Mit einer leicht geänderten Aufstellung gegenüber der 1. Runde traten wir im Heimspiel gegen Steppach III an. Steppach III war für uns eine Wundertüte, denn nominell sind an den ersten drei Brettern erfahrene Spieler gemeldet, ab Brett 4 kommt dann die Steppacher Jugend zum Einsatz. Bei uns waren ausgerechnet die beiden Sieger aus der Begegnung gegen Aichach verhindert:
Peter Knipfer hatte gesellschaftliche Verpflichtungen und
Sebastian Frank schwang die Keule, äh, sorry, das Squash-Racket. So rutschte
Martin Knipfer auf Poisition 1,
Lukas Plaumann spielte an Brett 2, dahinter
Ricardo Jahn und an 4
Marcel Keller. Ich übernahm von
Andreas Knipfer die Mannschaftsführung der Siebten, denn Andreas hatte in der Kreisliga I gegen Lechhausen am Spitzenbrett einen harten Job und keinen Kopf für andere Themen.
Also: Von Steppach trafen auch Jugendliche als Spieler ein, naja, erst mal nur drei. Ricardo hatte erst mal Pause.
Dieses mal wurde an unsere Jungs appeliert, doch die Bedenkzeit zu nutzen und sich die Zeit zu nehmen, in die Stellung zu schauen. Machten sie auch.
Nach 30 Minuten machte ich mal eine Runde, mein Gegner brütete über unsere Eröffnungszüge.
Bei Martin sah es sehr ausgeglichen aus, schöne Entwicklung, aber die beiden Spieler hielten sich gegenseitig gut "in Schach". Lukas stand bereits deutlich besser, hatte Mehrfigur, Mehrstellung und einen guten Angriff. Hier bestanden gute Aussichten auf einen ganzen Punkt. An Brett 3 war inzwischen auch der Steppacher eingetroffen, da gab es wohl ein Kommunikationsproblem und die hatten das Zollhaus in der Ulmer Straße 208 gesucht. Naja, auf alle Fälle rechtzeitig gekommen. Ricardo hatte eine aktive Stellung, sein Gegner trug einen Dame+Leichtfiguren-Angriff am Königsflügel vor, der aber leicht zu parieren war, danach hatte Ricardo im zentrum die deutlich besseren Perspektiven. Hoffnungsvoll. Am Brett 4 spielte Marcel dieses mal sorgfältig und ließ sich Zeit. Mit gutem Erfolg, denn er hatte bereits mit einer Gabel die gegnerische Dame gegen einen Springer abgeholt. Auch hier bestanden Hoffnungen auf einen Sieg.
Schaut gut aus.
Ich spiel dann mal wieder ein paar Züge bei meiner eigenen Partie.
Auf einmal spaziert Lukas bei uns herum und schaut sich die Partien der 3.Mannschaft an. Kurze Nachfrage: Er hat gewonnen, das ging jetzt ganz schnell. Ich muss wohl wieder nachschauen, wie es bei unseren Jungs steht.
Ich kam gerade recht, um das Finale bei Marcel zu sehen: Der Gegner hatte einen Läufer bei Marcel geschlagen und bedroht auch noch einen Turm. Jetzt könnte Marcel den Springer zurückschlagen, hätte eine etwas schlechtere Stellung aber immer noch die Dame Vorteil. Völlig ungewöhnlich und sehr beeindruckend: Marcel schlug nicht zurück, sondern schaute mal intensiv in die Stellung und gab dann ein zwingendes Matt in 3 Zügen. David Schury wurde dabei vor Stolz fast doppelt so groß: "Rat mal, bei wem Marcel in der Gruppe trainiert?".
Wir führen jedenfalls 2 : 0.
Leider schauts jetzt bei Ricardo nicht mehr so schön aus, der Gegner hat immer noch Angriff, Ricardo hat seine Dame etwas abseits und er hat wenig Potential in seiner Stellung. Ein paar Züge später läuft er dann noch in ein dummes Matt rein. Schade. Lange ordentlich gespielt, aber dieses mal noch ohne Fortune.
Jetzt spielt noch Martin.
Die Stellung ist immer noch recht ausgeglichen. Martin kann entspannt spielen, remis reicht uns. Der Gegner müsste jetzt was zeigen, auf Angriff spielen, alles riskieren. Martin bot Remis an, das wurde angenommen und Martin avancierte so zum Match-Winner.
Wir haben einen Mannschaftssieg eingefahren und unsere Jungs haben erlebt, dass sie in der Liga mitspielen können. Weiter so!