3. Weihnachtsopen 2015 - Abschlussbericht

Jetzt mit Text

So, jetzt geht's wieder. Gestern war ich körperlich (Krämpfe) und geistig am Ende, des hätt dann "an schönen Bericht" gegeben.

Ouverture:
Die Sache mit der Voranmeldung für das Weihnachts-Open hat schon einen Sinn, denn im Abraxas sind Tische und Stühle limitiert (man hat es ja auch daran gesehen, dass der Hausmeister zweimal Stühle abends während der laufenden Partien heraus- und vor der Morgenrunde wieder reingetragen hatte, weil an anderer Stelle im Haus Bedarf war). Deswegen brauche ich eine Indikation, wieviele Spieler auflaufen werden; entsprechend wird auch das Material disponiert (für bis ca 85 Spieler haben wir Spielmaterial im Schachklub, bei Mehrbedarf muss ich schauen, dass ich mir noch Material ausleihen kann) und der Turnierraum vorbereitet. Wenn dann am Spieltag 20 Spieler ohne Voranmeldung auflaufen, dann stellt mich das vor das eine oder andere Problem. Mit 80 Teilnehmern hatten wir dann gerade noch die Kurve bekommen. Und so sehr man sich über eine rege Beteiligung freut, so möchte man doch eine professionelle Spielumgebung bieten und nicht einen Pendeldienst aufmachen müssen um nötiges Material nachzubesorgen.

Nur weil ich gefragt wurde, warum die Aktualisierung der Meldeliste nur wöchentlich erfolgte: Ich hatte bis kurz vor Weihanchten einen Auftrag in Berlin, so dass ich mir Montag morgen un 2 Uhr die Auszüge geholt habe, und dann entsprechend abends in Berlin das Update gepostet habe.

Gerade noch rechtzeitig ist mir eingefallen, dass das Weihnachtsopen terminlich exakt an die Weihnachtsfeiertage anschließt und dass ich deswegen die Besorgung der Verpflegung zusammen mit den Weihnachtseinkäufen erledigen muss. Weil man ja auch sonst keinen Stress hat. Und gut, dass wir daheim einen zweiten Kühlschrank haben.

Sonata:
Die Regel, dass man ELO-auszuwertende Turniere nur einreichen darf, wenn man für jeden Teilnehmer eine FIDE-Kennzahl hat (andernfalls setzt es für jeden Teilnehmer ohne Kennzahl eine Strafzahlung) war dann das nächste Stolpersteinchen; anhand der Voranmeldungen hatte ich schon mal fehlende FIDE-Kennzahlen angefragt, bei den NAchmeldungen waren dann aber noch etliche mehr dabei. Also: Neue Anfrage.

2014 hab ich es geschafftt, die erste Runde um 9:35 zu starten, dieses Jahr habe ich eine Viertelstunde länger benötigt. Sorry für den Trubel zu Beginn.

Bei zwei Partien trat der Gegner einfach nicht an (6. und 7. Runde). Sowas finde ich äußerst unsportlich, denn wenn es am Spieltag nicht passt, kann man mir Bescheid sagen, dann nehme ich den Spieler ggf. auch nur für 1 Runde aus der Auslosung, aber gerade in den beiden letzten Runden hätte ich jewiels das Freilos auflösen können und zwei Spieler mehr hätte Schach spielen können.

Ergebnisdienst analog oder digital?
Persönlich bin ich ja kein Anhänger dieser Papier-Ergebnisdienst-und-Rundenauslosungs-Schlachten, deswegen verwende ich gerne die Beamer-Projektion. Aber anscheinend wird immer grad der Teil einer Liste angezeigt, den man nicht sehen möchte oder es gibt Leute, die einfach gerne in Lusten schmökern, jedenfalls hab ich dann auf mehrfachen Wunsch zusätzlich noch Papier bedruckt, ausgehängt und nach dem Turnier wieder weggeworfen.
Ist offenbar wie auf dem WC: Papier bleibt Papier.

