Nächste 2,5 : 5,5 Niederlage unserer Vierten in der Kreisliga II


Betrifft Mannschaft: 4. Mannschaft (Kreisklasse II)

So langsam finde ich meine Contenance wieder, denn am Abend nach dem Mannschaftskampf gegen SF Augsburg II hatte ich sie erst mal verloren. Wenn man das Endergebnis anschaut, dann kann man kaum glauben, dass an diesem Abend ein 4,5 : 3,5 oder 5 : 3 für uns nicht nur im Bereich des Möglichen war, sondern nahezu ein muss. Wie uns dann mehrere Partien, bei denen wir uns auf der sicheren Straße zum Erfolg befunden hatten, eine nach der anderen kippte, das war schon recht verstörend.

Aber wie schon der große Philosoph Lothar Matthäus so schön gesagt hat: "Wäre, wäre, Fahrradkette".

Dem ist nichts hinzuzufügen.

Unglaublich, aber wahr: meine Partie war die erste des Abends. Weitgehend von Eröffnungstheorie unbelastet spiele ich halt so die Sachen, die sich in zahlreichen Blitzpartien bei mir ins Rückenmark eingefressen haben. Motto: Net lang drüber nachdenken. Allerdings war ich nach einem Sportevent tagsüber abends rechtschaffen müde, blieb am Brett sitzen und fing an, über eine Eröffnungsfortsetzung nachzudenken. Kurz und gut: das Abspiel, das ich schon etliche male durchexerziert hatte sah auf einmal gar nicht mehr sexy aus und spontan variierte ich. Wenige Züge später wurde dann klar, warum man dieses Abspiel eher nicht wählt, denn es kostete mich einen Bauern und meinem Gegner blieb das Läuferpaar gegen Läufer und Springer bei mir. Kurz bevor ich am Brett wegschnarchte sorgte ich lieber für Bewegung und vertrat mir die Beine in den Katakomben der drei-Auen-Schule. Wenn ich über meine Fehler nicht lange nachdenken kann, mache ich auch weniger, ich konnte die Türme tauschen, Läufertausch beendete das gegnerische Läuferpaar und auf einmal wurde mein Springer so richtig stark. Es gab nun zwei Fortsetzungen, nämlich Remis wegen Zugwiederholung oder ich konnte mir den Läufer holen, allerdings gegen zwei weitere Bauern. Das Endspiel mit Springer gegen 3 Bauern war mir dann zu unklar, also remis.

Wenig später gingen wir erstmals in Rückstand: Bei Paul war nach heterogenen Rochaden eine Stellung mit beidseitigen Doppelbauern entstanden, jeweils ein Turm und Paul mit Springer gegen einen Läufer, der nicht so ganz am Geschehen teilnehmen konnte, während der Springer bärenstark war. Naja, solange jedenfalls, bis ihn Paul ohne Not gegen den Läufer abtauschte. Das anschließende Endspiel war für uns klar verloren, es drohte am Königsflügel Bauernverlust, was den König band, dazu drohte der gegnerische h-Bauer durchzumarschieren und am Damenflügel konnte der gegnerische König schalten und walten nach Herzenslust. Das machte dann keinen Freude mehr.

Direkt vom FCA-Sieg gegen Wolfsburg traf Josef ein und er hatte noch in vollen Zügen die Siegesgene gespeichert. Wieder heterogene Rochaden, allerdings hatte Josef echten Königsangriff, während der Gegner zwar ein Zentrum hatte und diverse Schwerfiguren auf c2 hinleuchteten, dort hatte der Springer auf c3 allerdings alles voll im Griff. Und während die schwarzen Schwerfiguren ihren König ziemlich im Stich gelassen hatten, sah sich der schwarze König einem Angriff mit Dame und beiden Türmen gegenüber, verteidigt von einem zarten Bauern. Das war dann nicht mehr zu halten, Josef holte in überzeugender Manier den ganzen Zähler.

