dann nach 73 Zügen verloren. Schach kann ungerecht und grausam sein. So war Andreas Knipfer der Matchwinner. Hätte er nicht den vierten Punkt aufgefüllt, hätte ich die Partie nie und nimmer gewonnen.

Insgesamt 5 : 3 – sieht sicher und souverän aus, war es aber nicht. Heute war sowieso ein übler Tag für Favoriten. MSC 1836 verliert mit knapp 150 Punkten Schnitt mehr, Garching 2 gab ein Remis gegen einen schwächeren Gegner ab. Für uns war’s gut. Mit 4 : 2 Mannschaftspunkten stehen wir jetzt oberhalb der Mitte. Nur an den Brettpunkten müssen wir noch arbeiten. Als nächstes steht MSC 1836 auf dem Programm. Das fühlt sich dann wieder wie Oberliga an – also fleißig trainiert und dann mit Elan ran ans Werk.

Hier die Statistik:

 

2

SK Freising 1 

DWZ

ELO

-

SK Kriegshaber 1 

DWZ

ELO

3 - 5

1

3

Zill, Christoph

2133

2212

-

2

Bintakies, Michael

2160

2190

½ - ½

2

4

Bauer, Robert

2121

2165

-

3

Stör, Andreas

2165

2185

1 - 0

3

5

Parashchenko, Oleg

2085

2139

-

4

Demel, Paul

2148

2176

0 - 1

4

6

Grüttner, Ralf

2055

2065

-

5

Hahn, Christoph, Dr.

2135

2178

0 - 1

5

7

Trapp, Maximilian

2073

2050

-

6

Reimann, Robert

2059

2165

½ - ½

6

10

Flassak, Bernhard

2050

 

-

7

Reis, Thomas

2154

2193

½ - ½

7

11

Dost, Andreas

2001

2023

-

8

Reimann, Sebastian

1955

1999

0 - 1

8

17

Belz, Frank-Martin, Prof. Dr.

1945

1960

-

14

Knipfer, Andreas

1875

1978

½ - ½

Schnitt:

2057

2087

-

Schnitt:

2081

2133

 

 

 

RangMannschaft 12345678910 MPktBPkt
1.SK Weilheim 1**  5    56 - 015,5 - 8,5
2.SC Tarrasch 45 München 1 **    6 6 - 015,0 - 9,0
3.Münchener SC 1836 1 **   6  54 - 214,5 - 9,5
4.SV Deggendorf 13  **    4 - 214,0 - 10,0
5.SK Kriegshaber 1    ** 55 4 - 212,5 - 11,5
6.SC Garching 1980 2   ** 4  3 - 313,0 - 11,0
7.SC Rottal 1  2  **  2 - 411,0 - 13,0
8.TSV Trostberg 1   34 **  1 - 59,5 - 14,5
9.SK Freising 1 2  3  ** 0 - 67,5 - 16,5
9.SC Dillingen 13 3     **0 - 67,5 - 16,5

 



Autor dieser Meldung:Christoph, Dr. Hahn
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