Erste Mannschaft holt wichtige zwei Mannschaftspunkte gegen Rottal

Nachdem wir bereits dreimal mit schmerzhaften 3,5 : 4,5 verloren haben - besonders schmerhaft war der Verlust gegen den Abstiegskonkurrenten aus Dillingen - lag bereits recht großer Druck auf uns. Man will ja auch aus eigener Kraft den Abstieg vermeiden, nachdem wir bereits letzte Saison inder Oberliga nur noch theoretische Abstigeschancen hatten und diese konsequent nutzten. Hätte, hätte... Passau damals nicht...

Heuer möchte ich nur höchst ungern sagen müssen: "Hätte Gröbenzell den Klassenerhalt geschafft und hätten wir gegen... nicht ...".


Insofern ist es zwar beruhigend, dass Gröbenzell gegen Kelheim gewonnen hat und möglicherweise nur eine Mannschaft aus der Landesliga absteigt (falls Gröbenzell den vorletzten Platz halten kann), soll aber kein Ruhekissen für uns sein. Zudem wussten wir das ja noch nicht.

Hätte Freising gegen Weilheim verloren, wären wir auch gesichert. Freising hat aber 4 : 4 gespielt und sträubt sich vehement gegen den Abstieg.

 

Jetzt aber erstmal Schluss mit den Rechnungen, Aufzählungen, Hättes und Abers... zum Kampf gegen Rottal (die auch mit dem Rücken zur Wand spielen):

Michael ersetzte Reinhold an Brett eins formidabel. Martin Riediger holte mit weiß keinen Vorteil aus der Eröffnung. Für mich sah es sehr nach Beton aus, was Michael aufbaute. Grundsolide und mit sehr übersichtlicher Verlustgefahr. Folglich kam das Remis recht bald. Es isr kaum zu glauben, aber wir haben an Brett eins noch keinen vollen Punkt abgegeben und stehen mit sieben Remisen und einerm Sieg mit plus 1 da. Und das bei den Gegnern, die gegen uns auflaufen.

 

Andi an Brett zwei kam gegen Alexander Müller (ein junger, starker Spieler, nominell Favorit) sehr gut aus der Eröffnung. Man weiß nie, wie sich psychologisch eine "lange Rochade" in den ersten Runden auswirkt. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass sich Andi davon beindrucken ließ. Er spielte wie aus den vergangenen Jahren gewohnt sehr sicher und solide und holte sich den vollen Punkt. Ich habe aber nicht gesehen, wie es konkret dazu kam.

 

Paul spielte an Brett drei gegen den Routinier Josef Ager. Die Eröffnung sah für mich sehr gut für Paul aus. Wenn man den katalanischen Bauer behalten kann, einen Springer auf der dritten Reihe einpflanzen kann, dann sollte nicht allzu viel anbrennen. Natürlich bekommt man das meist nicht für umsonst. Josef Ager hatte aktives Figurenspiel mit potentiellen taktischen Drohungen. Ich dachte, Paul müsse "nur noch" seinen f-Springer ins Zentrum setzen und er habe taktisch alles im Griff. In der ersten Schnellanalyse scheint das auch so gewesen zu sein. Nur leider wählte Paul eine andere Abwicklung, wodurch er leider doch taktisch ausgetreten wurde.

 

Ich kam an Brett 4 gegen Patrick Bensch. Ich muss zugeben, dass ich vor Patrick viel Respekt habe. Er spielt taktisch stark und ist auch positionell findig und gut. Entsprechend intensiv habe ich mich vorbereitet. Komisches Gefühl, Sizilianisch mit Weiß auf dem Brett zu haben, wenn man selbst jahrelang genau das mit Schwarz spielt. Patrick wich aber recht bald von der mir bekannten Theorie ab, ich konnte aber die mir bekannten Motive nutzen. Jedenfalls wurde die Stellung sehr früh ziemlich bizarr. Mein Computer blickt auch nicht ganz durch. Erst gibt er immer wieder Patrick starken Vorteil, revidiert das aber bei entsprechender Rechentiefe. Patrick umging einen Königsangriff auf seinen Monarchen, indem er zwei Bauern opferte, dafür stand ich mit dem meinen im Zentrum und konnte nicht mehr rochieren. Am Ende kam ein Turmendspiel heraus, das deutlich besser für mich ist. Patirck hatte hier nur noch Sekunden auf der Uhr und lebte vom Aufschlag. Er musste aber wichtige Endspielentscheidungen treffen, während ich genug Restzeit hatte. Letzten Endes fiel dann das virtuelle Plättchen und ich hatte den wichtigen Punkt.

 

Robert hatte es an Brett 5 mit dem routinierten und nominell favorisierten Hans Wagner zu tun. Es folgte eine Theorieschlacht, die Robert für sich entschied. Die Frage war nur, ob er gewinnt oder es nur remis wird. hans Wagner hatte zu spät begonnen, sich aktiv zu wehren und kam in ein Mittel-, dann Endspiel mit einem Minusbauern. Robert spielte alles sehr präzise und sauber und holte einen weiteren wichtigen Punkt für uns.

