4 mal nicht verloren und 4 mal verloren - eine Milchmädchenrechnung, wollte man dieses Ergebnis zu einem Remis erklären.

Aber immerhin ein knapper Kampf, der auch zu unseren Gunsten hätte ausgehen können, und durchaus Hoffnungen für die nächsten Runden macht.

Nach einer gefühlten Ewigkeit ging es endlich wieder in die Mannschaftskämpfe der Augsburger Kreisligen und wir traten gegen die 2. Mannschaft aus Friedberg an. Nebenan wurde eine mexikanische Halloween-Party (Motto: dias de los muertos) gefeiert, mit entsprechender Geräuschkulisse - natürlich gleichermaßen für unsere Gegner und uns. Man hätte durchaus auch auf unser Spiellokal ausweichen können.

Aufgrund der Corona-Pandemie hat es einige Umstellungen innerhalb unserer Mannschaften gegeben. Eckhardt hat die Mannschaftsführung der 4. Mannschaft an mich übertragen und gleichzeitig die 5. Mannschaft von mir übernommen. Unsere 4. Mannschaft ist etwas schwächer besetzt als in den letzten Saisons, dass sollte aber den Kampfgeist und die Freude am Spiel in keiner Weise mindern!

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"Der Unbeugsame"

Auf"s erste Brett kam eine Englische Partie/Sizilianisch im Anzug. Die Partie verlief von Anfang bis Ende nahezu in Remisbreite. Nach und nach wurden ein paar Bauern und Leichtfiguren, nach 30 Zügen schließlich die Damen getauscht. Es kam zu einem zähen Endspiel mit jeweils 2 Türmen, schwarzfeldrigen Läufern und 6 Bauern (jeweils 4 gegen 2 an den Flügeln). Obwohl Florian (Weiß) seine beiden Türme auf die 7. Reihe gebracht hatte und des Gegners Figuren ziemlich passiv waren, stand dessen König zentraler und es war kaum ein durchkommen zu erzwingen. Nachdem alle anderen Partien schon längst beendet waren und der Mannschaftskampf verloren, einigten sich die Kontrahenten auf eine Punkteteilung in nahezu ausgeglichener Stellung. [½ : ½]

"The Queen’s Gambit"

Beim orthodoxen Damengambit entwickelt sich Schwarz solide, bekommt aber den typischen Problemläufer auf c8 und weniger Raum. So geschehen an Brett 2. Werner fianchettierte den Damenläufer schließlich und konnte damit seine Entwicklungsprobleme als Schwarzer lösen. Leider kann ich aus der Notation heraus die komplette Partie nicht sicher nachvollziehen. Werner konnte offensichtlich mit …Sc3 und einer Gabel auf Dame und Turm die Qualität gewinnen und eine vorteilhafte Stellung erlangen. Wie es weiterging ist mir aber nicht klar. Als ich kurz vor Ende seiner Partie aufs Brett schaute, hatte er leider nur noch zwei Türme gegen Dame und Turm. [0 : 1]

"Indian Summer"

Alex musste am dritten Brett nach 1.d4 gegen einen Königsinder spielen. Die Eröffnung lief gut und bis auf 2 Bauern blieben alle Figuren am Brett. Nach und nach schob Schwarz jedoch seine Bauern keilförmig tief in den Königsflügel hinein und positionierte seine Figuren dahinter. Mit einem Figurenopfer riss dieser dann auch noch die Bauern-Festung vor dem weißen König auf und erzwang wenig später die Aufgabe. [0 : 1]

"Made in Italy"

An Brett 4 spielte Stefan - herzlich willkommen in unserem SK Kriegshaber und in unserer 4. Mannschaft - ein Zweispringerspiel (im Nachzuge). Durch ungenaue Bauernzüge schaffte er sich gefährliche Schwächen auf den weißen Feldern vor seinem König, die sein Gegner auszunutzen wusste. Nach etwa 20 Zügen hatte er einen Bauern weniger sowie einen deutlich geschwächten Isolani auf der e-Linie, der bereits auf der Speisekarte des Gegners stand. Die Stellung war leider nicht mehr zu halten. [0 : 1]

