Auswärtssieg der dritten Mannschaft in Mering


Betrifft Mannschaft: 3. Mannschaft (Kreisklasse I)

Da ich zum Zeitpunkt, wo ich diese Zeilen schreibe, die Ergebnisse der anderen Mannschaften noch nicht kenne, weiß ich nicht, ob wir heute bereits den Wiederaufstieg eingetütet haben - aber falls nicht, so sind wir jedenfalls auf einem guten Weg dorthin.

In der heutigen fünften Runde der Kreisliga II Augsburg hatten wir auswärts beim Schachklub Mering anzutreten. Als sehr angenehm empfand ich schon letztes Jahr dort das ruhige Spiellokal der Meringer Schachfreunde in der Kulturwerkstatt, mit  großen Tischen, die den Spielern viel Ellenbogenfreiheit bieten. Dazu edles Spielmaterial mit schönen Figuren (kein gemischtes Sammelsurium aus fünf unterschiedlich aussehenden Figurensätzen wie bei unseren eigenen Heimspielen - tja, ich muss es leider sagen). So macht das Hobby Schach am Samstagabend Spaß!

Der Kampf verlief zu unseren Gunsten. Mit Blick auf die Wertungszahlen waren wir haushoher Favorit, vor allem auch deshalb, weil Mering von seiner gemeldeten Stamm-Acht nur die ersten drei Spieler auch tatsächlich an die Bretter bekam. Die Einzelergebnisse:


Nr.Mering IIIDWZ-Nr.Kriegshaber IIIDWZ2½-5½
01Kürschner, Ernst Michael1903-01Gergen, Harald19820-1
02Haubrich, Michael1867-02Rehe, Walter18961-0
03Schwarzmann, Winfried1714-03Städele, Thomas16990-1
11Müller-Zurlinden, Johann1585-04Dr. Beck, Erich15331-0
16Widl, Bernhard1301-05Kling, Maximilian17760-1
17Thurner, Martin1315-06Weimer, Lothar16950-1
22Penovici, Philip999-07Schneider, Stefan1721½-½
34Selmayr, Lukas-----21Kiechl, Stefan16460-1



Brett 1:
Harald Gergen hatte am Spitzenbrett so schnell gewonnen, dass er schon wieder auf dem Weg zurück nach München war, bevor ich überhaupt die Chance hatte, von seiner Partie etwas zu beobachten. Von Maxi Kling erfuhr ich später, dass Harald einen furiosen Angriff unter Opfer einer Leichtfigur inszeniert hatte, der einfach durchschlug und zum Sieg führte.

Brett 2:
Nein, es war wirklich nicht Walter Rehes Tag! Nicht nur, dass er seinen Kaffee verkleckerte und zwei seiner Colaflaschen beim Transport so stark geschüttelt worden waren, dass beide nach dem Öffnen ihren Inhalt großzügig auf Walter und den Boden ergossen (was James Bond übrigens nicht passiert wäre - der trinkt seinen Martini bekanntlich immer gerührt, nicht geschüttelt). Am Brett geriet er als Schwarzer im London System in ein ungewöhnliches Endspiel, bei dem sämtliche Schwerfiguren abgetauscht waren und die Gegner nur noch ihre vier Leichtfiguren und je sieben Bauern hatten. Nur die beiden c-Bauern fehlten. Walter stand zunächst gedrückt, konnte sich aber befreien und durch anfangs schöne Endspielführung sogar einen wichtigen Bauern gewinnen. Als er sich gerade anschickte, noch einen zweiten Bauern zu gewinnen, verlor er aber durch die zähe Gegenwehr seines erfahrenen Gegners allmählich den Faden, machte einige ungenaue Züge und - ließ schließlich, immer noch mit Mehrbauer in allerdings schon unklarer Stellung, seine gesamte restliche Bedenkzeit ablaufen, so dass er sogar durch Blättchenfall verlor! Walter war offenbar gar nicht mehr darüber orientiert, dass er sich bereits in der Endspurtphase befand, wo es keinen weiteren Zeitzuschlag mehr gibt. Was man allerdings auch hervorheben muss, ist die großartige Verteidigungsleistung seines Gegners Michael Haubrich, der das lange Zeit klar verlorene Endspiel äußerst zäh verteidigte und Walter bis zum Schluss Probleme stellte. Dies war ein wahrhaft großer Kampf, wenn auch eine völlig unnötige Niederlage für uns. Es war auch die letzte beendete Partie des Abends.

Brett 3:
Auch unser Kapitän Thomas Städele musste heute hart arbeiten, bis er den ganzen Punkt einfahren konnte. Mit den weißen Steinen spielte er im Sizilianer den Grand-Prix-Angriff. Im Mittelspiel konnte er am Damenflügel einen Bauern erbeuten und wickelte dann in ein Turmendspiel ab, in dem er noch einen weiteren Bauern gewinnen konnte. Die Verwertung des Vorteils zog sich zwar hin, war jedoch nie gefährdet.

