Haunstetten ist stark angetreten und hat vor allem eine eingespielte Mannschaft. Die gesamte Mannschaft hat am Abend noch in der B-Klasse gegen Lechhausen gespielt.
Martin hatte DWZ-Vorteile, sein Vulkan wurde aber böse auseinander genommen. Er bekam nach eigener Aussage nie Angriff oder Gegenspiel. Mir gefiel ausserordentlich dass er sich voll reinhängte.Früher war er eher ein Schnellspieler der ab und zu Leichtsinnsfehler einstreute. Diesmal verliess er das Brett fast nie (auch nicht ideal, er muss noch das richtige Maß an Fokussierung und Ausgleich finden), aber alles Brüten war vergebens. Die Struktur war einfach zu schlecht und der Gegner an diesem Tag zu gut! 0 : 1 nach 2 Stunden.
Auch Bernhard bekam keinerlei Vorteil aus der Eröffnung, behandelte aber das Mittelspiel gut und hatte einige Vorteile. Leider hatte er Zuviel Zeit investiert und kam in böse Zeitnot. Bei der U 20 haben beide Spieler 2 Stunden für die gesamte Partie. Danach gibt es keinen Zuschlag mehr. Das wurde ihm zum Verhängnis, denn das komplizierte Endspiel wäre wahrscheinlich mit einem Zeitpolster zu halten gewesen.So aber : 0:2
Damit mussten beide Spitzenbretter gewinnen damit wir mit besserer Berliner Wertung doch noch Meister und Aufsteiger sein würden.
Den ersten Schritt machte Benjamin, der seinen deutlich älteren und DWZ-stärkeren Gegner jederzeit im Griff hatte und mit Schwarz eine sichere Partie spielte. Als der Gegner auch noch eine Figur einstellte war unserem Jüngsten (10 Jahre!!!) der Sieg nicht mehr zu nehmen. 1: 2
Am Spitzenbrett konnte Bastian mit Weiß keinen Angriff aufbauen und verlor dann auch noch durch einen Spieß eine Qualität (Turm gegen Läufer). Sah nicht gut für ihn und die Mannschaft aus.Aber der Haunstetter versammelte seine Figuren am Damenflügel und liess seinen König am anderen Flügel recht ungeschützt. Bastian erkannte seine Chance und spielte plötzlich konsequent gegen den gegnerischen Monarchen. Leider unter hohem Zeitverbrauch, so dass er kaum noch Zeit übrig hatte als die Gewinnstellung endlich erreicht war. Als die letzten Sekunden heruntertickten war diese schon verdorben und die Zeitniederlage schien unabwendbar. Bastian hatte noch einen Randfreibauern, beide dazu noch Türme. Die Stellung war nur noch mit Mithilfe des Gegners zu gewinnen. In dieser Situation macht Bastian einen unmöglichen Zug, was seinem Gegner 2 Extraminuten einbrachte. 4 Minuten gegen 10 Sekunden. Kurz übersah Bastian ein Schach und fasste den Turm an. Der Gegner reklamierte, allerdings zu Unrecht, da Bastian mit dem Turm ja nicht ziehen durfte und ein Königszug gestattet und geboten war. Der anwesende Schiedsrichter gab nun Bastian 2 Minuten dazu und die Sache war wieder offen, die Zeitniederlage zumindest abgewendet. Bastian versuchte noch aus der ungewinnbaren Stellung etwas herauszupressen, was der Haunstetter aber zu unterbinden wusste und Remis anbot.
Am Ende also 1,5 zu 2,5
Ein Lob an die ganze Mannschaft und vor allem an Bastians Kampf- und Mannschaftsgeist!