A propos: Ich hab nicht ganz verstanden, nach welchem Prinzip die Papierhandtücher im Nassbereich nachgefüllt werden: am 2. tag (Montag) traf ich in der früh zwei unabhängig voreinander tätige Putzkolonnen an, trotzdem wurden keine Handtücher nachgefüllt (glücklicherweise hatte ich auf Grund der Vorjahreserfahrungen vorgesorgt), aber offenbar ist dafür dann der Hausmeister zuständig, den ich drauf ansprach, als er uns die Stühle wegtrug.

Zum Spielerischen:
Für mich ist das Weihnachtsopen ein Turnier für die Schachspieler aus der Region. Deswegen habe ich mich sehr gefreut, dass das offensichtlich auch so angekommen ist, und Spieler aus dem Raum Ulm, aus Oberbayern, aus Schwaben den Weg zu uns gefunden haben. Deswegen gibt es keine Sonderkonditionen und genau so hat es funktioniert.
Es waren lauter tolle Schachspieler da, die mit Herzblut und voller Konzentration am Brett gesessen sind, aber nach der Partie konnte man zusammen die Partie nochmal nachbetrachten, es gab kein böses Blut, keine Streitfälle, alles prima. Genauso stelle ich mir Schach, ein Schachturnier vor. Danke dafür an alle, die da waren!

Aufgefallen ist mir, dass die Spieler, die an der Tabellenspitze spielen, auch leserlicher schreiben und ihre Notationen auch vervollständigen (Züge, Ergebnis, Unterschrift). Es gibt das sicher einen causalen Zusammenhang, wobei ich nicht sagen kann, ob man das bei mehr Turnierteilnahmen lernt oder ob das daran liegt, dass im Oberstübchen mehr / eine andere Struktur vorhanden ist.

Ach ja, die Ergebnismeldung. Immer wieder eine Freude.
Also, ich habe bekommen:
- Eine Notation mit 0 - 1, die andere mit 1 - 0 (beide Formulare natürlich unterschrieben... - was prüft man da eigentlich?)
- Ergebnis einheitlich, aber die Namen waren einmal meier - huber und dann huber - meier. Auch spannend.
- Ohne Ergebniseintrag kam auch einmal, die Notationen hören einfach auf
- auch sehr hübsch: 1 - 0 und 1/2 da war wohl der Wunsch der Vater des Gedankens (oder der schwarze Ritter bei "die Ritter der Kokosnuss": ok, sagen wir unentschieden?)
In der Regel habe ich das Ende der Partie mitbekommen oder ich hatte noch beide verfügbar um das ganze klären zu können.

Zeitnot
Hier hatten wir mehrere Spezialisten, denen bei 2 Stunden oder 1 Stunde auf der Uhr beim besten Willen nix einfallen wollte. Bei 5 Minuten auf 20 Züge gehts dann besser. Ist dann etwas enstrengend, wenn man 5 Partien parallel im Auge behalten soll, die über den Raum verteilt sind. Aber so komme ich auch auf meine Bewegung. Vielleicht hätte ich einen Schrittzähler tragen sollen. Mal drüber nachdenken.
Witzigerweise haben die Spieler mit den Digitaluhren ihre Zeitkontrolle immer geschafft (naja, das eine oder andere mal auch zu Lasten ihrer Stellung), dabei kamen sie auch mehrmals besser aus der Stellung als ihr Kontrahent mit dem üppigen Zeitguthaben. Für meine Nerven ist sowas nicht gut.
Ironie des Schicksals: Die beiden Partien, die durch Zeitüberschreitung entschieden wurden, fanden an Brettern mit analogen Uhren statt.

Eingreifen des Schiedsrichters: War nur marginal erforderlich, keine einzige Remisreklamation bei unter 2 Minuten (war auch nie gerechtfertigt), alles prima.

Nota:
Die Liste der Preisträger:

Rangliste: Stand nach der 7. Runde
RangTeilnehmerTitelVerein/OrtPunkteBuchhSoBerg
1.Pogan, NikolasFMSK Schwäbisch Hall6.031,525.25Turniersieger
2.Oberst, Thomas Post-SV Ulm6,030.025.25
3.Niedermeier, Thomas SG Pang-Rosenheim5.532.023.00
4.Müller, Dr.WernerFMSK 1908 Göggingen5.033.522.50Augsburger Stadt- und Kreismeister 2016
5.Rentschler, Hans-Jürgen TSV Langenau5.033.023.00
7.Reimann, Sebastian SK Kriegshaber5.028.018.25Ratingpreis: Bester Jugendspieler
20.Lindner, Dominik SK Friedberg im GSV4.521.513.50Ratingpreis: Bester Spieler TWZ<1800

Die Siegerehrung wurde vorgenommen vom 1. Vorsitzenden des Schachkreisverbands Augsburg, Thorsten Zehrfeld.