 

Thomas spielte an Brett 6 gegen Klaus Schwarzmeier. Es war ein Duell auf Augenhöhe. Thomas kam gut aus der Eröffnung, es tauschte sich der Damenflügel ab und die Bauernstruktur wurde symmetrisch. Um etwas Leben in die Stellung zu bringen, veränderte Thomas die Bauernstruktur und ließ sich einen Isolani verpassen, hatte dafür das Läuferpaar. Allerdings ist es bei Bauern auf einem Flügel natürlich nicht so wertvoll. Nachdem der Mannschaftkampf aber nicht klar war, aber eher besser für uns aussah, stellte Thomas auf Sicherung um und bot Remis. Der Gegner musste ablehnen und versuchte auf verschiedenen Wegen, Druck aufzubauen. Sowas geht oft sogar ganz schief. Er drohte dann in einem Turmendspiel mit einem Minusbauern zu landen und war daher dann zu einer Zugwiederholung gezwungen. Sprich: Thomas holte den halben Punkt.

 

Helmut sprang kurzfristig für den leider erkrankten Sebastian ein (der heute sogar ins Krankenhaus musste, jetzt aber wieder daheim ist - wir drücken alle die Daumen und wünschen gute Besserung!). Sein Gegner, Gerhard Spiesberger hat sage und schreibe einen DWZ-Puntk mehr als Helmut. Die beiden neutralisierten sich auch. Gerhard Spiesberger hatte sich zwar einen leichten Vorteil herausgearbeitet und lehnte daher auch ein Remisangebot ab, aber mit sauberem Spiel sollte nicht zu viel anbrennen können. Leider stellte Helmut dann Material ein und der Kas war biss'n. Passiert immer wieder und jedem.

 

Johannes, unser Mister 100 Prozent, kam gegen einen Ersatzmann der Rottaler, und zwar gegen Norbert Frühauf zum Einsatz. Und siehe da, diesmal griff der Gegner an, opferte auch eine Figur in Joannes' Königsstellung. Nur drohte nichts wirklich konkretes und der Angriff verpuffte. Johannes blieb mit einer komfortablen Figur mehr gegen zwei Bauern übrig - mit je zwei Türmen plus Springer und ein Zusatzläufer für Johannes. Am Ende liefen nur noch Thomas' und Johannes' Partien beim Stand von 3,5 : 2,5 für uns. Johannes spielte ganz ruhig, kontrollierte wichtige Felder und schnürte den Gegner ein, sodass dessen Freibauern nicht ins Rollen kamen. Aber auch hier gilt der Spruch mit den Pferden und der Apotheke. Nachdem Thomas dann den vierten Brettpunkt für uns gesichert hat, bot Johannes mannschaftsdienlich ein Remis an, damit wir sicher die beiden Mannschaftspunkte holen (dass Freising unentschieden geschafft hatte und Brettpunkte wichtig sein können, wussten wir da ja nicht). Es war prinzipiell genau die richtige Entscheidung. WQer weiß, was am Ende einer langen Partie nicht alles passieren kann. Und zwei Bauern sind auch zwei Bauern.

 

So hatten wir ein letzten Endes deutliches 4,5 : 3,5 erreicht. Es hätte höher ausfallen können (Paul, Helmut), aber es hätte auch dumm laufen können (ich hätte mein Chaos auch verlieren können).

 

So, wir haben die zwei Mannschaftspunkte, die wir so dringend gebraucht haben. Sind wir jetzt sicgher vor dem Abstieg? Ähm, leider nein... theoretisch kann es noch dumm laufen. (Jetzt kommen doch die Wenns und Abers)

 

Verliert Rottal die letzte Runde gegen Garching, können wir nicht mehr absteigen.

Gewinnt Dillingen gegen Freising oder spielt unenstschieden, können wir nicht absteigen.

Gewinnt Rottal (oder spielt unentschieden) und Freising gewinnt gegen Dillingen, kann es so ausgehen:

Verlieren wir "nur" 1,5 : 6,5 gegen gegen Tarrasch, so haben wir 33 Brettpunkte. Gewinnt dann Freising mit 6 : 2, haben sie 33,5 Brettpunkte, dafür aber Dillingen nur 31 und ist hinter uns. Gewinnt Freising höher, sind wir natürlich auch vor Dillingen. Gewinnt Freising aber mit exakt 5,5 : 2,5, so hat Freising genau 33 Brettpunkte, ist also mit uns gleichauf. Ich glaube, dass dann der direkte Vergleich zählt und den haben wir gewonnen. (P.S.: Ich habe in der Turnierordnung nachgelesen - erst zählt dann die Anzahl der Siege - da liegen wir vor Freising; mit Dillingen wären wir im Fall der Fälle gleichauf; dann zählen die Gewinnpartien, dann die Siege mit Schwarz und erst dann der direkte Vergleich).

