Am euphorisierende Spiel der deutschen Fußball Nationalmannschaft gegen Portugal bei der EM konnten wir uns offensichtlich nicht motivieren, denn erstmals in den Spielen der One World League LIVE haben wir diesmal den Kürzeren gezogen. Lothar hatte das erste Spiel (das während des Fußballspiels angesetzt war) in den Juli verschoben, so dass jeder das Spiel bis zu ende schauen konnte um dann schnell zum Schach zu springen. Leider waren es dann doch nicht allzu viele Spieler, die diesen Sprung hinbekamen. Ich hoffe dann wieder auf mehr Motivation und Beteiligung bei den folgenden Runden.

Kriegshaber - Live Chess International

Wie gesagt: verlegt auf den 17. Juli 18:00 Uhr

The Volga Team - Kriegshaber

Die Gegner traten mit einem Spitzenbrett aus Canada an (der unserem Spitzenbrett Taktikhamster ordentlich zu schaffen machte, trotz formalem Wertungsvorteil für Taktikhamster), waren in der Spitze gleichwertig, so dass wir an den gewerteten ersten 5 Brettern zu einer 5 : 5 Punkteteilung kamen. Insgesamt kamen wir zu einem 10½ : 9½ Sieg an allen 10 Brettern.
Doch, ich muss es loswerden: Weil PPSAK immer jammert, dass kurze Bedenkzeit nichts für ihn sein und dass er lieber langsam spielt: sein Hinspiel (RAPID, wir erinnern uns) gewann er durch Zeit! (Das Rückspiel verlor er dann leider in gewonnener Stellung ebenfalls durch Zeitüberschreitung, aber man kann ja nicht alles haben). Beide Partien gewonnen haben Thilo und ich.
Hier noch der Direktlink für alle Einzelergebnisse und zum Nachspielen der Partien.

Kriegshaber - Club names Mikhail Chigorin

Nicht wundern, wenn auf Chess.com vor dem Namen noch viele Fragezeichen / Sonderzeichen stehen, das ist der Name in Kyrillischer Schrift, der dann nicht sauber dargestellt wird.
Das Spielchen kennen wir schon: 15 Minuten vor Spielbeginn warteten 16 Gegner auf uns, wobei die hinteren 6 Bretter mit Spielern mit einem Rating zwischen 200 und 600 besetzt waren. Wir hatten das schon mal: Haben dann kurzzeitig für den SK Kriegshaber viele Spieler angeschrieben und zum mitspielen motiviert und schwupps, wenige Sekunden vor Spielbeginn zogen die Spieler des Gegners alle schnell zurück und dann standen bei uns etliche Spieler ohne Gegner da. Ist ja auch etwas doof bzw. unsportlich, der Sinn dabei erschließt sich mir nicht wirklich.
Schon bald lagen wir mit 3 : 5 hinten, konnten nochmal fast ausgleichen auf 4½ : 5½, aber danach hatten wir nichts mehr zu melden. Insgesamt verloren wir mit 6½ : 9½, an den gewerteten ersten 5 Brettern mit 4½ : 5½. Traurig war es bei unserem Spitzenbrett, der in der Hinrunde zwar Mehrbauern und Mehrzeit hatte, aber bei den verschiedenfarbigen Läufern war die Partie nicht gewinnbar. Im Rückspiel hatte Taktikhamster bei ausgeglichenem Figutenmaterial zwei Mehr-Freibauern, übersah aber eine Fesslung und stellte einen Turm ein. Da half auch der große Zeitvorteil nichts mehr. Das war besonders schade, weil er spielerisch in beiden Partien klar überzeugte und um den Lohn der tollen Partien gebracht war. Bester Spieler war Garde7 auf 2, der als einziger die volle Punktausbeute holte.
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Pleiten, Pech und Pannen

Ein praktisches Beispiel noch zum Thema "der vorletzte Fehler gewinnt". In meiner zweiten Partie fühlte ich mich gegen den Gegner von Michael Chigorin in dieser Stellung ganz wohl:
Mit der Mehrqualität war der Plan klar: 22. Tfc1 mit dem Gedanken, den gegnerischen Turm mit Sa7 zu vertreiben und dann auf c7 reinzuschlagen.
Ein "mouse-slip" gehört halt zu den Widrigekeiten des online_Schachs dazu, ich rutschte zu früh ab und nach 22. Tfd1 ging eine Figur verloren. Danach schob ich noch ein wenig frustriert die Klötzle weiter herum, man muss ja dem Gegner auch mal die Chance geben, einen Fehler zu machen. Et voila, wenige Züge später:

Die Idee, wegen der Mehrfigur die Damen zu tauschen ist grundsätzlich nicht verkehrt, aber nach dem gespielten 28. ... Dd7 komme ich zu Figurengewinn: 28. DxDd7 SxDd7 29. Txc7 Sc5 30. TxLb7 (30. TxTc8+ LxTc8 31.b4 geht genauso) Td8 31. Txb6.