Letztes Jahr konnten wir gegen die damals stark ersatzgeschwächten Kötzer noch gewinnen. Diesmal gelang ihnen die Revanche.

Für die fehlenden Johannes und Mathias spielten dankenswerterweise Walter Rehe und Erich Beck. Erich leider zum letzten Mal ,da er bereits drei Mal in der Zweiten ausgeholfen hat. Vielen Dank, Erich !!!

Die schönste Partie ( und auch unsere einzige Gewinnpartie ) spielte Walter. Die spannendste Partie spielte Felix. Walter sagte noch auf dem Anreiseweg " am liebsten spiele ich mit Weiß den geschlosssenen Sizilianer, mit entgegengesetzten Rochaden, wo ich auf Angriff spielen kann. " Es wurde zwar kein geschlossener Sizilianer, aber entgegengesetzte Rochaden mit beiderseitigem Bauernsturm und Walter fühlte sich in der Stellung sichtlich wohl.

Felix hatte gegen Holländisch ein Gambit mit e4 gespielt und hatte eine schöne Angriffsposition. Ich verteidigte mich gegen einen geschlossenen Sizilianer mit f5. Das hat selten zu einer befriedigenden Stellung für Schwarz geführt. Warum ich`s immer wieder mache, ist mir selbst ein Rätsel.

Erich hatte im Mittelspiel einen Bauern leichtsinnig eingestellt. Helmut trennte sich von seinem starken Gegner als erstes mit Remis. Danach konnte Walter, dessen Angriff durchgeschlagen war, den vollen Punkt vermelden. Roland remisierte dann auch ,nachdem sich die Lage am Brett geklärt hatte und man wieder von vorne hätte anfangen müssen.

Bruno hatte die aktivere Stellung und die bessere Zeit. Bei Felix war`s inzwischen unklar. Irgendwie hatte er sich wohl veropfert. Jedenfalls hatte sein Gegner plötzlich eine Figur mehr, sein König stand aber noch in der Mitte. Leider stand aber auch Felix König gefährdet, sodass ich eher pessimistisch war.

Tibor hatte einen starken Gegner erwischt und geriet ziemlich unter die Räder. Beim ersten mal hinschauen war ein gegnerischer Angriff schon auszumachen. Beim nächsten mal hinschauen war schon keine Verteidigung mehr zu sehen. Tibor musste dann auch bald aufgeben.

Meine Gegnerin stand -nach meiner Einschätzung -besser ,als sie mir remis anbot. Die friedliche Punkteteilung war die Folge.

Felix musste inzwischen noch die Qualität opfern um den Angriff am laufen zu halten, spielte also mittlerweile mit einem Turm weniger. Zudem war sein Gegner in Zeitnot. Aber irgendwann gingen Felix die Schachs aus und er wurde ausgekontert.

Bei Erich war`s mittlerweile auch hoffnungslos, sodass ich mich zu einer meiner äußerst seltenen Mannschaftsführeräußerungen hinreißen lies: "Du darfst auch aufgeben."

Bruno hatte sich verspekuliert. Er verkomplizierte das Spiel nicht, weils gut war, sondern wegen der Zeitnot seines Gegners. Allerdings schaffte dieser die Zeitkontrolle und hatte danach zwei verbundene Mehrbauern. Das war dann der Schlusspunkt . 5 1/2 zu 2 1/2 für Kötz. Gratulation !

Wir hatten dann noch eine abenteuerliche Rückfahrt. Während des Schachspiels waren wir nämlich unbemerkt eingeschneit und geschlossene Schneedecken auf Landstraße und Autobahn liessen uns doch wieder die Schönheiten der Schwabenliga 2 = Kötz statt Kempten preisen. (Für die Sehnsucht nach der Kreisklasse war das Wetter allerdings nicht schlecht genug).

Eine Bitte in eigener Sache: Uns gehen langsam die spielwilligen Ersatzspieler aus. Vielleicht kann der eine oder andere doch noch einen Termin ermöglichen.