Starkes Resultat unserer Jugend (U10, U8)

Julian Niedermayer und Felix Grabowski vorne mit dabei

Anreise und Übernachtung


Am Freitag, den 04.02.2005 haben wir uns mit einer kleinen Auswahl unserer talentiertesten Jugendlichen der Altersklassen U8 und U10 auf die Reise in das etwa 200 km entfernte Forchheim begeben. Mit von der Partie waren Christoph Baiter, Felix Grabowski, Armin Straller und unser außergewöhnlich starker Neuzugang Julian Niedermayer, der zuletzt bei der Augsburger Kreiseinzelmeisterschaft mit einem sehr souveränen ersten Platz in der U10 überzeugen konnte. Als Fahrer, Trainer, Betreuer und Mädchen für alles fungierten Lothar Sepp und ich (Peter Grabowski).
Gegen 19:30 Uhr trafen wir in dem 15 Autominuten von Forchheim gelegenen Örtchen Leutenbach ein, wo wir in Gundas Pension unser Quartier für die Nacht bezogen. Wir wurden dort von der über 70 jährigen Besitzerin Gunda Alt, die ihre Pension ohne fremde Hilfe führt, überaus freundlich empfangen. Von überschüssiger Energie war nach der doch sehr anstrengenden Reise nicht die Rede und so trollten wir uns nach einem kurzen Nachtmahl recht zügig in unsere Kojen. Den nächsten Tag begannen wir mit einem gemütlichen Frühstück. Anschließend verstauten wir unser Gepäck, verabschiedeten uns von Frau Alt und machten uns zum Turnierort auf.


Gunda Alt - Lothar gibt letzte Tipps vor dem Turnier (hier: Zangentaktik)

Das Turnier


Nach der Anmeldung und allgemeinen Begrüßung des Turnierleiters begann das Turnier dann pünktlich um 10:15 Uhr. Im Unterschied zu den meisten Rapid-Turnieren wurden die sieben Runden dieses Turniers mit 15 statt 20 Minuten pro Spieler und Partie gespielt. Am Ende erwies sich das als vollkommen ausreichend und hat sehr dazu beigetragen die Leerlaufzeiten zu minimieren.


Der Turniersaal im Gasthaus Roter Ochs

Bericht zur U10


Unglücklicherweise musste in der U10 mit ungeraden 51 Spielern gespielt werden, was sieben Spielern zwar einen kampflosen Punkt, dafür aber auch eine gute halbe Stunde Langeweile bescherte.
Wie Lothar mir berichtete rollte Julian die ersten vier Runden wie ein unangreifbarer Panzer über seine wehrlosen Opfer hinweg.


