Das war wieder mal ein Match, das alles bot, was man sich so von einem Spitzenmatch vorstellt (was die Jungs in der Fussball Bundesliga nie schaffen!). Beide Teams stellten ihre Stammbesetzung. Brett 1:
Peter spielte eine klasse Partie, sehr offensiv mit ständigem Druck gegen den gegnerischen König und mit kaum 30 Zügen wurde der langjährige Ober- und Landesligaspieler Rubke bezwungen. Brett 2: Ein Wechselbad der Gefühle erlebten wir bei
Thomas: In einer sehr unklaren Stellung opferte er eine Figur gegen Angriff, zwei Bauern und Qualität; nach einem kleinen Gegenangriff, etlichen Abtauschaktionen und einer unglaublichen Zeitnotschlacht (Zwick machte seinen 40.Zug und die Klappe fiel nach 2 Sekunden...) versandete die Partie in ein Endspiel T gegen L+S und auch die beiden Mehrbauern von Thomas kamen nicht durch. Brett 3:
Lothar wird mit seinem Spiel zunehmens zufriedener. Gegen den Haunstetter Schachpräsidenten Röder kam er zu einem ordentlichen Remis. Brett 4:
Stefan eroberte im Mittelspiel die Dame gegen T+L bei etwas unklarer Bauernstruktur, doch als ich mir beim zweiten Rundgang ein paar Gedanken machen konnte, wie dieser Vorteil verwandelt werden könnte, lochte Stefan ganz flott den Punkt ein. Hätte mir vor dem Match jemand gesagt, dass wir gegen Haunstetten in Stammbesetzung an den ersten 4 Brettern 3 : 1 Punkte holen, ich hätte leicht ungläubig reagiert. Aber keine Angst, es spielen ja noch weitere 4 Leute: Brett 5: Mann, so wie
Detlef möchte ich auch aus meinen Eröffnungen kommen; nach 30 Zügen hatte Detlef eine Qualität mehr, guten Angriff, wir buchten geistig den Punkt. Allerdings darf man Urbach nie abschreiben; in einer unglaublichen Zeitnotschlacht konnte er sich retten, nachdem Detlef einen Damenzug übersehen hatte, fiel seine Bauernstellung auseinander und erst eine Schwäche des Gegners erlaubte ihm dann wieder Remischancen. In der klassischen Stellung K+B gegen K (Jugendtraining, Bauerngruppe), die man als remis kennt, versuchte dann Urbach noch den Sieg herauszuspielen und zwei Minuten vor der zweitern Zeitkontrolle wurde es dann endgültig remis gegeben (das war dann der 4 : 4 Endstand). Brett 6: Am Tag zuvor, beim Schnellschachopen hatte ich noch ganz ordentlich Schach gespielt; unglaublich, wieviele Hirnkasterl man in einer einzigen Nacht einbüßen kann. Nachdem ich erfolgreich die Eröffnung misshandelt hatte stand ich ziemlich passiv aber großteils stabil. Das muss man doch verschlechtern können: also ließ ich den Gegner nach einem Schnapszug in meine Stellung eindringen und meine Bauern abräumen. Heuer bin ich das mobile Freilos für die Gegner. Brett 7: Auch
Julian jagte seine Zuschauer durch alle emotionalen Höhen und Tiefen: Nach einem Bauerngewinn (der wurde im Endspiel entscheidend!) lief er in grausamen Königsangriff, gab nach einigen ungenauen Fortsetzungen des Gegners die Dame gegen 2 Türme; seine einzügigen Mattdrohungen konnte der Haunstetter parieren und das Endspiel sah wenig erfolgversprechend aus; wenn man keine Chance hat, dann muss man diese nutzen und so startete Julian einen klasse Bauernvorstoß am Damenflügel. Hier hatte er sogar eine Gewinnchance, aber das hätte wohl den Spielverlauf auf den Kopf gestellt. Sein Gegner lehnte trotz erkennbarem Dauerschach jedes Remisangebot ab und wollte mal die 50-Züge_Remisregel testen,aber nach über dreißig Schachgeboten hatte er doch ein Einsehen und nahm die Punkteteilung an. Brett 8: Bei
Erwin besteht eindeutig ein Konditionsproblem: Nach ca. 3 Stunden fallen eigentlich ganz viel versprechende Stellungen buichstäblich auseinander. Eigentlich schade für unseren ehemaligen Spitzenspieler. Die anderen Ergebnisse: Steppach I - Mering II 2,5 : 5,5SG Augsburg III - Kriegshaber IV 5,5 : 2,5Aichach II - Caissa II 3,5 : 4,5
| TSV Haunstetten II | 1837 | - | | SK Kriegshaber III | 1708 | 4-4 |
K1 | Rubke, Manfred | 2085 | - | K1 | Reichard, Peter | 1850 | 0-1 |
K2 | Zwick, Werner | 1930 | - | K2 | Städele, Thomas | 1904 | ½-½ |
K3 | Röder, Johannes | 1924 | - | K3 | Sepp, Lothar | 1797 | ½-½ |
K4 | Grimberg, Mikhael | 1841 | - | K4 | Kiechl, Stefan | 1683 | 0-1 |
K5 | Urbach, Isaak | 1865 | - | K5 | Czajka, Detlef | 1746 | ½-½ |
K6 | Schaller, Johann | 1759 | - | K6 | Frank, Eckhardt | 1799 | 1-0 |
K7 | Barskiy, Vialtiy | 1752 | - | K7 | Niedermayer, Julian | 1190 | ½-½ |
K8 | Hehl, Ludwig | 1541 | - | K8 | Gänsler, Erwin | 1697 | 1-0 |