Gewinnt Freising aber mit 5 : 3, fehlt ihnen ein halber Brettpunkt. Ergo: bei 1,5 : 6,5 halten wir die Klasse.
Verlierne wir aber 1 : 7 (oder höher), so kann uns sowohl Dillingen als auch Freising bei einem passenden Sieg von Freising überholen. Ganz blöd wäre ein 0:8, dann braucht Freising nur 4,5 : 3,5 zu gewinnen (jeder Sieg bis 5,5 : 2,5 wäre dann für uns dumm, höhere Siege heißen zu wenig Brettpunkte für Dillingen).

Ergo: wir brauchen noch 1,5 Brettpunkte, am besten 2 Brettpunkte, dann können wir nicht mehr eingeholt werden. So halten wir aus eigener Kraft die Klasse.

Sobald Rottal verliert, sind wir gesichert. Sobald Dillingen nicht verliert, sind wir gesichert. Sobald Gröbenzell nicht absteigt, sind wir gesichert. Aber diese "Sobalds" sind mir egal. Wir holen Brettpunkte, am besten noch einen oder zwei Mannschaftspunkte. Tarrasch muss erstmal gegen uns gewinnen! Dann muss man auch nicht rechnen. Die Spannung, ob am Ende der Blick auf den Ligamanager Abstieg oder Klassenerhalt zeigt, will ich nicht mitmachen. Punkt! :-)

 

Hier die Statistik und der Tabellenstand zum Selberrechnen:

 

2SK Kriegshaber 1DWZELO-SC Rottal 1DWZELO4½ - 3½
12Bintakies, Michael21562190-1Riediger, Martin22192290½ - ½
23Stör, Andreas21652185-4Müller, Alexander225021451 - 0
34Demel, Paul21482176-5Ager, Josef207321350 - 1
45Hahn, Christoph, Dr.21272179-6Bensch, Patrick212021871 - 0
56Reimann, Robert20592165-7Wagner, Hans214121831 - 0
67Reis, Thomas21542193-8Schwarzmeier, Klaus21322148½ - ½
710Schönau, Helmut2008 -9Spiesberger, Gerhard200920470 - 1
813Mitterwald, Johannes19172115-16Frühauf, Norbert18961925½ - ½
Schnitt:20912171-Schnitt:21052132 

 

 

RangMannschaft 12345678910 MPktBPkt
1.SK Weilheim 1** 5455414 - 238,5 - 25,5
2.Münchener SC 1836 1 **356411 - 537,0 - 27,0
3.SC Tarrasch 45 München 1** 46511 - 535,5 - 28,5
4.SC Garching 1980 25**4 410 - 634,5 - 29,5
5.SV Deggendorf 134**4 8 - 831,5 - 32,5
6.SK Kriegshaber 14 **557 - 931,5 - 32,5
7.SC Dillingen 1334** 67 - 929,0 - 35,0
8.SC Rottal 132 **6 - 1030,0 - 34,0
9.SK Freising 144243 **5 - 1127,5 - 36,5
10.TSV Trostberg 134 32**1 - 1525,0 - 39,0


Autor dieser Meldung:Christoph, Dr. Hahn
Aufrufe:Dieser Artikel wurde bisher 505 Mal gelesen.
Terminvorschau:
Zirbel-Cup Runde 6, Beginn 19:30 Uhr am Freitag, 26.04.2024

Kreisliga 2: Kriegshaber IV - SF Augsburg V, Beginn 18:00 Uhr am Samstag, 27.04.2024

Kreisliga 2: Kriegshaber V - Caissa Augsburg II, Beginn 18:00 Uhr am Samstag, 27.04.2024

Oberliga Bayern: NT Nürnberg - Kriegshaber I, Beginn 10 Uhr am Sonntag, 28.04.2024

Alle Saisontermine

Künftige Termine




Aktuelle Downloads:
Alle Partien des AFRO-A 2023 (PGN-Format)
(Dateigröße: 218.92 KB)

Schwäbische Meisterschaft 2024
(Dateigröße: 168.66 KB)

Beitrittsformular Jugendliche
(Dateigröße: 92.43 KB)

Alle Partien des Augsburger Weihnachts-Opens 2023 im Format .pgn
(Dateigröße: 127.75 KB)

Satzung des Schachklubs Kriegshaber
(Dateigröße: 108.62 KB)

Alle Partien des AFRO-A 2022 (PGN-Format)
(Dateigröße: 211.47 KB)

Beitrittsformular Erwachsene
(Dateigröße: 91.84 KB)

SEPA-Lastschrift für Mitgliedsbeiträge
(Dateigröße: 95.79 KB)

Ausschreibung Zirbel-Cup 2024
(Dateigröße: 217.41 KB)

   Datenschutz     |    Haftungsausschluß     |    Administration / Redaktionssystem     |    Impressum

Anzahl der Zugriffe seit 21.12.2008 um 18:46 Uhr: 835621

Powered by PHP 7.2