Julian - siegessicher

In Runde fünf traf Julian auf den später viertplatzierten Leon Mons vom SC Forchheim, der ihm durch starkes Spiel einen ganzen Turm abrang. Im Schwerfigurenendspiel war Julian dann der Glücklichere und konnte die Dame seines Gegners ergaunern, der sofort aufgab, obgleich es mit Julians Zeit nicht sehr gut bestellt war. Auch in der darauf folgenden Runde hatte Julian mit Alexej Sidorov vom SW Nürnberg Süd eine sehr harte Nuss zu knacken. Alexej hatte Julian mit Schwarz bereits in der Eröffnung total überspielt und stand klar besser. Nachdem er jedoch dann auch noch auf einen Damengewinn verzichtete, hatte sich Julian soweit konsolidiert, dass er nun selbst zum Angriff übergehen konnte. Im weiteren Verlauf kostete Alexej dies zunächst einen Turm und später die Partie. In der letzten Runde hatte Julian die Ehre gegen eines der sechs Mädchen anzutreten. Möglicherweise hat er seine Gegnerin Hanna-Marie Klek ein wenig unterschätzt und spendierte, wie ein echter Gentleman, bereits im fünfzehnten Zug einen Springer. Der Fairness halber muss gesagt werden, dass Hanna-Marie Julians Schwäche in Form einer überlasteten Dame erkannte und sofort verwertete. In der Folge konnte Hanna-Marie noch eine Qualität gewinnen, das verbleibende Material durch konstant starkes Spiel abtauschen und im Bauernendspiel mit einem Mehrturm routiniert und mühelos den Punkt für sich verwandeln. Da Julian nach Runde 6 das Feld noch mit einem Punkt Vorsprung auf Distanz gehalten hatte, wurde es jetzt noch einmal spannend. Ausgerechnet hier hat ihn das Glück dann doch noch verlassen und er verpasste knapp hinter Hanna-Marie Klek den ersten Rang. Dennoch kann man Julian für diese enorme Leistung nicht genug loben, denn mit einem derart starken Feld, bei dem der als haushoher Favorit gehandelte Georg Müller vom SC Höchstadt/Aisch (nur) den sechsten Platz erreichte, hatte niemand gerechnet. Auch Julians einzige Verlustpartie in der letzten Runde erscheint in einem ganz anderen Licht, wenn man bedenkt, dass Hanna-Marie Klek bereits Gegner mit einer DWZ von über 1700 geschlagen hat.
Auch unser zweites U10-Talent Christoph Baiter erwischte einen hervorragenden Start. Gleich in der ersten Runde krönte er seine Partie mit einem dreizügigen Matt. In Runde zwei jedoch wurde er dann gegen Julian gelost und musste durch ein geschicktes Abzugsmanöver seines Gegners bereits erheblich Federn in Form eines ganzen Springers lassen. Das schockierte ihn dann wahrscheinlich derart, dass er gleich im Anschluss noch die Dame gab, was es Julian dann sehr leicht machte sich nach nur fünf weiteren Zügen den Punkt zu sichern. Auch in den folgenden zwei Runden wollte es bei Christoph einfach nicht klappen.


Christoph - nachdenklich

In Runde fünf musste Christoph gegen den vermeintlich schwächeren Maximilian Moritz vom FSV Großenseebach antreten. Bereits in der Eröffnung überließ er seinem Gegner überflüssigerweise die Qualität. Im weiteren Verlauf blitzten Christophs Fähigkeiten dann kurz auf und er gewann fast mühelos einen ganzen Turm, was unter dem Strich ein Plus von einem Springer ergab. Aber anstelle die Damen zu tauschen und so in ein sehr aussichtsreiches Endspiel mit einer Figur mehr einzulenken, gab Christoph seine Mehrfigur wieder her und lies sich wenig später einzügig mattsetzen.
Bis hierhin schien Christoph völlig von der Rolle zu sein, konnte sich in den letzten beiden Runden aber wieder fangen und punktete hier ohne Probleme. Trotzdem reichten seine drei Punkte nicht, um ganz vorne mitzumischen. Am Ende blieb nur der etwas enttäuschende 33. Platz für Christoph.
Zum Schluss möchte ich die für mich überraschend starke Leistung der teilnehmenden Mädchen herausheben, die mit Hanna-Marie Klek (Platz 1), Leonie Stohl (Platz 3) und Bianca Stolcz (Platz 5) ganz vorne mitgespielt haben. Ich hoffe dies ist ein kleiner Anreiz für unsere Spielerinnen auch mal nach den Sternen zu greifen.


Die Besten der U10


Bericht zur U8


Die U8 startete wie erwartet mit erheblich weniger Teilnehmern als die U10. Trotzdem konnte man bei der Durchsicht der Teilnehmerliste so klangvolle Namen wie Dominik Nöttling (SC Pottenstein) und Tobias Peng (Konacher SK) entdecken. Das waren die besten Voraussetzungen für unsere hoffnungsvollen Nachwuchstalente Armin und Felix, ihre in den letzten Monaten erworbenen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Unglücklicherweise mussten die beiden gleich in der ersten Runde gegeneinander ran. Die beiden spielten wie wenn es um das eigene Leben ginge und schenkten sich wirklich nichts. Felix hatte, von einem einzügigen und nicht mehr deckbaren Matt bedroht, am Ende die glücklichere Hand und konnte sich durch ein Treppenmatt den Sieg holen.