Brett 4:
Dr. Erich Beck hatte Schwarz und musste gegen die Englische Eröffnung seines Gegners standhalten, was ihm leider nicht gelang. Im Mittelspiel wurde er am Damenflügel durch eine Bauernwalze des Weißspielers langsam erdrückt; der abschließende Damenverlust beschleunigte so gesehen nur die ohnehin unvermeidliche Niederlage.

Brett 5:
Maxi Kling spielte mit Weiß gegen den Sizilianer seines Gegners die Rossolimo-Variante und kam gut aus der Eröffnung. In der Endphase der Partie hatte er einen Turm mehr gegen einen gedeckten Freibauern des Gegners. Die technische Verwertung des Vorteils vollzog Maxi überzeugend und kam zu einem klaren und verdienten Sieg. Mit seinem Punkt zum Zwischenstand von 4½:1½ für uns stellte er den Mannschaftssieg sicher.

Brett 6:
Am sechsten Brett wurde ich selbst (Lothar Weimer) mit den schwarzen Steinen spielend von meinem Gegner total verunsichert, weil er den mir noch nicht so vertrauten Stonewall-Holländer a tempo herunterblitzte und dabei einige schräg aussehende Züge einbaute. Diese konnte ich nicht nur nicht widerlegen, sondern kam sogar in eine dubiose Lage. Hier ist dringend eine Nachhilfestunde bei Michael fällig! Mittels Figurentausch-Notbremse konnte ich das dominierende Läuferpaar des Gegners halbieren, allerdings auf Kosten ungleichfarbiger Läufer, so dass die Stellung total ungewinnbar wurde. Dass ich sie dann trotzdem gewann, ist nur der tatkräftigen Mithilfe meines Gegners zu verdanken, der - anstatt mit dem Läufer einfach zu pendeln und alle Zugangswege dicht zu halten - ohne Not zwei Bauern einstellte. Über diese Partie sollte man schnell den Schleier des Vergessens legen.

Brett 7:
Stefan Schneider spielte wieder seinen geliebten Orang-Utan, konnte sich aber nach eigener Aussage während der Post-Mortem-Analyse in keiner Phase der Partie entscheidende Vorteile erarbeiten. Das vereinbarte Remis war daher der logische Ausgang dieser Partie.

Brett 8:
In der Rolle des Jokers an Brett acht war heute Stefan Kiechl, und dieser Joker stach! Mit Schwarz spielend lenkte Stefan in eine Skandinavische Verteidigung mit Dd6 ein und eroberte im Laufe der Partie eine Figur. Die Abschlusskombination, mit der er mittels Springergabel im Endspiel noch eine Qualität eroberte, war hübsch und brachte ihm den vollen Punkt.

Und hier noch der Link zum Ligamanager



Autor dieser Meldung:Lothar Weimer
Aufrufe:Dieser Artikel wurde bisher 254 Mal gelesen.


Der vorliegende Bericht ist älter als ein Jahr und kann daher nicht mehr mit Kommentaren versehen werden!
Terminvorschau:
Schachcafé am Mittwoch - Klublokal geöffnet ab 17 Uhr am Mittwoch, 03.04.2024

Monatsblitz, Beginn 20:00 Uhr am Freitag, 05.04.2024

Schachcafé am Mittwoch - Klublokal geöffnet ab 17 Uhr am Mittwoch, 10.04.2024

Zirbel-Cup Runde 5, Beginn 19:30 Uhr am Freitag, 12.04.2024

Alle Saisontermine

Künftige Termine




Aktuelle Downloads:
Alle Partien des AFRO-A 2023 (PGN-Format)
(Dateigröße: 218.92 KB)

Schwäbische Meisterschaft 2024
(Dateigröße: 168.66 KB)

Beitrittsformular Jugendliche
(Dateigröße: 92.43 KB)

Alle Partien des Augsburger Weihnachts-Opens 2023 im Format .pgn
(Dateigröße: 127.75 KB)

Satzung des Schachklubs Kriegshaber
(Dateigröße: 108.62 KB)

Alle Partien des AFRO-A 2022 (PGN-Format)
(Dateigröße: 211.47 KB)

Beitrittsformular Erwachsene
(Dateigröße: 91.84 KB)

SEPA-Lastschrift für Mitgliedsbeiträge
(Dateigröße: 95.79 KB)

Ausschreibung Zirbel-Cup 2024
(Dateigröße: 217.41 KB)

   Datenschutz     |    Haftungsausschluß     |    Administration / Redaktionssystem     |    Impressum

Anzahl der Zugriffe seit 21.12.2008 um 18:46 Uhr: 830705

Powered by PHP 7.2