Ganz interessant: Thomas Niedermeier holte genausoviele Punkte wie im Vorjahr, rutschte aber einen Platz ab (von 2 auf 3). Dr. Christoph Hahn machte ebenso genausoviele Punkte und Wertungspunkte wie im Vorjahr, rutschte aber um 1 Platz aus den Preisrängen ab.

Finale:
Mein Dank an alle Helfer aus dem SK kriegshaber:
Beim Aufbau haben geholfen:
Andreas Knipfer, Ralf Gerber, Josef Fischer, Sebastian Frank
Beim Turnier haben mir bei Essenstand und Ergebniseintrag geholfen:
Sebastian Frank, Oli Adam, Wolfgang Buchert, Thomas Städele
Und beim Abbau konnte ich auf folgende Helfer Zählen:
Rald Gerber, Roman Ziegler, Thomas Städele
sowie Manfred Wiedemann und Wolfgang Buchert.
Herzlichen Danke an alle!

Von den Teilnehmern möchte ich Herrn Cajkovski hervorheben, der mit 90 Jahren 4 Punkte holte, mehrfach fast 5 Stunden Partien absolvierte, immer sehr freundlich war und bei der TWZ-1800 Wertung auf Platz 3 landete. Respekt!

Abschließend muss ich sagen, dass es ein sehr schönes Turnier war, dass es für mich aber an meine persönlichen Grenzen ging. Ich muss das entweder organisatorisch anders aufstellen oder ich muss es sein lassen. Die 4 Tage sind mir massiv an die Substanz gegangen. Nachdem wir im Abraxas keine Kühlmöglichkeiten haben, musste ich jeden morgen um 6 Uhr aufstehen und frisch einkaufen. Am Abend, wenn Ergebnisdienst gemacht war, war noch der Turniersaal aufzuräumen und für die nächste Runde herzurichten, danach war alles, was wir für Lebensmittel brauchten, noch lebensmittelecht zu spülen (das habe ich dann zu hause gemacht), so dass meine Tage von 6 Uhr bis 23 Uhr gedauert haben.

Ich danke allen Teilnehmern und Helfern und wünsche allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und für 2016 nur alles Gute!

Auf Wiedersehen!



Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
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Kommentare zu dieser Meldung:

Name und ZeitpunktKommentar
Helmut Keßler schrieb am 31.12.2015 gegen 14:44 Uhr Hallo Frank, vielen Dank für dieses tolle Turnier mit dem besonderen familiären Charme. Auch als Zuschauer war das ein schönes Turnier. Klasse waren auch die humorvollen Statusmeldungen während des Turnieres. So erfuhr man zeitgleich via Internet über Erfolg oder Misserfolg seiner Schachfreunde, die aktiv mitspielten.
Dir und Deinen Helfern einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Hofmann, Werner schrieb am 31.12.2015 gegen 17:27 Uhr Hallo Frank, vielen Dank an dich und alle Helfer für das schöne Turnier. Ich hoffe du bist nicht zu geschafft. Wäre schade, wenn es nächstes Jahr nicht mehr stattfindet.
Wolfgang Malcher schrieb am 31.12.2015 gegen 21:42 Uhr Hallo Ecki! Danke für diesen tollen Bericht! Auch wenn es bei mir. Nicht geklappt hat zu helfen, so habe ich mich alle paar Stunden über das Turnier im Netz informiert. Hoffe, dass es nächstes Jahr klappt zu kommen, damit Du etwas weniger Stress hast. Beim AFRO kannst jedenfalls auf mich zählen, denn da habe ich Urlaub.... :-). Dir, deiner Familie und allen Schachfreunden vom SKK wünsche ich ein gutes neues Jahr, vor allem aber Gesundheit!


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