Felix - eiskalt erwischt?

Gleich in Runde zwei musste Felix gegen den später zweitplatzierten Tobias Peng antreten, der ihn die ganze Partie hindurch nicht zum Zuge kommen lies und schließlich auch noch mitten auf dem Brett mattsetzte. Felix berührte das anscheinend nicht besonders, denn er rächte sich gleich in Runde drei an Daniel Hofmann für die peinliche Niederlage der letzten Runde. Nach der Mittagspause wirkte Felix gegen Daniel Ullrich etwas unkonzentriert. Zuerst überließ er seinem Gegner nach einem regelwidrigen Zug einen Springer und nach zwei weiteren Zügen sogar noch einen Läufer, was den Punktgewinn für den am Ende drittplatzierten Daniel sehr erleichterte. Zwei Siege in den Runden 5 und 7 und ein Remis nach einem eher überflüssigen Damenverlust in Runde 6 ergaben zusammen 4,5 Punkte was am Ende für Platz 4 reichte. Für den jüngsten Teilnehmer des Turniers ist das sicherlich eine außergewöhnliche Leistung, die noch auf so manches hoffen lässt.
Armin musste die Schlappe aus Runde eins gegen Felix wegstecken und bekam in Runde zwei von Niklas Enderlein gleich noch mal eins aufs Dach! Glücklicherweise konnte er sich aber fangen und punktete in den beiden nächsten Runden.


Armin - Schritt für Schritt zum Sieg

In Runde fünf bekam Armin dann in Stephan Ratscheu vom SC Postbauer-Heng, dem später fünftplatzierten einen Gegner vorgesetzt, dem er nichts entgegenzusetzen hatte. Armin steckte jetzt jedoch nicht den Kopf in den Sand und kämpfte konzentriert weiter, was ihm in den verbleibenden beiden Runden zur Belohnung zwei weitere Punkte einbrachte. Seine vier Punkte reichten am Ende zu einem respektablen achten Patz. Bedenkt man, dass der fünftplatzierte auch nur vier Punkte vorweisen konnte, könnte man sich Armin auch ganz gut im oberen Drittel des Feldes vorstellen und das wäre im Vergleich zur vergangenen Saison schon eine erhebliche Steigerung. Wenn er seine gröbsten Schwächen noch in den Griff bekommt, klappt das sicher.


Die besten der U8 und Turnierleiter Udo Güldner


Resümee


Zusammenfassend kann ich sagen, dass das Turnier sehr gut organisiert war (Ausschreibung, Wegbeschreibung, Website). Der aufgestellte Zeitplan wurde nahezu perfekt eingehalten.
Leider gab es nur für die jeweils erstplatzierten einen Pokal und für die ersten fünf jeder Gruppe eine Urkunde. An Sachpreisen gab es für jeden Teilnehmer zwei Überraschungseier. Das ist meiner Meinung nach einfach etwas zu wenig für ein solches Jungendturnier. Hier haben alle anderen Jugendturniere an denen ich bisher zu Gast war mehr geboten. Das Essensangebot (Tortellini in Sahnesoße) kam bei unseren Jugendlichen und uns Trainern leider nicht so gewaltig an. Hier hätten wir uns noch eine Alternative gewünscht.
Insgesamt gesehen war das Turnier aber, vor allem wegen seiner hochklassigen Besetzung, zu der wir einen nicht unerheblichen Teil beitragen durften, die lange Reise wert.


Unser Team von hinten nach vorne und von links nach rechts:
Lothar, Peter, Armin, Julian, Christoph, Felix

Hier die offiziellen Tabellen

Abschlusstabellen

Lothar hat sich die Mühe gemacht und einige Partien mitgeschrieben. Anbei einige Kostproben.

Partien


Autor dieser Meldung:Peter Grabowski
Zuletzt geändert von: ALTDATENÜBERNAHME PROWIDE (am 05.12.2008)
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