Kurzer Blick in die Runde: Darko startete Angriffsversuche, bevor er seinen Damenflügel entwickelt hatte, spielte de facto mit drei Figuren weniger. Ich hatte ziemliche Bedenken, aber konkret keine Gefahren. Moritz stand deutlich aktiver, hatte den König im Zentrum festgenagelt, so dass der gegnerische h-Turm nicht ins Spiel kam und dann gewann er auch noch die Qualität Turm gegen Springer. Was mir nicht gefiel, waren die gegnerischen Springer, die sehr dominant im Zentrum standen. Bei David ...
uiiii - David hatte einen Mehrturm, einen Mehrbauern, eine Mehrstellung. Sauber sog i! Weitermachen!
Rolf stand nach der Eröffnung richtig gut, alle Figuren Richtung gegnerische Königsstellung. Jetzt hätte mir noch g4 gefallen und dann sollte der gegnerische König mit Bauern und Figuren doch zu knacken sein! Viel versprechend auf alle Fälle. Tja, dann schaute ich noch bei Bastian rein. Material ausgeglichen, Stellung für mich völlig undurchschaubar. Keine Ahnung, wie man das einschätzt.

Nebenbei: So langsam liefen die Uhren ab zur ersten Zeitkontrolle; dabei hatten unsere Spieler deutliche Zeitvorteile.

Als ich das nächste mal die Runde drehte, schwand meine optimistische Hoffnung schon ein wenig. Darko hatte wenigstens eine Figur vom Damenflügel ins Spiel gebracht, aber imm er noch "ohne zwei". Sein Gegner hatte inzwischen die Bauern im Zentrum gut in Fahrt gebracht. Moritz hatte noch seine Mehrqualität, allerdings hatte er seinen Stellungsvorteil eingebüßt und das gegnerische Springerpaar gefiel mir imemr noch nicht. Außerdem drohten Dame und Läufer auf die Königsstellung. Aber Moritz hatte dicke mehr Bedenkzeit. Wir bleiben optimistisch. Er muss die Stellung etwas vereinfachen, damit seine Türme mal ihr Potential zeigen können. Rolf hatte nicht g4 gespielt, stattdessen einen Turm vor den h-Bauern gestellt, was immer der da auch machen sollte (den verlor er später gegen einen Springer... Königsangriff war nicht mehr wirklich zu erkennen. Bei David stand auf einmal kein Mehrturm mehr auf dem Brett, nur noch eine Mehrqualität. Bastian arbeitete sich langsam aber sicher am Damenflügel nach vorne, hatte mehr vom Spiel.

Katakomben, zweimal ganz hinter und wieder zurück. I'm walking...

David hatte jetzt nur noch einen Mehrbauern. Das konnte man immer noch gewinnen mit dem richtigen Plan.
Aber nicht, wenn man sich Grundreihenmatt setzen lässt. Oh je.

Und auf einmal hatte sich Bastian mit Dame und Turm auf die gegnerische zweite Reihe vorgearbeitet. Das war dann nicht mehr zu halten und Bastian feierte einen richtig starken Einstieg in der Kreisliga II, Gratulation.

Der Rest der Geschichte ist nur noch traurig. Wie schon erwähnt verlor Rolf den Turm gegen einen Springer, hatte dazu am Rand einen schwachen Doppelbauern. Sein Gegner hatte nur noch 1 Minute auf der Uhr, allerdings konnte Rolf keine Verwicklungen aufs Brett stellen, die Bedenkzeit gekostet hätten. Vielmehr fing jetzt Rolf an, intensiv in die Stellung reinzuschauen und so fiel ihm dann selber die Zeit.

Auch Moritz dachte über eine gegnerische Drohung zu lange nach, ließ fast 15 Minuten ablaufen und schaffte es dann noch vor der Zeitkontrolle, seinen letzten Läufer einzustellen. Die Partie erinnerte mich an manche Fußball Bundesliga Begegnungen, bei denen eine Mannschaft 70% Ballbesitz hat, aber durch einen einzigen Konter dann doch 0 : 1 verliert. Merke: Dominanz gibt noch keine Punkte.

Bei Darko ging nichts mehr, keine Zeit, der gegnerische Druck wurde zu groß und die Stellung war nicht mehr haltbar. Auch hier wurde die Hand geschüttelt zum Zeichen der Aufgabe.

So wurde wieder unser Standardergebis in dieser Saison draus. 2,5 : 5,5. Bloß net dran gewöhnen!

Bis auf die beiden Partien von Paul und mir kamen unsere Gegner an allen anderen Brettern in Zeitnot oder zumindest Zeitknappheit.

Gesagt ist gesagt: "Unglaublich, sechs Partien mit Zeitnot, und dabei spiele ich gar nicht mit!" (Andreas Schädler).



Autor dieser Meldung:Eckhardt Frank
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