"From Russia with Love"

An Brett 5 spielte Josef (mit Weiß) eine russische Partie und zwar eine etwas modernere Variante mit 5.Sc3. Für den Doppelbauern auf der c-Linie bekommt Weiß rasch freies Figurenspiel und kann die Zentrallinien mit Schwerfiguren besetzen. Die Partie wich im Weiteren ein wenig von der Theorie ab und Schwarz verschaffte Weiß einen weiteren Doppelbauern auf der f-Linie. Dafür hatte Weiß das Läuferpaar und nach eigener 0-0-0 und gegnerischer 0-0 eine halboffene g-Linie, die er mit einem seiner Türme in Beschlag nahm. In einem taktischen Scharmützel in Brettmitte konnte Schwarz die zweite Leichtfigur nicht wieder zurücknehmen, da ein Matt auf g7 drohte (Dxg7#, gestützt durch den besagten Tg1!). Die Mehrfigur ließ sich Josef nicht mehr nehmen und nachdem er zwei weitere schwarze Bauern vom Brett holte, gab sich sein Gegner geschlagen. [1 : 0]

"Kingsman"

Am 6. Brett spielte Jeffrey ebenfalls eine KID, wobei in dieser Partie beide Seiten ihren Königsläufer fianchettierten. Obwohl Schwarz mehr Raum hatte, verlief auch diese Partie weitestgehend in Remisbreite. Nachdem letztlich von beiden Farben nur noch ein Turm und 6 Bauern auf dem Brett verblieben, einigte man sich auf ein Remis. [½ : ½]

"Knight Moves"

Am siebten Brett antwortete mein (Patrick) Gegner wiederum mit einer königsindischen Verteidigung gegen das Londoner System. Ein typischer schwarzer Plan, den es zu verhindern gilt, ist der Zug …e5. Nachdem mein Gegner aber bereits seinen c- gegen meinen d-Bauern abgetauscht hatte, hinterließ sein …e5 einen rückständigen d-Bauern, den ich mir holte. Hatte ich doch auf der d-Linie bereits meine Dame und den Turm (durch 0-0-0) in Stellung gebracht. Nach dem Damentausch verblieb mein Turm, auf den mein Gegner ein Auge geworfen hatte, in der Brettmitte. Er gab seinen Springer für einen Bauern, um im Anschluss vermeintlich seine Figur zurückzugewinnen (siehe Schachdiagramm oben). Ich opferte meine Qualität, um unmittelbar danach eine siegbringende Springergabel auf c7 zu spielen, die mein Gegner offensichtlich übersehen hatte. Ich bekam den Turm mit Zinsen zurück und die Stellung meines Gegners fiel auseinander. [1 : 0]

"True Grit - Der Marshall"

Joe antwortete als Schwarzer Spieler an Brett 8 mit der Marshall-Verteidigung auf das Damengambit seines Gegners (1.d4 Sf6 2.c4 d5 3.cxd5 Sxd5) und leitete nach 4.e4 in ein Grünfeld-Indisch über (4. …Sb6, nebst …g6/…Lg7). Laut eigenen Worten misshandelte er die Stellung und sperrte seine Figuren ein. Nachdem sein Gegner ihn durch Ungenauigkeiten wieder herausließ, bekam er aber Gegenspiel und erlangte eine vorteilhafte Stellung mit mehr Raum im Zentrum und einem schwachen weißen Isolani auf der d-Linie. Leider verlor er kurzzeitig die Konzentration - nicht zuletzt der mittlerweile recht laut gewordenen Party nebenan geschuldet - und verpatzte einzügig die Partie. Übersah er doch, dass er nach dem Damentausch eine Figur einstellte. [0 : 1]

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Dieses mal gab es leider kein "Happy End".

Deshalb

"Fortsetzung folgt …"   -   mit Runde 2: Keres vs. Kriegshaber 4